Ich sträube mich ja auch gegen diesen Vergleich, aber dabei geht es mir vornehmlich um das Objektiv (da ist der Vergleich einfach nicht fair) und in zweiter Linie um die Frage Film oder Chip. Die Leica lasse ich mal ganz außen vor, weil sie das Ergebnis in meinen Augen nur noch unwesentlich beeinflußt. Das Objektiv braucht nur irgendeinen Body, denn ohne ists schlecht zu fotografieren.
Bei der Digitalkamera ist es hingegen viel komplizierter. Die Qualität der Fotos wird da nicht nur vom Objektiv und vom Chip bestimmt, sondern auch von kamerainternen Bildverarbeitung. Die ist bei jeder Chiptechnologie etwas anders, und jeder Hersteller hat da seine eigenen Tricks. Der CX-Prozeß der Dimages ist leider sehr empfindlich gegen Fehlbelichtungen. Die geringste Fehlfokussierung hat digital betrachtet auch verheerende Folgen. Es kann sein, daß die Schritte des Fokusantriebes einfach zu grob sind. Mein Eindruck ist, daß die Ergebnisse recht stochastisch sind. Es kann sein, das der gerüttelte Chip (AS) nicht ganz in der Bildebene liegt. Wenn ich z.B. die Bilderserie von mir vergleiche, ist auf Pixelebene jedes Bild überraschend unterschiedlich. Also spielt das Rauschen offensichtlich eine große Rolle. Das bedeutet, daß die äußeren Umstände das Ergebnis vermutlich auch stark beeinflussen. Vielleicht wurden meine Teleaufnahmen sogar von der Dauer meiner Versuche beeinflußt (zunehmendes Rauschen). Vielleicht wurden sie aber auch vom Flimmern der Berliner Luft beeinträchtigt.
Trotz des widrigen Gegenlichtes wurden diese Bilder besser aufgelöst als vorhergehende, die Seitenlicht hatten. Auf denen sind die dünnen Kabel und Antennen kaum zu erkennen. Hängt die Auflösung nun von den Farben der Strukturen ab ? Oder von der Farbe des Himmels ? Von meiner Über-/Unter-/Fehl-/Belichtung ??
Schärfung auf HART war bei 64 ISO offensichtlich die richtige Entscheidung. Kontrast und Farbsättigung hatte ich auf NORMAL. War das überhaupt optimal, oder hätte ich mit WinSofts Standardeinstellungen noch bessere Ergebnisse erzielen können ?
Es gibt so viel auszuprobieren und zu evaluieren, daß ich gern noch weitere Beispiele sehen würde, denn ich hab auch nicht die Zeit, wirklich systematisch zu testen, und meine Einstellungen zu optimieren. Es ging mir ja nur mal um einen Test der Dimage mit Olympus B-300, den beide bestanden haben. Dünne Antennenstäbe und -Kabel auf 500 m Entfernung zu erkennen finde ich schon überraschend. Und das mit einer Optik, die eigentlich gar nix taugen kann: Da treten zuammen ca. 15 Linsen zum Test an, die nicht mal starr montiert sind, sondern ziemlich schlabbrig, ein Zoomobjektiv mit recht viel Freiheiten und Toleranzen, Fokussierung über einen groben Schrittmotor usw. und drauf geschraubt (auf der Filterfassung) ein dicker Telekonverter der auch gar nicht für die Dimage gerechnet worden ist, und den Objektivtubus runterzieht ...
Ein Makroobjektiv ist im Vergleich dazu doch total einfach aufgebaut, und geradlinig bzw. konsequent auf nur einen einzigen Einsatz hin konstruiert. Beim Makroobjektiv ist es ganz leicht, eine hervorragende Schärfe zu bekommen.
Was würde wohl ein 7,2-50,8 mm Leica-Objektiv kosten ? 5.000 € ?
Würde das überhaupt so viel besser sein als das Dimage-Objektiv ?
Und zur Dimage:
Liegt eine relativ stark streuende Pixelreihe an Streuungen auf der Oberfläche des CCD's, am Rauschen, an Mängeln während der Bildaufbereitung oder ist es effektiv nur auf die Unschärfe des Objektives zurückzuführen ?
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Gruß Fritz
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