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Alt 09.10.2003, 20:56   #9
rivella
 
 
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Ort: Düsseldorf
Beiträge: 40
@andys

Deine Bemühungen um das Farbmanagement in allen Ehren, aber ich glaube auch Du machst noch ein paar Denkfehler.
Zuerst einmal gibt es überhaupt kein "Dimage7-Profil", ein solches muss mit einem IT 7-8 Testchart für jede Kamera neu und extra erstellt werden. So kleine Fertigungstoleranzen gibt es nicht, dass ein Profil für alle Kameras passen würde. Dabei müssen die aufgenommenen Signale mit den Lab-Werten des Testcharts verglichen und ein Profil erstellt werden. Dies erledigt normalerweise eine sehr teure Software, meisten von Gretag Macbeth oder Best, die noch mal soviel wie die Dimage kostet. Ich gehe also mal stillschweigend davon aus, dass niemand in diesem Forum ein solches Profil besitzt. Benutzen könnte er es ja eh nicht, da die Dimage nur die vorhandenen Farbräume einbinden kann. Ich gehe weiter davon aus, dass Minolta sich schon Gedanken gemacht hat, wie die einzelnen Signale des Sensors in Farbwerte des gewählten Farbraums umgesetzt werden. Das eigentliche Colormanagement findet also schon in der Kamera statt.
Was man später noch falsch machen kann weiß ich jetzt nur von der 7i, die 7hi bindet die Profile meines Wissens in die Datei ein, man kann nämlich der Datei das falsche Profil zuweisen. Bei der 7i ist das richtige immer sRGB oder das mitgelieferte Dimage7i-Profil, sie sind identisch.
sRGB macht auch Sinn, denn wie Du schon geschrieben hast, fast alle Monitore sind auf sRGB eingestellt. Ich behaupte jetzt wieder, dass nur wenige bis keine Mitglieder hier ihren Monitor mit einem Spektralphotometer ausgemessen und ein extra Profil erstellt haben. Also erwarten die Monitore eine RGB-Datei in sRGB, die Farbdarstellung ist also richtig.
Und jetzt kommt dein richtiger Schnitzer, es gibt nämlich keinen Ausgabefarbraum der größer ist als sRGB oder jeder andere Monitorfarbraum. Farben werden für die Ausgabe immer komprimiert. Dies kann aber durch die Rendering Intents gesteuert werden. Deine Farbabrisse stammen imho von einem falschen Rendering Intent. Welchen benutzt Du?
Man sollte also hier nicht die Pferde scheu machen. Die Dimage auf natürliche Wiedergabe stellen, dann sRGB anhängen und beim ausdrucken das Colormanagement dem Drucker überlassen. Der müsste nämlich auch mit dem Spektralphotometer vermessen und dann profiliert werden.
Wenn man sich jetzt fragt, wofür dann der Adobe-RGB Farbraum eingeführt wurde, dann kann ich nur sagen: Für den Druck jedenfalls nicht.
Vorteile bringt er nur bei der Monitoransicht, denn fast alle Monitore können mehr Farben als im sRGB definiert darstellen. Dies bemerkt man aber nur, wenn man auch das Monitorprofil ändert.

Gruß, Otto
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