Zitat:
Zitat von gpo
meine Elly braucht eine echte harte Hand, sonst macht sie nur dummes Zeuchs...
aber nun nach 10 Monaten kann man die Erfolge sehen...heißt es lohnt sich
und einige Hundetypen brauchen eben mehr andere weniger....Fürsorge.
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Deine Elly ist eben ein Terrier, wie er im Buche steht.
Bei unserer Sam ist das genauso gewesen. Wir bekamen sie, als sie fünf war. Sie war nur vernachlässigt und rumgereicht worden. Alle möglichen Blödheiten schon in den Hund eingraviert. Sie klaute, sie jagte alles, Amseln, Häschen, Katzen, Jogger, Nordic-Walker!...

Menschen auf Skateboards, Menschen auf dem Fahrrad, nichts war vor ihr sicher. Kein "Sitz", kein "Platz", kein "hier" oder "bleib"...garnix. Beim Essen total piensig und penibel.
Wir haben mit viel Geduld ihr diese Flausen alle ausgetrieben. Jetzt ist ihr Quietschbällchen ihr ein und alles...du musst nur "Bällchen" flüstern, dann jagt sie los, es holen.

Dafür kann sie mit den kleinen Entenküken meiner Schwägerin im gleichen Garten sein, es interessiert sie nicht mehr. Die Mama-Ente kam auch mal ganz an sie ran, um zu sehen, was das bitte für ein Viech ist...keine Reaktion. Früher hätte sie die unterm Zaun durchgejagt.
Auch die normalen Befehle kann sie jetzt und ist gut auf uns fixiert. Sie bettelt nicht, klaut nix mehr aus dem Biomüll und wälzt sich nicht mehr in Hunde-a-a. Beim Bällchenspielen haben wir auch die Übung, dass ich es schmeiße und sie warten muss, bis ich ihr erlaube, es zu holen. Bis in die letzte Sehne angespannt, aber sie wartet.
Einfach nicht lockerlassen und vor allem diesen treuen Hundeaugen nicht alles durchgehen lassen, das war unsere Devise. Elly ist ja auch so eine zum Anbeißen...das ist manchmal sicher nicht so einfach.
Schön wäre es.

Unsere hat auch so einen Leckerliball...keine Chance. Ich hab ihn ihr anfangs mal angerollt, damit sie sieht, dass da was rauskommt. Sie frisst dann lieber nix als sich mit diesem Ding auseinander zu setzen.
Dafür kaut sie gerne mal endlos auf einem Stück Pansen oder sonstigem rum...
Lizzy, meine frühere Hündin (Pudelschnauzermix), haben wir damals mit 11 Jahren aus dem Tierheim erlöst. Sie lebte bei einer alten Dame, die nie mit ihr rausging, sie pinkelte auf Zeitungen ins Haus. Die Dame war senil und hat sich nicht mehr wirklich um sie gekümmert. Dann starb die Dame und lag fast eine Woche in der Wohnung, der Hund neben ihr.
Total verlaust, verwatzt, halb verhungert...dazu ein nicht erkannter Diabetes, halb blind...juhu. Und sie ließ keinen an sich ran. Meine Schwester hatte zu der Zeit im Tierheim ehrenamtlich gearbeitet und hat es mit viel Mühe hinbekommen, dass Lizzy sie an sich rangelassen hat. Sie nahm sie öfter mal mit heim und so lernten wir sie kennen.
Ein wahrer Problemhund. Verlassensängste, unsauber, sobald sie alleine war, hat sie alles mögliche zerbissen, komplett unerzogen auf ihre alten Tage...dazu kamen noch mehrere Krankheiten, vor allem halt der Diabetes, der sich auf Augen und auf die "Blase" auswirkte. Sie war immer eine Zeitbombe.
Aber selbst da ging mit viel Liebe, Zuwendung und Konsequenz noch einiges. Lizzy war ein totaler Bettelhund und hat einem die Bissen in den Mund gezählt. Am Ende der Erziehungsstrategie lag sie am äußersten Rand des Teppichs (sie musste auf dem Teppich bleiben und durfte nicht näher an den Esstisch ran) und manchmal streckte sie sich dann vor....und die Pfote ging über den Teppichrand. Ein Räuspern und die Pfote war wieder brav da, wo sie hingehörte.
Sie starb dann an Epilepsie...sehr unschön und ein sehr harter und anstrengender Tag für mich. Das sitzt auch noch total tief irgendwie...
Warum erzähle ich das? Weil mir nach Jens' Erzählungen alles so wieder hochkam und um Jens zu zeigen, dass man das durchaus hinbekommt.

Lass dich nur nicht von ihr unterkriegen und erkläre ihr die "Regeln". Sobald sie eine selbst machen darf, ist es vorbei.