Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 22.03.2011, 21:57   #3
subjektiv
 
 
Registriert seit: 31.12.2010
Beiträge: 1.817
Die Qualität einiger alter Objektive dürfte mit der NEX durchaus voll zum tragen kommen.
Der Bildwinkel ist durch den Cropsensor bedingt natürlich kleiner als an den Kameras, für die diese Objektive ursprünglich gedacht waren.

Adapter gibt es auch für andere Systemkameras. Die NEX-Kameras haben halt das kürzeste Auflagemaß (siehe Wikipedia) und bieten damit am meisten Spielraum für Adapter, da die Dicke das Adapters die Differenz zum Auflagemaß des Systems ausgleicht, für welches die Optik ursprünglich konstruiert wurde.
Nicht ganz so kurz sind die Auflagemaße beim Samsung NX und beim MFT System. Letzteres hat ausserdem durch den noch kleineren Sensor den Nachteil, dass ein noch kleinerer Bereich (Bildwinkel/Ausschnitt) der Objektive genutzt wird. Man könnte fast sagen, was nicht vorher extrem weitwinklig war, mutiert an MFT zum Tele...

Was gegenüber den Originalobjektiven für die NEXen anders ist, sind hauptsächlich die Bedienung und die EXIF-Informationen in den Bildern.

Die adaptierten Fremdobjektive bieten an der NEX keinerlei Automatik. Du mußt also immer selbst die Schärfe und die Blende einstellen. Um die Schärfe möglichst exakt einzustellen kann es sinnvoll sein, zunächst die Blende zu öffnen und danach wieder zu schließen, weil ja auch keine Springblende funktioniert. Andererseits siehst Du so halt immer direkt die Schärfentiefe auf dem Display.
Sofern Du ausreichend Zeit für alle Einstellungen hast, ist das nicht unbedingt ein Nachteil. Vielleicht machst Du Dir gerade dadurch mehr Gedanken über die Bildgestaltung...

Die EXIF-Informationen fehlen einfach deshalb, weil die Kamera ja keine Informationen vom Objektiv bekommt, welche sie eintragen könnte. Bei Originalobjektiven erfährt die Kamera anhand eines Codes, um welches Objektiv es sich handelt. Ausserdem teilt das Objektiv die aktuell eingestellte Brennweite mit und stellt die Blende auf den Wert ein, welchen ihm die Kamera vorgibt. Somit kennt die Kamera alle relevanten Daten und kann sie in die Bilddatei eintragen.

Ohne diese Kommunikation bleiben halt Informationslücken, die Bilder sind dadurch aber nicht schlechter

Einen Vorteil haben bisher die zwei Zooms an der NEX. Sie haben einen integrierten Bildstabilisator. Im Gegensatz zu allen Alpha SLRs und SLTs ist der Sensor bei den NEXen nicht stabilisiert. Nun ist es nicht so, dass man ohne diesen keine guten Fotos machen könnte, aber manchmal ist der halt auch wirklich praktisch...

Wenn die Kamera möglichst vielseitig spontan einsetzbar sein soll, dürfte eins der Originalzooms also schon von Vorteil sein. Für gestalterische Aufnahmen in Ruhe dürften gute manuelle Festbrennweiten vielleicht noch mehr Freude machen.
Falls das genannte Canon aber schon ein AF-Objektiv ist, würde ich mir das Geld für den Adapter sparen. Die erhältlichen Fremdadapter sind rein mechanisch, können also die elektronische Blende nicht ansteuern. Eine Hilfsblende im Adapter erscheint mir als fragwürdiger Ausweg.
subjektiv ist offline   Mit Zitat antworten