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Alt 07.05.2011, 15:53   #2
rudluc
 
 
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Zitat:
Zitat von Ernst-Dieter aus Apelern Beitrag anzeigen
Wirklich wesentlich besser, also mit dem bloßem Auge sofort erkennbar?Hast Du mal direkt verglichen?
Ernst-Dieter
Was heißt "mit bloßem Auge"? Ich vergleiche die Ergebnisse immer in Lightroom direkt nebeneinander bei 100%. Hinausgezoomt auf Bildschirmverkleinerung mag man keinen Unterschied erkennen, das wäre allerdings auch wirklich ein krasser Unterschied. Die Bilder, die ich mit den Objektiven gemacht habe, sind zwar nicht labormäßig identisch, jedoch merkt man ja beim intensiven Fotografieren, wo immer wieder Schwächen erkennbar werden.

Jedes Objektiv zeigt nun mal irgendwo seine ganz typischen Schwächen. Es stellt sich dann die Frage, ob man diese Schwächen im Vergleich zu den Qualitäten für wichtig erachtet oder ob man sich damit abfindet.

Hier sind nun meine Erfahrungen (jemand anders mag andere gemacht haben oder auch seine Prioritäten anders setzen):

Das Ofenrohr ist groß, schwer und immer noch vergleichsweise teuer. Es ist ausgezeichnet zwischen 70 und 150mm, aber darüber entsteht ein doch sehr deutliches Puple Fringing (bei 210mm ist es schon doch ziemlich störend). Was mich dazu bewogen hat, es letztlich zu verkaufen, war, dass es bei seiner Größe und seinem Gewicht ausgerechnet bei den langen Brennweiten schwächelt.

Beim Ofenrohr-Nachfolger 70-210/3.5-4.5 ist es genau umgekehrt: es schwächelt im kurzen Bereich. Im langen Bereich ist es besser als das Ofenrohr, aber dafür versagt es bei 70mm geradezu! Mechanisch ist es recht labberig, aber der Fokus ist schnell, leise und präzise.

Das oft belästerte Sony 75-300/4.5-5.6 ist sehr gut zwischen 70 und 250mm, darüber zeigen sich deutliche CAs, die auch beim Abblenden nicht verschwinden. Trotzdem würde ich es schon den beiden oben genannten Objektiven vorziehen. Ich finde es auf jeden Fall wesentlich besser als seinen Ruf.

Das Minolta 100-300 (ohne APO) ist eine Scherbe. Ich besaß es 20 Jahre lang und habe den Fehler immer bei mir gesucht, bis die Digitalfotografie den wahren Schuldigen aufdeckte. Finger davon!

Das Minolta 100-300 APO wird von manchen gepriesen. Ich hatte mal ein äußerst mieses Exemplar und kann bei den immer noch extrem hohen Preisen (>200 €) nur dringend empfehlen, ein Rückgaberecht zu vereinbaren. Es sind offenbar eine Menge Gurken im Umlauf.

Tja, mein kleines 55-200er ist auch kein "Engel'. Es schwächelt etwas ab 180 mm, also nur im letzten Bereich. Dafür ist es darunter wirklich ganz hervorragend, fängt (sehr praxisgerecht!) schon bei 55mm an, ist federleicht und geradezu winzig im Vergleich zu den anderen Objektiven. Es kostet neu gerade so viel wie die anderen gebraucht und dann hat man bei Tamron sogar noch 5 Jahre Garantie. Falls das erste Exemplar nicht so überzeut, nimmt man halt das nächste.

Rudolf
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