Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 16.02.2011, 23:59   #7
Anaxaboras
Chefkoch, verstorben
 
 
Registriert seit: 11.02.2005
Ort: Starnberg
Beiträge: 13.622
Hallo Tom,

das hast du aber ein ganz heißes Eisen angepackt .

Zu deinem Drucker sind ganz bestimmt schon ICC-Profile mitgeliefert worden, die auf Original-Tinte/-Papier abgestimmt sind. Meiner Erfahrung nach (allerdings mit Druckern von Epson) funktionieren diese ICC-Profile sehr gut. Da bringt eine manuelle Profilierung des Druckers im besten Falle nur noch eine um Nuancen bessere Farbwiedergabe.
Nachdem du schon das teure Spyderzeugs zur Druckerkalibrierung gekauft hast, kannst du jetzt natürlich mit meinem Tipp kein Geld mehr sparen : Man kann ab ca. 40 Euro bei entsprechenden Dienstleistern ein Profil für eine bestimmte Papier-/Tintenkombination erstellen lassen. Adressen habe ich leider gerade nicht parat.

In Gimp (und jeder anderen Bildbearbeitung) brauchst du die ICC-Druckerprofile nicht - es sei denn, du möchtest softprofen. Bei einem Softproof wird die Druckausgabe am Bildschirm simuliert. Das funktioniert natürlich nur, wenn der Farbraum des Monitors größer ist als der des Drucker - was nur bei teuren Wide-Gamut-Monitoren der Fall ist.

Über den richtigen Farbraum (sRGB, AdobeRGB oder gar ProPhoto-RGB) gehen die Meinungen auseinander. sRGB ist quasi der kleinste gemeinsame Nenner, den sowohl Kamera, Monitor und Drucker in der Regel darstellen können. Viele Drucker decken aber einen weit größeren Farbraum ab, annähernd AdobeRGB. Deshalb bevorzuge ich diesen und setze ihn in der gesamten Bildbearbeitungskette ein.
Achtung: Daran denken, dass viele Online-Printlabore nur sRGB können. Daher vor Weitergabe der Bilddaten immer das Profil von AdobeRGB --> sRGB konvertieren. Sonst gibts quietschige Rot- und Grüntöne. Das gilt auch für die Veröffentlichung im Web.

Überdies funktioniert die visuelle Beurteilung der Farben nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmten: Der Monitor muss auf den richtigen Weißpunkt kalibriert sein (5600° K, besser 6500° K) und: das Umgebungslicht muss in etwas diese Farbtemperatur aufweisen. Normales Kunstlicht ist deutlich wärmer, ein auf 6500° K kalibrierter Monitor wirkt dann sehr kühl, fast blaustichig. Mein Bildbearbeitungsplatz wird daher von zwei billigen Fotoleuchten mit 5600° K illuminiert.

Ich hoffe, ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen .

Martin

PS: Für Zitate gibt es übrigens die den Button "Zitieren" unter jedem Beitrag .
PPS: Der Tipp von Roland ist goldrichtig: Das Farbmanagement darf entweder nur der Drucker(treiber) oder die Bildbearbeitungssoftware übernehmen.
Anaxaboras ist offline   Mit Zitat antworten