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Alt 04.08.2014, 22:52   #5
wus
 
 
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Ein vernünftiges UW-Gehäuse für eine Spiegelreflex kostet immer eine ordentliche Stange Geld.

Wenn Du mit der UW-Fotografie anfängst wirst Du erst mal erstaunt sein wie schwierig es ist unter Wasser auch nur halbwegs gute Fotos zu machen, selbst mit Topp-Equipment. Viele Leute die das irgendwann auch mal versucht haben ließen irgendwann frustriert die Finger davon - manche nachdem sie viele 1000 Euro für Equipment ausgegeben hatten.

Daher empfehle ich Dir erst mal mit minimalem Einsatz anzufangen, Dich vor dem ersten Einsatz in die Besonderheiten der UW-Fotografie einzulesen und dann nach den ersten 1, 2 Einsätzen (Urlauben?) einen erstes Resumee zu ziehen bevor Du entscheidest ob Du in "vernünftiges" Equipment investierst oder es doch lieber bleiben lässt.

Der minimale Einsatz könnte ein Dicapac oder Ewa-Marine "Gehäuse" für Deine A200 sein, oder auch eine der wasserdichten Kompaktkameras. Ein Ewa-Marine habe ich mal ausprobiert bevor ich dann ein professionelleres Gehäuse gekauft habe. Schon in nur 1m Wassertiefe - so tief kommst Du schon wenn Du flach an der Oberfläche schnorchelnd die Hände mit der Kamera nach unten hängen lässt - wurde die Plastikhülle so stark an die Kamera gepresst dass sie sich nur noch mit Mühe bedienen ließ. Also so eine (bessere) Plastiktüte kann ich wirklich nur für den Einsatz absolut an der Oberfläche empfehlen, selbst wenn sie vielleicht bis zur angegeben Tiefe dicht hält.

Da finde ich die wasserdichten Kompaktkameras die deutlich bessere Alternative, die aber auch schon etwas mehr kosten kann. Mit einigen von denen kann man auch schon etwas tiefer gehen. Willst Du schnorcheln oder mit Flasche tauchen? Wie tief?

Eine Eigenheit der UW-Fotografie ist das farbselektive Filterverhalten von Wasser - je tiefer man geht und je weiter man unter Wasser blickt, um so blauer wird's. Schon in nur 3m Tiefe ist vom Rot-Anteil des an der Oberfläche eintretenden Lichts nur noch die Hälfte übrig - wenn Du von der Oberfläche etwas fotografiertst was in 3m Tiiefe liegt dann sieht die Kamera schon nur noch 1/4 des Rots, denn auch auf dem Weg den das vom Grund reflektierte Licht zur Kamera zurücklegt wird nochmal die Hälfte des Rots herausgefiltert. Gelb und Grün gehen als nächste verloren, irgendwann bleibt dann fast nur noch blau übrig. Aus diesem Grund muss man sobald man etwas tiefer geht blitzen, selbst wenn es insgesamt immer noch sehr hell ist - jedenfalls wenn man eine natürliche Farbwiedergabe will. Bis zu einem gewissen Grad kann man das zwar mit dem Weißausgleich korrigieren, aber das geht nur begrenzt, und führt u.U. zu verstärktem Rauschen.
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