Zitat:
Zitat von Magic55
Kann jemand diese Ergebnisse nachvollziehen? Oder hat meine Kamera nen Defekt? Oder muss ich vielleicht noch ne Folie vom Spiegel abziehen 
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Nein, Deine Kamera ist höchstwahrscheinlich nicht defekt. Wenn ich mir die Beispielbilder in Beitrag 8 so angucke, fürchte ich, dass Konzertpix' Hinweise nicht konsequent genug (gleiche Bedingungen) umgesetzt worden sind.
--> Tageslicht ist nicht konstant, auch wenn das Auge uns was anderes vortäuscht!
Die Antwort gibst du dir schon selbst:
Zitat:
Zitat von Magic55
Wenn Ihr weitere Bilder wünscht, dann erst morgen... wird langsam dunkel ;-)
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Ob die Kameras *motivabhängig* mal dunkler mal heller belichten, das ist eine andere Frage.
--> Was macht der Belichtungsalgorithmus, wenn sich die Bäume oder der Bildausschnitt minimal bewegen? Wir haben keinen Einblick in den Programmcode. Wenn der gemessene Belichtungswert "auf der Kippe steht" und z.B. nur 10 dunklere Pixel mehr ins Bild kommen (Äste bewegen sich im Wind), hast du plötzlich eine längere Belichtung (0,5 EV oder 0,3 EV, je nach Kameraeinstellung).
Um diese "Fehlerquelle" auszuschließen, wäre ein Test innen gegen eine neutralgraue Fläche besser geeignet.
--> Verwende Halogenlicht als Lichtquelle verwenden, keine flimmernden Energiesparlampen.
--> Teste mit Spot- oder mittenbetonter Integralmessung und vergleiche nochmal. Die Matrix/Mehrfeldmessung beinhaltet ebenfalls schon Algorithmen und Logiken, in die wir keinen Einblick haben. Wenn sich das Bild nur eine Nuance ändert (der Bildausschnitt ist bei deinen Beispielbildern nicht 100% konstant, obwohl du schon präzise gearbeitet hast) kommen hier wieder unbekannte Faktoren ins Spiel.
--> Führe den Test bei Offenblende durch. Was viele vergessen, die (mechanische) Blendenübertragung ist bei weiten nicht so präzise, wie wir es gerne hätten. Es gibt/gab sogar Optiken wo die Blendenhebel so viel Spiel haben (welches aber im Toleranzbereich liegt), dass hier Fehler von bis zu einer halben Blende entstehen. Beispiel:
Offenblende des Objektivs 1:3.5
An der Kamera eingestellte Blende: 1:3.5
--> Foto 1, alles ok.
Offenblende des Objektivs 1:3.5
An der Kamera eingestellte Blende: 1:4
--> Foto 2, leicht überbelichtet.
Wenn man während der Aufnahme genauer ins Objektiv hingeguckt hat, fiel auf, dass die Blende gar nicht auf den Wert 4 geschlossen wurde, die Kamera belichtete reichlicher und glaubte die Blende 4 angesteuert zu haben, aber durch mechanische Ungenauigkeiten zuckte die Blende noch nicht einmal und blieb offen. Und schon hast du einen Fehler von einem Drittel Blende. Hab grad Link nicht zu Hand, wo das mal untersucht wurde, aber es war eine relativ neue, teure Tele-Optik.
Bei einem anderen Objektivtyp (oder auch nur anderem Exemplar), kann es schon wieder anders aussehen.
Das Problem ist bei Nikon größer als bei Sony. Wenn ich mich richtig erinnere, stehen dem Blendenhebel dort nur 6,5mm Weg zur Verfügung. Bei Sony müssten es knapp 10mm sein, somit ist der Fehler kleiner. Die Norm stammt halt noch aus der Analogzeit. Damals war das kein Problem, aber bei Digital fällt es mehr auf.
Wie du siehst, können die Fehler überall liegen und sich aufaddieren. Der nächste Test könnte den ersten Test auch komplett wiederlegen.
Natürlich tendieren einige Kameramodelle heller und einige dunkler zu belichten, aber um das beurteilen zu können, muss man erstmal nachbaubare Bedingungen schaffen.
Wenn einem Testen Spaß macht, und man der Sache gerne auf den Grund gehen will, warum nicht?
Viele Grüße
Aleks