Das hat aber nichts mit der (Faust-)Regel zu tun, die du ursprünglich genannt hast. Die besagt ja nur, daß bei gegebener Schärfentiefe angeblich ein Drittel davon vor und zwei Drittel hinter der eingestellten Entfernung liegen sollen. Bei einer Entfernung von 50m und einer Schärfentiefe von 60m (f/4 bei 50mm Brennweite und 24MP) ginge der Bereich also von 30 bis 90 Meter. Natürlich könnte auf diese Weise niemals Schärfe bis Unendlich herauskommen.
Abgesehen davon, daß die Faustregel verallgemeinert nicht stimmt, brauchst du aber alleine zum Berechnen der Schärfentiefe-Ausdehnung immer noch Blende, Brennweite und Motivdistanz, und dann kann man stattdessen auch gleich die exakten Werte ausrechnen oder in einer Tabelle nachsehen.
Wenn ich deine Erklärung jetzt richtig verstanden habe, dann arbeitest du so, daß du ein Objekt im unteren (vorderen) Bilddrittel suchst und darauf fokussierst. Das kann man in der Tat machen – wenn die Kamera auf einem 1,5m hohen Stativ steht und parallel zum Boden ausgerichtet ist, entspricht das untere Bilddrittel bei 50mm Brennweite einer Entfernung von 9 Metern, das ist zufällig ziemlich genau die hyperfokale Distanz bei f/9,5 und einem erlaubten Unschärfekreis von 30µm. Bei 90mm muß man etwas mehr abblenden oder etwas weiter hinten fokussieren. Das ist aber wie gesagt etwas völlig anderes als die "ein Drittel/zwei Drittel"-Regel.
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Any feature is a bug unless it can be turned off. (Heuer's Law, 1990)
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