Thema: drop II
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Alt 01.10.2011, 21:41   #2
spandow

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drop II



Tröpfchenfotografie…
Als ich das erste Tropfenbild (1980) in einer Fotozeitschrift gesehen habe, wurde ich in den Bann dieser Materie gezogen. Die Umsetzung stellte sich jedoch schwieriger heraus, als gedacht.
Nicht nur den geeigneten Tropfenträger zu finden, auch das zu spiegelnde Motiv sollte in die Umsetzung hineinpassen.
Was liegt näher, als die Blütenranken im eigenen Garten zu nehmen.
Welche Ranken kommen hier in Frage?
Es fängt mit der Ranke der Gurkenpflanze an. Hier hat es sich herausgestellt, dass Schlangengurken eine bessere geschwungene Form entwickeln, als Salat, oder Einlegegurken. Danach kommt die einjährige Gartenwicke. Ein wohlriechendes Pflänzchen, welches schon kurz nach der Aussaat die Ersten brauchbaren Ranken liefert.
In diesem Jahr habe ich die Ranke der Passionsblume entdeckt. Diese bildet sehr zierliche Kletterhilfen aus. Von lang geschwungenen bis hin zu Korkenzieher ähnlichen Rankenformen kann man hier beobachten.
Je zierlicher die Ranke, desto kleiner der benötigte Wassertropfen. Die Zusätze zur Stabilisierung der Tropfen, wie Glycerin oder ähnliche Mittel sind hier nicht erforderlich. Einzig die Dosierung ist hier das Problem. Hier hat mir eine Einmalspritze mit der kleinsten Kanüle sehr gut Dienste geleistet.
Jetzt kommt es zur Auswahl des Modells. Die Erfahrung hat gezeigt, das einfache symmetrische Blütenformen besser zur Geltung kommen, als filigran anmutende Hintergründe, die ja nun im Tropfen zum Hauptmotiv werden. In der beschriebenen Arbeit kommt eine Gazanie oder Mittagsblume zum Einsatz.
Bei der Vorbereitung des Fotoaufbaues sollte man sich etwas Zeit lassen, denn nicht nur das Motiv, die Ranke mit dem Tropfen, auch der Hintergrund, die Blüte müssen nun im Richtigen Verhältnis platziert werden. Da dieses shooting etwas längere Zeit in Anspruch nimmt, müssen Blüte und Ranke mit Wasser versorgt werden. Ja auch die Ranke bracht das Lebenselexier, also bekommt auch sie eine Vase.
Auch die Umgebung spielt nun eine Rolle, denn im Tropfen wird diese mit abgebildet. Das entscheidende Licht ist Voraussetzung.
Ein stabiles Stativ und eine Fernauslösung sind für die Arbeit unbedingt erforderlich. Um eine Rückenschonende Fotohaltung einnehmen zu können, haben sich CD Spindeln in den verschiedensten Höhen bewährt. Besser eignen sich Gewindestangen, wo eine feinere Justierung möglich ist. Wenn nun alles eingerichtet ist, kann mit der Einstellung der Kamera begonnen werden. Blendenwerte zwischen 5,6 – 10 haben sich als optimal ergeben. Die Fokussierung muss auf den Tropfen erfolgen. Das Spiel mit der Hintergrundpflanze trägt zum entscheidenen gelingen des Bildes bei.
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Viele Grüße Uwe
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