Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 09.02.2011, 21:19   #4
sesepopese
 
 
Registriert seit: 10.02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 285
Foveon-ähnlicher Sensor?

Bei SAR gab es vor kurzem eine Meldung zu einem Sony-Patent, das einen Sensor in geschichtetem Aufbau statt in Bayer-Farbmosaik-Bauweise zum Inhalt hatte.
http://www.sonyalpharumors.com/wild-...nside-the-a77/ und
http://www.sonyalpharumors.com/sr4-n...sor-tecnology/

Wenngleich es wohl eher nicht damit zu rechnen ist, eine solche Kamera in Kürze kaufen zu können, fand ich das ganze interessant, als ich in den Kommentaren dazu einen Link fand, der das ganze etwas besser erläutert und die Unterschiede zur Foveon-Bauweise erklärte:
http://www.fredmiranda.com/forum/topic/978739/0#9282971, Beitrag von theSuede.

Letzteren Text habe ich mal zu übersetzen mich bemüht, da ich ihn für recht interessant halte.

Vielleicht lässt sich damit in eine etwas fernere Zukunft glaskugeln

Also:
Zitat:
Zitat von Foreneintrag, übersetzung und Links S.
" Tatsächlich ist zwischen diesem [Patent] und dem Foveon-Prinzip ein gewaltiger Unterschied. Foveon basiert vollständig auf den Absorptions-Eigenschaften des Subtrats, um Wellenlängen zu unterscheiden (d.h. Farben). Deshalb ist die Foveon-Bauweise sehr stark auf Post-Processing angewiesen, weil die Farbmessung direkt auf dem Sensor ziemlich verbockt wird.

Hauptgrund dafür ist die völlig unzureichende Bandbreiten-Trennung von RGB, oder vielmehr die totale Inkompatibilität mit der S-M-L -Farbwahrnehmung /dem SML-Farbraum des menschlichen Sehens. Ebenso macht es die Nutzung der Lichtintensität weit in den IR- und UV-Bereich notwendig, um einem gesättigten Ergebnis auch nur nahe zu kommen, und das vermasselt die Metamerie merklich.

Indem man nun eine separate Grün-Absorptions-Schicht AUF dem Substrat hinzufügt, erhält man einen ganz anderen Filter-Effekt. Man subtrahiert die grüne Bandweite (um 540nm herum), bevor man das Licht durch die Foveon-artigen Schichten führt, die die Wellenlänge nach Tiefe unterscheiden. Dadurch wird auch die Eindringtiefen-Differenzierung stark gedämpft, man separiert Blau und Rot stärker.

Der Nachteil bei dem Sony-Patent ist, dass man immer noch nicht die Grün-Orange-Trennung in Einklang bringen kann, wie es das menschliche Auge (und die meisten guten Bayer-Sensoren) tun, so dass es immer noch zu häufigen Metamerie-Fehlern kommt - und das geradewegs mitten im wichtigen Hautton-Bereich. Ich würde sehr flache Farben zwischen Warm-Rot und Warm-Grün-Tönen erwarten - flach im Sinne von "fehlende Farbton-Unterscheidung", nicht "fehlende Farbsättigung".

Vorteil des Patents ist, dass Sony das starke Post-Processing umgeht, indem sie die Bandbreite für Grün mehr als dreimal enger fassen als beim Foveon, und damit eine stark verbesserte Rausch-Charakteristik haben. Foveon erfasst üblicherweise ein Signal sehr gut; um jedoch brauchbare Farbe zu bekommen, muss eine lineare Transformation durchgeführt werden, die die Farbe, aber eben auch das Rauschen, um den Faktor drei bis fünf verstärkt. Sony beschreibt auch ein völlig anderes Auslese-Schema, welches die Menge an Schaltungstechnik minimiert, die auf einem Foveon-artigen Sensor vorhanden sein muss (Foveon hat üblicherweise weniger als 50% effektive Fläche, verglichen mit 85-90% bei einem modernen CMOS-Bayer-Sensor.)"
Und vielleicht ist es ja doch so, dass die "24 MP mit hunderttausenden von ISO" Lichtempfindlichkeit darauf basieren, von denen gesprochen wurde (Paul Genge, Sony UK, glaube ich), und dass das die a77 o.ä. so verzögert hat... Immerhin eine Chance, dass es noch spannend wird!

Gruß
seb.
sesepopese ist offline   Mit Zitat antworten