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xedi 06.11.2010 21:30

Gibt es schlechte Objektive?
 
Ich lese gerade in einem anderen Thread, dass das Tamron 70-300 nicht "richtig schlecht" sei, da kam mir der Gedanke auf, gibt es überhaupt schlechte Objektive?

Wenn ich so im Forum rumlese, dann kann es einem fast vorkommen, als ob einige Carl Zeiss Objektive unbrauchbar sind wegen Vignettierungen im Weitwinkelbereich und Flares sind die schlimmsten Alpträume eines Photographen.

Auf der anderen Seite liest man ständig von Billigobjektiven, dass sie abgeblendet sehr scharf sind und gemessen am Preis einfach nur der Hammer.

Natürlich übertreibe ich mit meinen gemachten Aussagen, aber ich finde die Tendenz nahezu jedes Objektiv als gut zu bezeichnen, weil die Preis-Leistung passt als sehr kritisch, weil es kein Vergleich der Qualität erlaubt.

Nehmen wir als Beispiel das Tamron 70-300. Zweifellos kann man damit gute Bilder machen, aber ist es ein gutes Objektiv? Wenn ich es recht in Erinnerung habe, dann ist es zusammen mit dem Sigma 70-300 das billigste und schlechteste 70-300 telezoom.

Wenn also diese Objektive super sind, dann gibt es keine schlechten Objektive und viel Raum für Verbesserungen scheint es auch nicht laut vielen Aussagen zu geben.

Versteht mich nicht falsch, ich will keines Wegs sagen, dass nur teure Objektive gut sein können oder selbst wenn, dass es sich lohnt mehr Geld auszugeben für teurere Objektive.

Was mich verwundert sind Aussagen, die Bildqualität und Preis-Leistung durcheinander bringen. "Das Objektiv hat eine super Abbildungsleistung, wenn man bedenkt, dass es nur 100 euro kostet" sollte heißen "Die Bildqualität ist unter diesen Bedingungen gut, wird aber beschränkt durch folgende Faktoren, die man aufrgrund des niedrigen Preises jedoch verschmerzen kann"

Falls man es nicht tut, fällt einem der Vergleich zu anderen Objektiven schwer, z.B. zu teureren, da kann man gar nicht abschätzen, ob sich der Aufpreis lohnt. Aussagen a la, "abgeblendet genügt mir die Schärfe" sind auch nicht sehr hilfreich. Welches moderne Objektiv hat bei f8 untolerable Unschärfe?

lüni 06.11.2010 21:36

Es gibt eine einfache Antwort: You get what you pay for
Das Tamron kostet ca 150€ und dafür ist es gut bis sehr gut.
Einen Vergleich mit dem 70-300 G SMM braucht man gar nicht machen, dieses ist für seine 800€ auch sehr gut....

leicht verwundert

Steffen

About Schmidt 06.11.2010 21:37

Zuerst einmal, ja, es gibt schlechte Objektive, sogar sehr schlechte.

Das von dir erwähnte Tamron eignet sich bei guten Lichtverhältnissen und abgeblendet sicher, um damit relativ gute Fotos zu machen. Bei, ich nenne es mal günstigen Objektiven, ist meiner Meinung nach die Serienstreuung relativ groß.

Bei den doch recht teuren Zeiss Optiken ist halt der angelegte Maßstab ein ganz anderer. Ich möchte für mein Geld ein ausnahmslos hervorragendes Objektiv in allen Belangen.

Gruß Wolfgang

xedi 06.11.2010 21:49

Zitat:

Zitat von lüni (Beitrag 1099408)
Das Tamron kostet ca 150€ und dafür ist es gut bis sehr gut.
Einen Vergleich mit dem 70-300 G SMM braucht man gar nicht machen, dieses ist für seine 800€ auch sehr gut....

Genau solche Aussagen finde ich irritierend. Sie hören sich nämlich an, als ob man die Qualität beurteilt, aber eigentlich machst nur eine Aussage: Die Preise der Objektive sind angemessen.

Wenn ich keine Ahnung von Objektiven haben und Meinungen zu einem Objektiv hören will, dann ist es ein wichtiger Faktor ob der Preis stimmt, jedoch geht es mir in erster Linie darum, was ich für eine Qualität erwarten kann und inwiefern sie sich von Alternativen unterscheidet. Aussagen, dass die Preis/Leistung in Ordnung ist, bringt einem wenig, weil man wissen will: Wo ist die beste Leistung innerhalb eines gegebenen Preisrahmens? Und wenn die Leistung überall bei jedem Objektiv "gut" ist, dann kann man sich doch nicht wirklich entscheiden.

boo70200 06.11.2010 22:16

Gute Bilder kosten teure Objektive. Ist so und lässt sich bis auf einige Aussnahmen nicht ändern.

turboengine 06.11.2010 22:22

Zitat:

Zitat von xedi (Beitrag 1099413)
Genau solche Aussagen finde ich irritierend. Sie hören sich nämlich an, als ob man die Qualität beurteilt, aber eigentlich machst nur eine Aussage: Die Preise der Objektive sind angemessen.
[...]
Und wenn die Leistung überall bei jedem Objektiv "gut" ist, dann kann man sich doch nicht wirklich entscheiden.

