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-   -   Lichtverlust und höhere Schärfentiefe bei lichstarken Objektiven (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=96351)

mrieglhofer 01.11.2010 21:49

Lichtverlust und höhere Schärfentiefe bei lichstarken Objektiven
 
http://www.luminous-landscape.com/es...acturers.shtml

Eine interessante und entsprechend untermauerte Theorie, dass Objektive hoher Lichtstärke auf Grund der Sensorbauart deutlich höhere Lichtverluste der Randstrahlen haben, die ua. dazu führen, dass die Schärfentiefe höher als zu erwarten ist.
Conclusio war, dass die Hersteller das Problem durch nicht angezeigte ISO Erhöhungen verstecken, da lichtstarke Objektive bei weitem weniger Vorteile bringen als vom Kunden erwartet und lichtschwächere Objektiv in der Bildwirkung durchaus vergleichbar wären.

Eine interessante These zum kontroversiellen Diskutieren. Schlage aber vor, sich zuerst den Artikel zu Gemüse zu führen. Er hat durchaus einiges an Logik.

Blitz Blank 01.11.2010 23:17

Klingt in der Tat schlüssig.
Heißt es nicht, jeder Glas/Luft-Übergang koste (bei unvergüteten Linsen) 7% Licht?
Selbst bei Verkittung bleiben da bei komplexen Zooms noch viele Gruppen.

Damit wäre eine Kamera-bekannte, korrekte Objektiv-ID sehr wichtig.
Vielleicht ist das Sigma 50/1.4 deshalb so groß.

In anderen DxO Daten kann man übrigens auch seit langem sehen, daß die reale Verstärkung (aka ISO) z.T. deutlich von der an der Kamera eingestellten abweicht.

Frank

Shooty 01.11.2010 23:29

das mit dem Lichtverlust leuchtet mir ein, aber kann mir jemand mal eine kurze zusammenfassung geben wieso dann die Schärfentiefe größer wird?

Grob kommt mir ein Gedanke ins Hirn geschossen: Mehr Licht kommt durch die Mitte der Linse wodurch ein Blendeneffekt entsteht und die Tiefenschärfe größer wird?

fbe 02.11.2010 00:05

Zitat:

Zitat von Shooty (Beitrag 1097458)
kann mir jemand mal eine kurze zusammenfassung geben wieso dann die Schärfentiefe größer wird?

Die Hypothese ist, dass das Licht vom Rand der Frontlinse am stärksten unter der Dämpfung am Sensor leidet. Daher die selben Folgen wie beim Abblenden.

X-700 02.11.2010 00:24

Das kann natürlich auch erklären, weshalb manche lichtstarken Objektive gerade an Vollformat deutlich abgeblendet werden müssen, um auch in den Rändern und Ecken eine scharfe Abbildung zu bekommen. Dann ist das hier keine wirkliche Unschärfe, sondern ein starker Kontrastverlust, der für den Unschärfeeindruck sorgt.

Ich besitze selbst 4 lichtstarke Objektive und bin inzwischen der Meinung, daß das eher Marketingangaben sind. Man muß halt doch deutlich abblenden, um zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen.

fbe 02.11.2010 00:57

Zitat:

Zitat von X-700 (Beitrag 1097491)
Das kann natürlich auch erklären, weshalb manche lichtstarken Objektive gerade an Vollformat deutlich abgeblendet werden müssen, um auch in den Rändern und Ecken eine scharfe Abbildung zu bekommen. Dann ist das hier keine wirkliche Unschärfe, sondern ein starker Kontrastverlust, der für den Unschärfeeindruck sorgt.

Hinsichtlich Randschärfe spielt wohl eher eine Rolle, dass der Schärfebereich nicht immer eben ist, sondern etwas gewölbt. Vielleicht erinnert sich ja jemand vom älteren Semester, ob Randunschärfen früher, als die Kameras noch analog waren, unbekannt waren.

Etwas treffender wäre ein Vergleich mit Vignettierung, die durch Abblenden verschwindet, denn dadurch wird aus der Mitte des Sensors das Licht von den Randbereichen der Frontlinse weggeblendet, die am Rand des Sensors wegen zu spitzem Einfallswinkel auch keine Wirkung hätten.

X-700 02.11.2010 01:11

Zitat:

Zitat von fbe (Beitrag 1097502)
Hinsichtlich Randschärfe spielt wohl eher ......

