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Alt 23.03.2011, 01:06   #19
usch
 
 
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Zitat:
Zitat von wpau Beitrag anzeigen
Normale Grafikkarten und Monitore mit DVI Anschluss können nur 16777216 verschiedene Farben darstellen. Grafikkarten für den Workstation Bereich mit passenden Monitoren können mit dem Display Port 1 Mrd. Farben darstellen
Aber nicht, wenn man sie mit einem 24-Bit-JPEG füttert. Wo nur 16777216 Farben drin sind, kann auch kein Monitor mehr anzeigen. Die Farben sind bei AdobeRGB halt nur andere als bei sRGB.

Zitat:
Zitat von alberich Beitrag anzeigen
Stimmt. Da geht jetzt aber einiges durcheinander.
Ja, weil jetzt auf einmal jemand mit der Monitordarstellung ankommt, obwohl es eigentlich um die darstellbaren Farben in der Datei ging.

Zitat:
Zitat von Anaxaboras Beitrag anzeigen
Jede Kamera hat auch ihren ganz spezifischen Gerätefarbraum und der wird vom RAW-Konverter berücksichtigt. In welchem Farbraum der RAW-Konverter dann die "entwickelten" Dateien speichert oder weitergibt, stellt man im RAW-Konverter ein, nicht in der Kamera.
Und wenn man am Raw-Konverter nix einstellt, gibt es einen Defaultwert, und der ist je nach Kameraeinstellung entweder sRGB oder AdobeRGB.

Zitat:
Zitat von Anaxaboras Beitrag anzeigen
Welchen Nachteil ich mir mit dem AdobeRGB-Farbraum einhandele, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Wenn du in AdobeRGB bleibst, keine. Wenn du aber am Ende sRGB benötigst, ist das ein unnötiger Zwischenschritt und damit eine unnötige Fehlerquelle.

Jede Konvertierung des Farbraums bringt Rundungsfehler mit sich, egal ob AdobeRGB -> sRGB oder umgekehrt. Deswegen würde ich dafür plädieren, so früh wie möglich am Anfang der Bearbeitungskette gleich in den vorgesehenen Ausgabefarbraum zu gehen. Wohlgemerkt, wir reden hier von 24 Bit Farbtiefe. Wenn du mit 48 Bit arbeitest, sind die Fehler zwar auch da, aber so gering, daß sie buchstäblich im Rauschen verschwinden.

Zitat:
Zitat von Anaxaboras Beitrag anzeigen
sRGB wurde 1996 eingeführt und diente seinerzeit dem Ziel, einen Farbraum zu definieren, der auf den seinerzeit üblichen Röhrenmonitoren sowie den meisten anderen Ausgabegeräten darstellbar ist. sRGB stellt also so etwas wie den kleinsten gemeinsamen Nenner dar.
Ja. Das ist der Vorteil von sRGB. Von allen denkbaren Farbräumen ist sRGB der einzige, der vermutlich von allen Eingabegeräten, Ausgabegeräten und Programmen verstanden wird.

Zitat:
Zitat von Anaxaboras Beitrag anzeigen
Heutige Ausgabegeräte können in der Regel einen deutlich größeren Farbraum darstellen als sRGB. (Wenngleich Monitore, die AdobeRGB zu 100% abdecken, noch sehr teuer sind.) Das gilt insbesondere auch für Drucker. Wer sich also von vorneherein für sRGB entscheidet, "verschenkt" Farben.
Und wenn auch nur ein Glied in der Bearbeitungskette nicht mit Farbprofilen im Allgemeinen oder AdobeRGB im Besonderen umgehen kann, hast du nicht nur verschenkte, sondern komplett falsche Farben. Das gibt spätestens dann Probleme, wenn du Bilder weitergibst und die Möglichkeiten des Empfängers nicht kennst.

Zitat:
Zitat von Anaxaboras Beitrag anzeigen
Es ist relativ einfach möglich, einen größeren Farbraum (AdobeRGB) in einen kleineren (sRGB) zu überführen. Umgekehrt gilt das nicht.
Nein; es ist völlig unmöglich, AdobeRGB in sRGB zu überführen, ohne daß Farben "out of gamut" verloren gehen (unter der Annahme, daß der größere Farbraum auch wirklich ausgenutzt wird). Umgekehrt kann man sRGB jederzeit in AdobeRGB überführen, der größere Farbraum wird dann halt einfach nicht vollständig ausgefüllt.

Zitat:
Zitat von Anaxaboras Beitrag anzeigen
Nur der Vollständigkeit halber (weil das hier sicher für die wenigstens eine Rolle spielt): AdobeRGB wurde auch entwickelt, weil sich darin CMYK-Farben vollständig abbilden lassen.
Ja, und in dem Fall würde es auch Sinn machen

Zitat:
Zitat von Anaxaboras Beitrag anzeigen
Für mich gilt daher: Am Anfang der Bildbearbeitungskette immer den größtmöglichen Farbraum verwenden (bei mir RAW mit dem 12-Bit-Gerätefarbraum der Kamera). Dann schrittweise runterstufen auf die Ausgabe-Absicht. Das heißt: AdobeRGB für den heimischen Drucker und Monitor, sRGB fürs Wald-und-Wiesen-Online-Labor und zur Internetveröffentlichung.
Ja, aber nicht als Bearbeitungskette in der Reihenfolge (Kamera-Farbraum -> AdobeRGB -> sRGB), sondern je nach Anwendung Kamera-Farbraum -> AdobeRGB oder Kamera-Farbraum -> sRGB.

Ich hab übrigens gerade verblüfft festgestellt, daß mein kleiner DPF-D72 offenbar mit AdobeRGB zurechtkommt. Irgendwann werd ich mal ein paar RAWs sowohl als sRGB als auch als AdobeRGB entwickeln, mal sehen, ob man da einen Unterschied feststellen kann.
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