Thema: Moralfrage
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Alt 28.07.2010, 08:46   #1
dbhh
 
 
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Zitat:
Zitat von ELIXIER Beitrag anzeigen
(...) Ich schätze mal du hast Fotos gemacht. Medienreporter haben auch Fotos gemacht. Es ist ja auch gut und richtig, andere Menschen müssen informiert werden. Aber ich würde keine Fotos veröffentlichen, die das Leid zeigen,(...)
Hallo zusammen.

Ja, ein kommerzieller Reporter/Fotograf hat die Aufgabe Ereignisse zu dokumentieren, da darf er, das ist sein Job. Zum Teil sind solche "Dokumente" später bei Recherchen _die_ Möglichkeit, Ursache und/oder Verntwortung zu klären. Das ist also gut so. Wo die gewerblichen Fotografen und Video-CAM-Männer/-frauen in meinen Augen aber ihren legitimen Auftrag überschreiten ist
+ Leute zum Interview vor die CAM zu zerren, denn die Betroffenen sind uU gar nicht mehr selbst in der Lage für sich zu entscheiden "will ich wirklich mit meinem Leid in die Öffentlichkeit?"
+ in einem Interview wenn dem Gesprächspartner die Tränen kommen an das persönlliche Leid heranzu zoomen
+ in einer zB Verkehrsunfall-Situation an die Verletzten heranzu zoomen, sodass die Retter damit beschäftigt werden Sichtschutz hochzuhalten statt den Mnschen zu helfen.

Letzterer Punkt wird gern mit der Pflicht der Information bergündet und gerechtfertigt. Ist in meinen Augeen aber fadenscheinig, weil genau darauf bei anderen schlimmen Ereignissen, zB Verlezte der Bundeswehr (die Öffentlichkeit soll nicht zu viel erfahren), genau auf diese Details verzichtet wird - scheinbar bundesweit abgesprochen. Denn niemand stellt hierzu Fragen.

Hier müsste sich der Journalistenverband im Sinne der "Ehre" fragen, ob das alles nicht schon aus dem Ruder gelaufen ist, ma nachsteuern sollte.

Gruß

BTW: Was ich gar nicht mag, sind die privaten "Reporter" im MobTel-CAM-Zeitalter a la "dann werden Sie als N24-Reporter genannt". Ich hatte auch schon auf einer Ostsee-Fähre die "Gelegenheit" eine Hubschrauberrettung "dokumentieren" zu können. Ich habe es nicht gemacht, weil ich mir Gedanken darüber gemacht habe, das es einem Passagier sehr ernst schlecht gehen muss, wenn so eine Warteschleife auf See eingelegt wird. Ich war umringt von "Reportern", was zeigt, das Andere das anders sahen.
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dbhh
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