Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 19.03.2014, 00:17   #1
jean1959
 
 
Registriert seit: 01.12.2010
Beiträge: 267
Dental-Eye...

... hieß damals das Yashica, zu dem es verschiedene Anschlüsse gab. Ein eingebauter Ringblitz, ein entsprechendes Netz-/Batteriegerät gehörten zum Lieferumfang. Es war sozusagen ein Standard in der Dentalfotografie.
Zur Adaptierbarkeit an eine A77 kann ich Dir leider spontan nicht all zu viel sagen, da ich Deinen Thread jetzt erst entdeckt habe.
Minolta hatte immer ein gutes 2,8/100 und einen Ringblitz 1200 AF mit entsprechendem Controler. 1:1 bei 30 cm Arbeitsabstand, die einzeln schaltbaren Blitzröhren, ein Einstelllicht, mehr brauchte es nicht! Die Anwählbarkeit von einzelnen Blitzröhren ist für eine gezielte Beeinflussung von Schatten und die Bildgestaltung nicht unwichtig! Das geht sonst nur mit dem Zangenblitz, den es ebenfalls von Minolta/Sony gibt!
Die Frage, ob es auch life am Patienten oder "nur" zur Modellfotografie taugen soll, ist natürlich sehr wichtig. Da kommt nämlich auch dazu, dass das Mischlicht/Op-Lampe/Tageslicht und der Ringblitz ganz unterschiedlich zum Tragen kommen. Abschattungen des Ringblitzes bei zu kurzem Aufnahmeabstand (50mm Macro/2.8 wird life schon schwierig) zerstören die beabsichtigte Bildwirkung und am Patienten wirkst Du einfach nur unprofessionell, wenn Du "stundenlang" vor seinem Gesicht rumhampelst und kein Bild zustande bringst, dass Deinem Anspruch gerecht wird!
LED-Ringlichter werden auch haufenweise angeboten, zum Teil sind sie zweireihig zirkulär um Dein Objektiv angeordnet und Du kannst die Intensität ändern, indem Du einen Ring ausschalten kannst. Zum Teil lassen sie sich auch rechts links schalten und eine Anordnung wie bei einem Zangenblitz gibt es auch (doctors-eye).
Bei Patientenaufnahmen ist auch die Anwendung von rhodinierten (oberflächenverspiegelten), auf Mundtemperatur gebrachten Spiegeln unentbehrlich (aber nicht billig!) sowie von Shadern, die man sich aus matt-schwarzer Kunststofffolie auch selbst herstellen kann, um zum Beispiel die inzisalen Transparenzen darzustellen. Lippen-/Wangenhalter brauchts auch. Und ruhig mal den Patienten bei eingesetztem Lippenretraktor die Zahnreihen schliessen lassen/ je nach Aufgabenstellung.
Modellfotographie muss auf all das (fast) keine Rücksicht nehmen, da tut's fast jede pups-Kamera mit Makrofunktion, wenn die Tiefenschärfe nicht von der Inzisalkante der Frontzähne bis zur distalen Randleiste der 8-er gehen muss!
Die Ansteuerung des Ringblitzes ist eigentlich nur von der Kompatibilität des Blitzes zur Kamera-Software abhängig, wobei da fast jeder Kamerahersteller sehr proprietär vorgeht; wenn die Kamera die Lichtmenge steuern kann, ist das Objektiv eigentlich wurscht, solange man es manuell ansteuern kann (Blende/Zeit/Fokus). Denn im Makrobereich ist ein AF meist hinderlich, man fokussiert manuell und macht den Rest durch ganz leichtes Verändern des Aufnahmeabstandes, sonst hast Du nur AF-Pumpen!

Es gibt übrigens von Düker ein gutes Buch und Kurse für uns Zahnis!

Mit kollegialen Grüßen
jean1959 ist offline   Mit Zitat antworten
Sponsored Links