moin,
F2.8 oder größer bringt bei den Gehäusen, welche einen f/2.8-Liniensensor haben, höhere AF-Präzision und generell hilft es beim Scharfstellen (manuell wie AF) und liefert ein helles Sucherbild.
Ausserdem kann man sehr wohl 200/2.8 nutzen (oder 200/2.0 oder 300/2.8 usw.), auch wenn an der Nahgrenze die Schärfentiefe extrem gering wird. Portraits mit f/5.6 erscheint mir etwas arg abgeblendet, hängt aber vom Abstand ab. Ich verwende z.B. auf (düsteren) Veranstaltungen das 85/1.4 bei voller Öffnung, damit kann man sehr schön aus kleineren Gruppen einzelne Personen "herauspicken" und bekommt akzeptable Zeiten ohne übermäßig an der ISO-Schraube drehen zu müssen. Das ist sicher nicht jedermann/fraus Sache, mir gefällts.
CA (Querfehler, meist rot/grün oder gelb/blau) kann man mit Abblenden i.d.R. kaum beeinflussen. Längsfehler (bokeh-CA, Farbsäume ausserhalb der Schärfenebene) verringern sich beim Abblenden.
"purple fringing"(=lila Säume) treten nur an extremen Kontrastkanten auf (z.B. Zweige im Gegenlicht) und sind spezifisch für die Objektiv/Kamerakombi. Sind durch Abblenden auch nicht unbedingt beeinflussbar.
Abblenden zum Verringern der Farbfehler bringt also wenig.
Abblenden erhöht bei fast allen Objektiven den Kontrast, verringert die Vignettierung und erhöht die Schärfe (und vergrößert natürlich die Schärfentiefe).
Top-Objektive sind fast vignettierungsfrei und liefern offen schon fast optimale Schärfe, da verbessert sich meist nur der Kontrast etwas sichtbarer.
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