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Alt 17.11.2010, 21:14   #26
Jens N.
 
 
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Beiträge: 13.250
Zitat:
Zitat von alpine-helmut Beitrag anzeigen
Meine Frage ist aber:
Wenn der Verkäufer die Sendung -- ohne mein Zutun -- falsch deklariert hat und die Lieferung mit dem grünen Aufkleber ("von zollamtlicher Behandlung befreit") bei mir zoll- und steuerfrei ankommt, besteht dann für mich irgendeine Verpflichtung, die Einfuhr quasi nachzudeklarieren?
Aha, war vorher irgendwie anders gestellt die Frage.

Auf die Frage kann ich dir keine fundierte Antwort geben fürchte ich, aber nach meinem Laienverständnis müsstest du das wohl denke ich - einfach deshalb, weil sich am Sachverhalt ja nichts ändert, es ist dem Zoll nur eben nicht aufgefallen. Strenggenommen wäre es halt Zollbetrug AFAIK. Stellt sich die Frage, ob es dir um den moralischen (darf man das?) oder den praktischen (wird man erwischt, hat man mit irgendwelchen Konsequenzen zu rechnen?) Aspekt geht Ich meine, da kannst du auch gleich fragen, ob Schwarzarbeit oder Versicherungsbetrug Unrecht sind: ja, aber es machen trotzdem viele und kommen damit durch. Daß viele damit durchkommen, ist aber denke ich keine vernünftige Antwort auf die Frage. Oder anders: besteht eine Verpflichtung, sich an die Verkehrsregeln zu halten (Geschwindigkeitsbeschränkungen z.B.), auch wenn niemand eine Verstoß mitbekommen würde? Ja, sicher.

Deshalb finde ich es auch immer etwas merkwürdig, wenn in Foren ausposaunt wird, was so alles durch den Zoll "gerutscht" ist - angeblich liest der Zoll auch gerne mal in Foren und geht solchen Sachen nach. Ob das stimmt weiß ich nicht, vielleicht ist das auch eine ähnliche Verschwörungstheorie, wie sie zur GEZ kursieren.

Aber davon mal abgesehen: die Wahrscheinlichkeit, daß sowas teures wie ein Objektiv, geschickt von einem (wahrscheinlich ohnehin bekannten) Händler so als Geschenk "durchrutscht" ist meiner Erfahrung nach eh gering. Das hängt vielleicht vom jeweils zuständigen Zollamt, deren Arbeitsbelastung usw. ab, aber bei mir sind immer nur Sachen so durchgegangen, die eh unter der Freigrenze waren (und auch entsprechend deklariert). Was teurer war, durfte ich immer beim Zollamt "auslösen" - da mir das klar war, habe ich die Zusatzkosten aber schon vorher drauf gerechnet. Dann gibt's erst gar keine bösen Überraschungen oder solche Fragen. Für das Geld gibt's dann auch immerhin ganz viel Papierkram dabei

Zitat:
Zitat von jottlieb Beitrag anzeigen
Ich hab bisher nur gegenteilige Erfahrungen gemacht. Egal was bestellt, egal wo bestellt, egal welcher (deklarierter) Wert - ich musste noch nie eine Ware vom Zoll abholen und nachzahlen. Und das bei mindestens einem dutzend Bestellungen.
Manche Paketdienste regeln auch den ganzen Zollkram für einen, aber das Geld muß natürlich trotzdem irgendwo her kommen. Bleibt die Frage, welchen Wert die Sachen so hatten - daß es da Freigrenzen gibt, ist bekannt? Und die kann man auch mal ein wenig überschreiten: wenn die Höhe von Zoll/Einfuhrsteuer unter einem gewissen Betrag liegt, dann wird man auch nicht zur Kasse gebeten, weil sich der Aufwand einfach nicht lohnt (hatte ich mal bei 'ner Tasche für knapp 30 Euro und damals lag die Freigrenze noch bei 22 Euro, zum Zoll musste ich zwar, Rechnung vorzeigen, Sendung öffnen usw., aber ich musste halt nix zahlen). Wenn ein Objektiv, eine Kamera o.ä. für ein paar hundert Euro von außerhalb der EU richtig deklariert ohne jede Forderung durchgegangen ist, wäre das aber schon merkwürdig. Bei günstigem Kleinkram ist das hingegen völlig normal.
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Gruß Jens

Geändert von Jens N. (17.11.2010 um 21:33 Uhr)
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