Ja, schon. Auf meinen Gedanken bin ich durch den Test des neuen Sigma 2,8/70-200 bei dpreview gekommen. Denn dort wird gesagt, daß der beobachtete Schärfeabfall zu Rändern und Ecken hin eher ein Kontrastabfall ist. Dieser müßte sich ja dann durch ein entsprechendes Objektivprofil am Rechner einigermaßen korrigieren oder zumindest abschwächen lassen.

Edith by DonFredo: Sinnfreies vollständiges Zitat des unmittelbaren Vorbeitrages verkürzt.

usch 02.11.2010 01:12

Zitat:

Zitat von X-700 (Beitrag 1097491)
Das kann natürlich auch erklären, weshalb manche lichtstarken Objektive gerade an Vollformat deutlich abgeblendet werden müssen, um auch in den Rändern und Ecken eine scharfe Abbildung zu bekommen.

Nein, im Gegenteil. Dem Artikel nach sollen sich lichtstarke Objektive ja quasi selber abblenden, die Schärfe müßte also auf Kosten der Helligkeit sogar eher besser sein.

Zitat:

Zitat von X-700 (Beitrag 1097491)
Ich besitze selbst 4 lichtstarke Objektive und bin inzwischen der Meinung, daß das eher Marketingangaben sind.

Unter "lichtstark" verstehe ich "deutlich heller als f/2,8". Gibt es so viele überhaupt für unser System? Die DxO-Daten beziehen sich auf Objektive mit f/1,2 und f/1,4.

Um auf den Artikel einzugehen: Ich sehe da ein paar Widersprüchlichkeiten. Wenn der Effekt wirklich durch Abschattung verursacht wird, müßte er eigentlich ziemlich schlagartig auftreten. D.h. bis zu einer bestimmten Blende würde sich das Objektiv völlig normal verhalten, blendet man aber weiter auf, würde gar nichts mehr pasieren. Tritt der Effekt aber gleitend auf, wäre die provokante Frage Blödsinn, wozu man sich dann überhaupt noch ein lichtstärkeres Objektiv anschaffen soll. Denn selbst wenn f/1,4 nicht T1,4 und f/2,8 nicht T2,8 wäre, ist f/1,4 dann relativ gesehen natürlich immer noch heller als f/2,8.

Ich frage mich auch, warum es dann beim Foveon, wo die Farbsensoren in der Tiefe gestaffelt liegen, beim Aufblenden nicht zu massiven Farbverschiebungen durch verschieden starke Abschattung kommt.

Zur ISO-Frage könnte man leicht einen Selbstversuch machen. Wenn die Behauptung stimmt, müßte dasselbe Motiv bei derselben nominellen ISO-Zahl mit offener Blende und kurzer Belichtungszeit aufgenommen ja stärker rauschen als abgeblendet mit längerer Belichtungszeit. Daneben stellt sich auch noch die Frage, wie die Empfindlichkeit von den Herstellern definiert wird. Laut Wikipedia bezieht sich die ISO-Messvorschrift auf das Gesamtsystem inklusive Objektiv ("Effektive Blende" dürfte wohl die Transmission T sein), also wäre es völlig legitim, da einen Korrekturfaktor zu berücksichtigen.

fbe 02.11.2010 01:21

Zitat:

Zitat von fbe (Beitrag 1097502)
Etwas treffender wäre ein Vergleich mit Vignettierung, die durch Abblenden verschwindet, denn dadurch wird aus der Mitte des Sensors das Licht von den Randbereichen der Frontlinse weggeblendet, die am Rand des Sensors wegen zu spitzem Einfallswinkel auch keine Wirkung hätten.

Was interessiert mich mein Gewäsch von gestern:D. Ab einer bestimmten Lichtstärke müsste die Vignettierung übrigens wieder aufhören, denn wenn der Blendenwert hinreichend klein ist, dann gibt es ja selbst in der Sensormitte Licht, das wegen zu spitzem Einfallswinkel unwirksam ist.

X-700 02.11.2010 01:27

@usch
Mein Gedankengang muß nicht richtig sein. Siehe mein Postig direkt über Deinem. Da habe ich geschrieben, wie ich zu meiner Idee gekommen bin.

Auch wenn Du die Grenze bei f/1,4 ziehst, gibt es einige dieser Objektive von Sigma und Sony fürs :a: Bajonett. Objektive aus der analogen Minolta-Ära mal außen vor gelassen.

Was die ISO-Behauptung angeht, wäre ich auch auf eine Stellungnahme der Kamerahersteller gespannt. Denn ohne die Microlinsen auf dem Sensor dürfte der beschriebene Effekt nicht auftreten.


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