Ich denke man kann, sofern sich ein ungezwungenes Gespräch über die Bildabsicht ergibt, sicher auch mal einen zurückhaltenden Abstecher in den technischen Randbereich machen.
Das sollte meiner Meinung nach aber nicht soweit gehen, die verwendete Technologie in Frage zu stellen bzw. diese vielleicht sogar zum Bewertungsmaßstab zu erheben. In dieses Licht sollte man sich selbst nicht stellen.
Ganz sicher hat der Künstler die Arbeitsweise bewußt gewählt, zweifellos auch mal bewußt den Schwerpunkt auf eine betonte Durchzeichnung der Schatten oder Lichter gelegt. Daß tatsächlich jedes Verfahren seine nicht nur technischen Grenzen hat, ob Groß- oder Kleinformat, analog oder digital, Farbe oder Schwarzweiß, ist völlig klar. Ob diese für den einen oder anderen eine Rolle spielen, vielleicht sogar den eigentlichen Reiz ausmachen, liegt im Standpunkt des jeweiligen Betrachters bzw. Anwenders.
Ähnlich ist es mit der Bildschärfe. Sie wird gerade digital nicht selten bis zur vibrierenden Überschärfung getrieben daß es in den Augen brennt. Der natürliche Seheindruck zeichnet die Welt doch eher einen Hauch weicher, ohne überhöhte Kontraste und "Schärfungsaura". Schärfe ist gut - solange sie nicht an den Haaren herbeigezogen wird. Ist aber eben dadurch auch Geschmackssache und durchaus nicht der kleinste gemeinsame Nenner auf dem man eine Kritik aufbauen sollte.
Gruß Sven
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