Wir fuhren an dem Tag recht zeitig nach dem Frühstück los um das schöne Wetter nicht zu vergeuden. Heute hatten wir Tino an Bord, Merlin fuhr statt dessen bei Dana, Gottlieb und Erwin mit.
Wir fuhren diesmal also nicht im Konvoi. Trotzdem sollte sich hinterher herausstellen, dass wir fast die gleiche Strecke gefahren sind wie unser
sonstiges Führungsfahrzeug

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Es ging also Richtung Westen. Zunächst ließen wir St. Michaels Mount links liegen, dort wollten wir am Nachmittag auf dem Rückweg vorbei schauen.
Erster Stopp war Newlyn, ein Städtchen kurz hinter Penzance. Da wir schon fast durch das Städtchen durch waren, war es nur ein kurzer Stopp am Straßenrand an einer doppelt durchgezogen Linie. Halteverbot. Nun ja, da stand schon ein anderes Auto und wo schon einer hält, da fällt ein zweiter ja kaum ins Gewicht

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Der Blick auf St. Michaels Mount
Auf der Fahrt durch Newlyn sahen wir schon Hinweisschilder nach Mousehole. Dieses Fischerdörfchen war auf der Tourenkarte vermerkt, die Dana und Gottlieb vor dem Urlaub erstellt hatten (Danke dafür), also lautete der einstimmige Beschluß, dort als nächstes Halt zu machen.
Wir fanden einen Car Park und blieben eine Weile im Mauseloch

Und der Vermerk auf der Tourenkarte war berechtigt:
Tino ist mir mal wieder ins Bild gelatscht
Tünnes und Schäl haben das Kommando übernommen
und danach machten sie eine Pause
Als nächstes machten wir uns auf die Suche nach dem Tater Du Leuchtturm, der ebenfalls auf der Karte verzeichnet war. Diese Suche gestaltete sich allerdings äußerst schwierig. Als erstes fuhren wir Lamorna Cove an, eine kleine Bucht, die laut Karte in unmittelbarer Nähe des Leuchtturms liegen sollte. Geparkt - umgeschaut - kein Leuchtturm in Sicht. Tino ist noch ein paar hundert Meter weiter gelaufen, quasi "um die Ecke", aber auch von dort war nichts zu sehen. Also wieder zurück zur Hauptstraße. Dort oben angekommen fragte ich einen Eingeborenen nach dem Weg:
"Take the next proper road to the left, (grins, "proper road" - wo ziehen die hier die Grenze zwischen proper road und nicht proper road?), this will eventually take you to the lighthouse. There is a gate and it might be closed. But in this case you can park the car in Tregiffian and walk to the lighthouse".
Ok, also los - erste "proper road". Ah, da links ist ein Stone Circle, und zwar der Merry Maidens Stone Circle. Den konnten wir natürlich nicht ignorieren, da man sich schon die Mühe gemacht hatte, ein paar Felsbrocken im Kreis aufzustellen. Das wollte und musste gewürdigt werden.
Dann ging's weiter - zweite "proper road". Uuuuund abbiegen. Noch ein paar Kurven, ein paar Häuschen und Höfe und dann kam das erwähnte Tor. Es war ......... offen. Allerdings hing ein Schild daran: "Private Road". Das hinderte mich nicht daran, zumindest ein paar hundert Meter hineinzufahren

. Dann wurde es allerdings immer privater

und mir nicht mehr geheuer, also parkte ich auf der Wiese neben einer Scheune - den Rest wollten wir dann zu Fuß weiter gehen. Auf halbem Weg kam uns ein Auto entgegen, aus dem uns der Fahrer durch das offene Fenster etwas unverständliches zurief - allerding hatte ich den Eindruck, dass er dabei kein unfreundliches Gesicht machte. Er hielt auch nicht an, um uns in irgend einer Form
zurechtzuweisen. Noch ein Stück weiter des Weges kam uns eine Frau mit Einkaufskorb entgegen. Tino fragte, wo es denn zum Leuchtturm ginge. Sie: "Tja,
das Problem ist, dass das hier eine private road ist und ihr gar nicht hier sein dürftet. Aber da ihr nunmal schon hier seid, da runter geht's, etwa 5 Minuten noch".
Und wieder einmal bestätigte sich, die Engländer sind freundlich und zuvorkommend und bestehen auch nicht unbedingt auf ihrem Privatrecht.

