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Alt 13.09.2012, 09:21   #7
Brazoragh

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Tag 16 – 13.05.2012: Yellowstone (Lamar Valley, Old Faithful und Fishing Bridge) - T2

Die Fahrt zum Tower Fall zieht sich ewig… und wir sind ziemlich enttäuscht. Das gesehene beeindruckt wenig. Der Trail runter zu Fuß des Wasserfalls ist gesperrt. Sehr zu Astrids Erleichterung, denn natürlich wäre sie mit runter gegangen.
Auch die Restrooms haben noch geschlossen – es wird immer wieder deutlich, dass der Park noch nicht so richtig „wach“ ist in dieser noch sehr jungen Saison.

Auf dem Weg zurück (hier ist zu dieser Jahreszeit noch „Sackgasse“) machen wir bei einem weiteren Viewpoint halt um nach Big Horn Sheep in den Hängen Ausschau zu halten. Laut „Photographing Yellowstone“ sollen die hier häufiger zu sehen sein. Leider sind das weder diese noch die „versprochenen“ Ospreys.

Jetzt reicht es uns mit „Pirschfahrt“ und „Viewpoint-Hopping“! Eine Wanderung muss her. Also fahren wir wieder ins Lamar Valley zurück – aber nicht weit. Glücklicherweise befinden wir uns hier in der Region, in der die meisten Wanderungen möglich sind. Wir beginnen den knapp 4 Meilen langen „Yellowstone River Picknick Area Trail“, der die erste Hälfte auf einer Ridge immer dem Yellowstone River entlang geht.

Wir laufen noch nicht lange, als Astrid plötzlich wieder hektisch wird. Sie deutet auf einen kleinen schwarzen Punkt auf der anderen Seite des Flusstals… „Ich glaube das ist ein Bär!“. Wie gesagt – ich sehe einen schwarzen Punkt. Wenn ich genau hinsehe.
Aber Astrid hat schon das Fernglas in der Hand und stößt nach wenigen Sekunden einen kurzen Freudenschrei aus. Ein Bär. Eine Bärenmama um genau zu sein. Mit zwei Cubs.


(166) Black Bear Mama mit zwei Jungen

Man sieht, dass man trotz rund zweifacher digitaler Vergrößerung (ähnlich wie bei dem Grizzly gestern entspricht das rund 900 mm Brennweite bei „Kleinbild“) nicht viel sieht – und ja, alle drei schwarzen Punkte haben sich bewegt.
Mir ist es immer noch ein Rätsel wie Astrid das überhaupt entdecken konnte.
Obwohl die Sichtung ähnlich weit weg wie bei einer typischen Pirschfahrt ist, ist es doch so allein zu Fuß ein ganz anderes Gefühl. Natürlich ohne Bedrohung diesmal.

Wenige Minuten später entdecke ich auch mal ein Tier.


(167) Noch ein Nager

Kurz darauf erreichen wir dann das „Ziel“ der Wanderung. Ein wunderschöner Blick auf den Yellowstone River tut sich hier auf.


(168) Yellowstone River

Sicher kein Highlight, aber doch ganz nett. In Deutschland würde uns die Aussicht vermutlich zu Begeisterungsstürmen verleiten.
Dennoch halten wir uns nicht lange auf – wir entscheiden uns dem Loop zu folgen und nicht einfach umzudrehen. Wenige Minuten später vernehmen wir ein rhythmisches Donnern, das schnell lauter wird. WTF?


(169) Bison im vollen „Galopp“


(170) Gleiches Bison immer noch im vollen „Galopp“

Plötzlich kommt ein ausgewachsenes Bison um die Ecke geschossen. Das Tempo ist phänomenal und die Lautstärke beeindruckend! Wer kann sich das Getöse vorstellen, als in früheren Zeiten noch hunderte oder tausende dieser Tiere die Wiesen bevölkert haben? Unvorstellbar…

Kurz will ich die Mädels fragen, vor was dieses mächtige Tier denn nur geflüchtet sein mag, verwerfe den Gedanken aber gleich wieder.
Wir geben dem Büffel einen gesunden Vorsprung ( ) und ziehen weiter.

Erneut finden wir etwas für Vogelliebhaber… ein blauer Vogel, den diesmal Tanja entdeckt.


(171) Mountain Bluebird im Yellowstone

Wir umgehen eine grasende Bison-Herde großräumig und nähern uns asymptotisch der Straße – zumindest behauptet das das Garmin.
Von der Straße sehen wir noch nichts, aber dafür folgende Szenerie:


(172) Spiegelung im aalglatten Tümpel

Dann erreichen wir tatsächlich die Straße (der wir noch ein gutes Stück folgen sollen). Dort hat es sich bei einem Bach eine weitere Bison Familie gemütlich gemacht. Wir lassen Astrid samt Kamera und Rucksack hier und beeilen uns, das Auto zu holen…

To be continued again...
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Mein aktueller Reisebericht: 2012 - Yellowstone via Southwest

"Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." - Terry Pratchett
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