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Alt 25.06.2012, 20:55   #6
Jens N.
 
 
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Zitat:
Zitat von buerokratiehasser Beitrag anzeigen
Makro kurbelt meistens die Frontlinse raus und wie ich hörte, gibt es da genauso effektive Blenden- und Zeitenverlängerungsfaktoren.
Korrekt. Und weiter? Falls das auf meinen Punkt mit der Lichtstärke bezogen war (?): damit meinte ich natürlich den Einsatz des Objektivs als Nicht-Makro, also bei kleinen Abbildungsmaßstäben. Da spielt dieser erwähnte Umstand dann also keine Rolle. Und bei der Makroarbeit spielt die Lichtstärke höchstens eine untergeordnete Rolle. Nachteil des Lichtverlustes des auszugsfokussierenden Makros (der übrigens so um 2 EV liegt, aus einem Tamron 90 /2,8 wird bei Maßstab 1:1 also belichtungstechnisch gesehen ein 90 /5,6) wäre hier höchstens der doch sichtbar dunklere Sucher. Das kann in der Praxis ein handfester Nachteil sein (Vorteil SLT ), aber hier ist halt dann schlimmstenfalls Gleichstand.

Das mit dem Lichtverlust gilt übrigens nur für auszugsfokussierende Makros, das 60er Tamron z.B. ist innenfokussierend und verkürzt stattdessen im Nahbereich seine Brennweite. Und dann gibt es speziell bei Makros auch noch so eine Art Mischform ("floating elements").

Zitat:
Förderliche Blende eines guten (wie Sigma 50/2.8) ist ohnehin 4 oder 5.6. Aber ob man das auf einem 10 MPix-Sensor sieht, naja.
Wie kommst du darauf? "Förderliche Blende" beim Makro meint sinngemäß, wie weit man abblenden kann (also u.a. auch Schärfentiefe gewinnen kann), ohne daß die Beugung einem das Bild stärker beeinträchtigt, als es die offenere Blende täte. Oder -allgemeiner- ohne das die Qualität zu sehr leidet, wobei das eher schwammig ist und z.B. auch vom Verwendungszweck des Bildes abhängt, oder auch dem Abbildungsmaßstab usw. - eine pauschale Angabe "förderliche Blende = 4 oder 5,6" kann schon deswegen nicht sinnvoll oder richtig sein.

Bei meinen Versuchen mit dem 90er Tamron an der A700 fing die Beugung im Makrobereich so um f13 herum an, das Bild (für meinen Geschmack) zu sehr zu beeinträchtigen, so daß mir weiteres Abblenden nicht mehr sinnvoll erschien. An höher auflösenden Sensoren wird diese Grenze ein wenig früher liegen, aber nicht sehr - vielleicht bei f10-11 an der A77 (hier konnte ich mit dem Tamron nicht vergleichen, aber mit einigen anderen Makros sowie diversen anderen Objektiven).

Zitat:
Außer vielleicht das Minolta 50/3.5, mit seiner angeblichen Bildfeldwölbung und Schwächen bei Offenblende ist es etwas eingeschränkt.
Auch hier kann ich leider nicht folgen. Es gab zwar mal einen (!) thread hier mit eher durchwachsenen Beispielen dieses Objektivs, ansonsten hat es aber eine tadellose Reputation (um den Begriff "legendär" mal nicht zu bemühen). Das Objektiv ist mit "nur" Maßstab 1:2 und der Brennweite der Klassiker für Repros und weist daher auch keine signifikante Bildfeldwölbung auf (wie die meisten oder gar alle "richtigen" Makros). Schwächen bei Offenblende kann ich ebenfalls nicht bestätigen, das 50 /3,5 ist eins meiner besten Objektive, bzw. mein bestes bei 50mm Brennweite (und da habe ich an die zwei Dutzend vorliegen und verglichen).

Zitat:
Zitat von MichaelN Beitrag anzeigen
Die sind zur Frontlinse gemessen. Für das Tamron 90mm habe ich Angaben zwischen 9 und 12 cm gefunden...
Hast Recht, also Punkt FÜR das 70-300 mit Raynox, nicht dagegen. Dieser Kritikpunkt von mir war aber auch aus einem anderen Grund nicht zutreffend ist mir nachträglich eingefallen: und zwar kennst du ja noch gar nicht den Abbildungsmaßstab deiner Kombi. Also 11cm effektiver Abstand bei welchem Maßstab? Bei 300mm und nur 11cm Abstand wird der Maßstab -so vermute ich- eher über 1:1 liegen. Also noch ein Pluspunkt für das Zoom, aber probier's wie gesagt mal aus.

Wenn der Maßstab wirklich größer ist, optisch aber Randschwächen zu erkennen sein sollten, so probiere mal eine kürzere Brennweite. D.h. sofern es nicht zu Vignettierungen kommt. Möglicherweise hat das Objektiv bei einer etwas kürzeren Brennweite (z.B. 250mm) noch etwas bessere Leistungen.

Ansonsten sei noch anzumerken, daß Makrofotos (auch bei gleichem Maßstab) mit 300 und 90mm Brennweite bildwinkelbedingt recht verschieden aussehen (Hintergrund). Das will ich aber jetzt weder als Plus- noch als Minuspunkt werten, hier kommt es auch ein bisschen darauf an was man möchte/mag/braucht. Viele werden wohl den kleineren Hintergrundausschnitt des 300ers bevorzugen (das Ganze nennt sich jetzt wohl "Freistellen" und ist mathematisch aufdröselbar habe ich neulich mal gelernt), aber pauschal würde ich das halt nicht als Vorteil (aber natürlich auch nicht als Nachteil) werten.
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Gruß Jens

Geändert von Jens N. (25.06.2012 um 21:05 Uhr)
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