Ein paar Minuten später hatten wir den Leuchtturm dann auch tatsächlich entdeckt. So wie der lag, konnte man ihn von Land aus gar nicht sehen, erst, wenn man quasi direkt davor war.
So, wohin könnte man denn noch? Das Stichwort Land's End fiel. Da ich vor 16 Jahren schon mal dort war und ich es als nicht besonders attraktiv empfand, sträubte es sich ein wenig in mir. Aber gut, man kann ja mal vorbei fahren. Am Parkplatz angekommen schreckten a. die Parkgebühren und b. der vom Parkplatz aus nicht sehr anziehende An- und Ausblick davon ab, hier länger zu verweilen.
Die bessere Option war Sennen Cove, ein paar Kilometer nördlich.
Dort angekommen und geparkt, sahen wir uns erst mal nach einer Verpflegungsmöglichkeit um. Tino wollte ein Eis, das er sich an einer Bude auch holte.
Dann ging es weiter zu einem Fish&Chips Restaurant, wo Tino erst mal sein Eis in Rekordzeit herunterschlang und ich das schlechteste Fish&Chips des gesamten Urlaubs essen sollte. So lieblos in Styropor Schalen geklatscht, alles viel zu fettig und auch nicht wirklich gut schmeckend. Vorher war mir schlecht vor Hunger gewesen, danach vom Essen.
Die Übelkeit schwand dann, als wir den Coast Path hoch in Richtung Land's End erklammen. Und dort war es richtig schön. Man hatte einen wunderbaren Ausblick auf Land's End, den vorgelagerten Leuchtturm (Long Ship's), Felsen, Klippen und ein Schiffswrack. Tino meinte dann, "wer braucht schon Land's End, wenn er das hier hat".
Long Ship's Lighthouse (mit der Nex-6 und einem Canon FD 500mm Spiegeltele gemacht - meine Güte, war das Fokussieren schwierig)
Einen Mann mit Umhang im Meer stehend fand ich auch noch vor
Ich fand ein lauschiges Plätzchen (drei Felsblöcke, die sich wie Armlehnen und Rückteil einen Sessel bildeten) und dort machte ich es mir für einige Augenblicke bequem und genoß die Sonne, den Wind und die Natur um mich herum (Tino hat ein Bild).
Auf dem Weg zum St. Michaels Mount wollten wir noch im Minack Theatre vorbei schauen. Das war aber dann auch zu teuer und so spektakulär erschien es uns nicht, dass es den hohen Eintrittspreis gerechtfertigt hätte. Also habe ich noch ein paar Bilder von der Landschaft drumherum gemacht.
Den Abschluß des Tages sollte dann also St. Michaels Mount bilden. Wir kamen kurz vor Ebbe dort an. Der Fußweg zum Berg war noch teilweise unter Wasser, was Tino nicht davon abhielt, hinüber zu laufen. Ich hatte auch überlegt, ob ich nicht mitkommen sollte. Aber barfuß auf den glitschigen Steinen war mir das doch zu riskant. Tino hatte ja seine Aquaman-Schuhe.
Also blieben Stefan und ich zurück, gingen langsam zurück zum Auto und setzten uns dort auf eine Bank. Tino kam pünktlich zurück (der Parkplatz sollte laut Schild um 20:00 Uhr schließen) und wir fuhren zurück zum Haus, wo uns schon Mattia mit ihrer Minestrone mit Fleichklößchen (lecker schmecker) erwartete.
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Tinos Bilder sind ja nicht alle quietschig. Ein paar sind mir aber auch too much

. Macht aber nix. Tino hat seinen Stil gefunden.
Am besten gefällt mir das S/W vom Deckengewölbe.