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konzertpix.de 22.12.2010 19:56

Mal zum über sich selbst nachdenken...
 
Der Link geht noch bis etwa Anfang Januar 2011, dann kommt die nächste Ausgabe heraus:

http://www.heise.de/ct/editorial/

Ich denke, man sollte das hier Geschilderte zu verinnerlichen und durchaus selbstkritisch auch auf sich abzubilden versuchen!

Aber Response wird hier zu so einem selbstkritischen Artikel - auch wenn er wunderbar satirisch geschrieben ist - ohnehin nicht zu erwarten sein.

TONI_B 22.12.2010 20:26

Response gibt es!

Ich habs ja auch schon im "Objektive"-Unterforum gemacht.

Ich versuch auch einen selbstkritischen Ansatz: ich brauche auch immer wieder technisches Spielzeug! Einmal eine GPS-Uhr, damit ich mehr Motivation beim Grundlagenausdauertraining habe. Einmal einen neuen Feldstecher (um 25€!) fürs Wandern. Dann eine neue Kamera (das war die A700 vor mittlerweile 3 Jahren), weil ich beim Fotografieren einer Hochzeit die Vorteile einer DSLR erkannte.

ABER ich erliege zum Glück keinerlei Hypes: die Apple-Mania geht an mir vorbei, egal, ob es IPhone, IPad usw. ist.

konzertpix.de 22.12.2010 20:44

Ja, Toni, ich habe es dort schon gesehen.

Und ja, ich fürchte, unter diesem Aspekt ein nicht moderner Mensch, ein Relikt der alten Zeit sozusagen, zu sein.

Ich kaufe mir auch heute noch immer das Produkt X zu dem Zeitpunkt, zu dem ich es brauche. Keine Minute davor, keine danach. Und wenn es neu auf dem Markt erscheint und meinem unbedingten Wunsch entspricht (z.B. die A900, Sonys erste Vollformat-Kamera), dann eben um den Marktstart herum.

Ich mache mir vor dem Kauf mein eigenes Bild vom Produkt, aber die Überlegensphase ist nicht von wochenlangem Studium diverser guter und schlechter Beurteilungen von Schreibern, deren Qualität ich nicht beurteilen mag, abhängig. Mein eigener Schluß aus den Informationen macht den eigentlichen Kaufentscheid aus, nicht die Meinung von einer, so bekommt man fast den Eindruck, Hundertschaft an alles mehr oder weniger besser wissender Leute...

Dat Ei 22.12.2010 21:16

Ich kann machen, was ich will, aber ich kann mich einfach nicht gegen den Trend stellen. Ich kaufte mir einen Fissler, und er wurde umgehend zum Ei-Pott, ich kaufte mir ein Nokia und es wurde zum Ei-Fon, ich kaufte mir eine Noname-Unterlage für meine Maus und es wurde zum Ei-Pad. Hilfe! Ich bin ein Konsumopfer! Oder eines meines Nicknames... Ich kaufe immer mehr - oder heißt das jetzt auch Ei-mehr?


Dat Ei

Tom 22.12.2010 21:48

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1120152)
Ich kaufe immer mehr - oder heißt das jetzt auch Ei-mehr?

Hauptsache Dein Verstand ist noch nicht restlos im Ei-Mer !
:icon_biggrin_xmas:

Elric 23.12.2010 10:25

... und im Restaurant zur Goldenen Möve gibt es den Ei-Mac zu kaufen?!?

Daydreamer 23.12.2010 12:05

Zitat:

Zitat von konzertpix.de (Beitrag 1120141)
Ich mache mir vor dem Kauf mein eigenes Bild vom Produkt, aber die Überlegensphase ist nicht von wochenlangem Studium diverser guter und schlechter Beurteilungen von Schreibern, deren Qualität ich nicht beurteilen mag, abhängig. Mein eigener Schluß aus den Informationen macht den eigentlichen Kaufentscheid aus, nicht die Meinung von einer, so bekommt man fast den Eindruck, Hundertschaft an alles mehr oder weniger besser wissender Leute...