Na, dann erzähle doch mal, was für Dich "gut" ist. Darunter versteht nämlich jeder etwas anderes. Deshalb gibt es Objektivtests, um die verschiedensten Aspekte zu beleuchten.

Worauf kommt es denn an?

FD851 06.11.2010 22:24

Da stellen sich ein paar ganz wesentliche Fragen:
- Hat z.B. derjenige, der ein sehr kostengünstiges Teil als "gut" bezeichnet, wirklich einen Vergleich, was ein richtig gutes, (hochpreisiges) Objektiv qualitativ zu leisten vermag?
- Ist ein Fotograf, der ausschließlich auf Objektive der oberen Preisklasse setzt, überhaupt willens, eine vielleicht gar nicht so schlechte Leistung eines Objektivs, dass unterhalb seiner Preisklasse liegt, überhaupt anzuerkennen?
- Wer wird wirklich unumwunden zugeben, dass er für ein hochpreisiges Hobby Geld in den Sand gesetzt hat? Andererseits wird mancher auch schnell bei der Hand sein, mit dem Vorwurf mangelnder Leistung preiswerterer Produkte die Ausgabe einer hohen Geldsumme zu rechtfertigen.

Letztendlich gibt jede "gefühlte" Bewertung immer nur den Grad der Erfüllung seiner eigenen Ansprüche im Rahmen seiner (finanziellen) Möglichkeiten wieder - von ausgesprochen schlechten Scherben (ich glaub' schon, dass es solche gibt) mal abgesehen. Also: nahezu allen Bewertungen wird immer ein hohes Maß Subjektivität anhaften.
Ich nehme mich da selber gar nicht aus - und das nicht nur bezüglich dem Hobby "Fotografie"...

FD851

binbald 06.11.2010 22:29

Zitat:

Zitat von boo70200 (Beitrag 1099425)
Gute Bilder kosten teure Objektive. Ist so und lässt sich bis auf einige Aussnahmen nicht ändern.

Nein, ist eben nicht so. Gute Bilder (also Bilder, die einen ansprechen, berühren, eine Geschichte erzählen, einen mitreißen) werden und wurden auch schon in der Vergangenheit zuhauf mit billigen Objektiven wie dem 18-70 gemacht, oder billigen Messsucherobjektiven. Ich gebe nicht viel Geld aus, damit ich gute Bilder bekomme, sondern damit ich besondere und unübliche Anwendungen damit machen kann (z.B. bei 200mm noch mit f2,8 fotografieren - aber das sagt nichts über das subjektive Werturteil "gut" beim Endprodukt Bild aus). Die Physik bestimmt den Preis, sonst nicht allzu viel.

Zur Diskussion um "gute" Objektive:
Schaut Euch doch mal die Notenbewertungen von Objektiven in unserer und anderen Datenbanken an. Interessanterweise gibt es da kaum Objektive, die weit unten angesiedelt sind - oder anders gesagt: eine normale Verteilung (gerne auch Normalverteilung) ist da selten zu finden.
Was unter anderem daran liegt, dass man ein Urteil/Eintrag meist dann vornimmt, wenn man das Objektiv neu bekommt, es also einen Fortschritt und eine Verbesserung darstellt. Die Schwächen kennt man meist gar nicht so genau, weil man ein besseres Objektiv nicht hat, bzw. sich noch nicht leisten kann. Wie schätzt man dann also ein, was ein gutes Objektiv ist?!?...
;)

Edit: jetzt hab ich's getippt, jetzt lass ich's auch stehen - selbst wenn die Vorredner die gleichen Ideen hatten :top:

Alphistitomus 06.11.2010 22:42

Wichtig ist zu vergleichen,Erfahrung zu haben (viele Obj.auszuprobieren).Noch wichtiger ist zu wissen wass man mit dem Objektiv machen möchte(Beruflich,Hobby).Aber am wichtigsten ist leider doch:die Geldbörse:roll:

Ich kann zu meiner Person sagen,dass meine Ausrüstung für meine Bedürfnisse mehr als genug ist:top:

Alphistitomus 06.11.2010 22:47

Gute Bilder brauchen def. NICHT teure Objektive.Was ist schon :ein gutes Bild:?: was ist ein gutes Objektiv:?: Alles auf unserer Welt ist relativ:top: Fotografie soll Spass machen,Spass mit der mir zur Verfügung stehenden Mitteln:top:


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