Zitat:
Zitat von renus
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Das Pflegen seiner Sprache muss letztendlich jeder selber, aber Kritik an schlechtem Stil muss auch sein! Sonst verkommt die Sprache und es findet dann folglich auch hier eine Spaltung der Gesellschaft in Gebildete und weniger Gebildete statt, mit allen Zwischenstufen, da haben Bildungspolitik und Schulen ihre Aufgabe....
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Ja, da findet tatsächlich eine Spaltung der Gesellschaft in Gebildete und weniger Gebildete statt. Für mich nur umgekeht wie du das beschreibst. Denn wenn ich mit meinen IT Kollegen rede, fallen da teils weniger deutsche Worte als englische in einem Satz. Und wenn ich dann mit den Managern (was für ein schönes deutsches Wort! Steht sogar im Duden!) quatsche, die im Meeting kurz mal das Price/Earnings Ratio für die Shareholders briefen wollen, dann muss ich immer an die ganzen Menschen denken, die kein Wort davon verstehen, weil sie in der Schule kein Englisch hatten.
In der Wissenschaft ist sowieso Englisch vorherrschend, also Anglizismen mit Unbildung gleichzusetzen schonmal ziemlich abwegig. Desweiteren kann man wunderbar über Ländergrenzen hinweg kommunizieren, ohne sich groß umstellen zu müssen.
Generell finde ich, dass Sprache ein fliessendes Konstrukt ist, in das sich viele kulturelle Einflüsse mischen. Ich würde jedenfalls nicht an starren Konstrukten festhalten, wenn sie sonst niemand mehr benutzt und ich somit nach meinem Satz nochmals erklären müsste, was ich denn jetzt eigentlich meine.
Wohlformuliert muss es allerdings dennoch sein, nur schliesst das Anglizismen für mich nicht aus. Natürlich hat das keine Allgemeingültigkeit.
Gruß,
raul