Alles andere wäre ja auch fatal - wie der Autor sehr schön karikiert, findest du heutzutage im Netz ohnehin jede mögliche Meinung zu einem Produkt, meistens auch zwei vollkommen konträre in etwa gleicher Häufigkeit. Hat ein Bisschen was von Quantenmechanik: dir kann niemand sagen, wie gut dein Produkt ist, weil es jede mögliche Güte gleichzeitig hat - nur mit jeweils verschiedenen Wahrscheinlichkeiten. Und wenn du es selber ausprobierst, kommt aus Sicht der Messurbator-Internetgemeinde noch der Heisenberg hinzu, denn durch deinen Eingriff in das beobachtete System hast du ja jede Vergleichbarkeit zunichte gemacht (deshalb sollte man ja auch nur Backsteinwände mit Fernauslöser ablichten) ;)

Ich habe diese Lagerbildung auch mit Erschrecken beobachten können. Ich habe mich vor einigen Wochen entschieden, dass eine neue Kamera ran muss, aus meiner Erfahrung wusste ich sehr genau, was ich will, brauche, und wo ich eher kompromissbereit bin. Die neueste in Frage kommende Kamera war damals schon über ein Jahr alt. Dennoch konnte ich anhand diverser Forenmeinungen, Testberichte etc. nicht einmal sicher herausfinden, welches von zwei zur Auswahl stehenden Modellen sich gemessen an einem fixen Kriterium in bestimmten Bedingungen besser schlägt.

Das Netz ist so voll mit "Datenmüll", dass man selbst als erfahrener Hobbyist einen enormen Zeitaufwand hat, wenn man die Spreu vom Weizen trennen will. Meine Konsequenz war eine Fahrt nach Berlin zu einem Freund, der eine der beiden Kameras im Einsatz hatte - ich konnte die Kamera zwar nicht unter den Extrembedingungen testen, in denen ich mir eine Verbesserung erwartete, aber immerhin konnte ich mir selbst ausgiebig ein Bild machen. Jetzt habe ich eine dieser Kameras, und auch wenn mir die Rauschfanatiker schon früh ausgiebige Diskussionen mit Herrn Hulle prognostiziert haben, bin ich eigentlich ganz zufrieden und habe ihn noch nirgendwo erspäht. Ich hoffe, Herr Hulle ist deswegen nicht zu einsam :)

konzertpix.de 26.12.2010 12:10

Schön, daß ein paar Worte dazu gekommen sind! Und es war eigentlich schon logisch, wer etwas dazu schreiben würde (und wohl auch, wer das lesen würde).

Diejenigen jedenfalls werden es wohl nicht gewesen sein, an die die Message eigentlich hätte gehen sollen... :(

In wenigen Tagen ist das nächste Editorial an der Reihe, dann verschwindet dieser lesenswerte Text bei heise wieder aus dem Internet und wird ersetzt durch das nächste Editorial. Und dann hat es sich sowieso erledigt mit weiteren Überlegungen zum Thema. Schade!

binbald 26.12.2010 12:34

Zitat:

Zitat von konzertpix.de (Beitrag 1120141)
Ich kaufe mir auch heute noch immer das Produkt X zu dem Zeitpunkt, zu dem ich es brauche.
[...]
Ich mache mir vor dem Kauf mein eigenes Bild vom Produkt, aber die Überlegensphase ist nicht von wochenlangem Studium diverser guter und schlechter Beurteilungen von Schreibern

Ich mache das ein bisschen anders. Ich kaufe mir das Produkt erst dann, wenn der Preis in (für mich) angemessenen Regionen angekommen ist. Es gibt etliche Produkte, die ich durchaus haben wollte und auch gebrauchen könnte, aber so entscheidend war da noch nie etwas gewesen, als dass ich da den Early-Adopter-Aufschlag hätte zahlen wollen. Ich kaufe sowieso auch gerne gebraucht...

Auch die Beurteilungen und Berichte von anderen fließen mit ein. So habe ich mich beim 135/1,8 noch einige Zeit zurückgehalten, dann kamen die Berichte über den lockeren Fronttubus - und ich habe dann erst eines gekauft (gebraucht, weil günstiger... s.o.), als ich wusste, bei dem ist der Tubus schon repariert.

Gerade wenn man nicht gleich kauft, sondern die Berichte etliche Monate lang mitverfolgt, kristallisiert sich schon ein einigermaßen aussagekräftiges Bild heraus. Da man heutzutage die Möglichkeit hat, so viele Aussagen kostenlos zur Verfügung zu haben, käme ich mir ja schön dumm vor, wenn ich das nicht nutzen würde. Gerade die Masse der Aussagen filtert ja schon...

steve.hatton 26.12.2010 12:58

Das ist aber eine Empfehlung die man fast allumfassendaussprechen kann.

Nicht nur dass wir glauben dies alles zu benötigen, wie lassen uns auch noch z.B. im Automobilbereich als "Testfahrer" mißbrauchen, weil immer mehr "unfertige" Produkte bei immer kürzeren Produktzyklen auf den Markt kommen und erst die V2 oder Mk3 dann zumindest größtenteils von Fehlern befreit scheint.

Masse statt Klasse sorgt eben für das permanente Wachstum, dessen Notwendigkeit uns immer und immer wieder vorgetragen wird.


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