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dey 06.07.2010 11:18

Mehr Schärfe mit RAW?
 
Hi,

ich habe in diesem Thread ja ein wenig Sorgen mit der Schärfe meines Objekts.
Die Bilder sind alle mit JPEGilluminator nachbearbeitet inkl. Schärfen und dann mit Noiseware entrauscht.
http://www.sonyuserforum.de/galerie/...T2345_1024.jpg

Ich hätte die Bilder auch noch als RAW. Jetzt stellt sich für mich die Frage, ob ich mit RAW auch mehr Schärfe aus einem Bild holen?
Oder liegt der Vorteil von RAW eher im Bereich Farbe, Helligkeit und Dynamik?
Als RAW-Konverter würde ich es RAWtherapie versuchen.

Mir ist schon klar, dass ich ein dürftiges Makro nicht per EBV verzaubern kann.

bydey

Joshi_H 06.07.2010 11:24

Hey dey,

entspricht das Deinem Workflow: jpg schärfen und dann durch Noiseware?

Dreh mal die Schritte Noiseware und schärfen um - ich denke, da wirst Du schon einiges rausholen können.

Mein Workflow vor Lightroom 3 sag so aus: RAW -> tiff -> entrauschen und schärfen in Neat Image -> jpg.

Nachtrag: Es ist immer besser die Bearbeitung auf einem noch nicht reduziertem Format zu machen (RAW, TIFF, DGN,etc.)

Grüße,

Jörg

RainerV 06.07.2010 12:41

Zu dem Thema fallen mir mehrere Dinge ein.

Erstmal wie schon gesagt, erst entrauschen, dann bearbeiten, dann schärfen. Nicht andersrum. Wenn Du verkleinerst, dann erst nach dem verkleinern schärfen.

Dann zum Thema "entrauschen". Die Voreinstellungen der Hersteller sind meistens sehr auf "Effekt" getrimmt. Sprich, viel zu stark. Entrauschen sollte man sehr sorgfältig machen und vor allem das Luminanzrauschen niemals ganz entfernen. Keine Software kann Rauschen und Details hundertprozentig unterscheiden. Je stärker man entrauscht umso mehr Nutzinformation geht verloren. Und man sollte nicht einfach nur "wild" rumprobieren, sondern sich mit der Bedeutung der Regler vertraut machen. Sonst hat man eine sehr große "Chance", daß das Rauschen, leider aber auch viele Details futsch sind. Auch wenn wir Männer es in der Regel nicht so mit dem Lesen von Handbüchern haben. Hier sollte man es unbedingt machen.

Ein ISO400-Bild der 5D (Dein Beispielbild) würde ich übrigens überhaupt nicht entrauschen.

Auch Schärfen ist nicht trivial. Sehr viele Bilder, die man so sehen kann, sind einfach nur gnadenlos überschärft. Da werden überhöhte lokale - und ganz nebenbei scheußliche - Kontrastkanten von vielen Anwendern mit Detailwiedergabe verwechselt. Zu starkes Schärfen führt zu häßlichen Kanten (Halos) aber auch zu deutlich sichtbarem "Grieseln" in den Flächen, was dann wiederum durch Entrauschen zu eliminieren versucht wird. Der beste Weg das Bild zu vernichten.

Und dann mischt natürlich die interne JPG-Bearbeitung eine Rolle. Schau Dir mal das folgende Beispiel von Stevemark an: http://www.artaphot.ch/dslrs/163-a90...on-raw-vs-jpeg

Aus Raw kann man mehr rausholen als aus JPGs, aber das will gelernt sein, vor allem was Entrauschen und Schärfen angeht. Und last not least spielt auch der Rawkonverter eine Rolle. Einige Rawkonverter haben eine qualitativ ziemlich zweifelhafte aber vom Anwender nicht abschaltbare Zwangsentrauschung eingebaut. Insbesondere das allseits beliebte Lightroom V2 (die V3 soll da deutlich besser sein) hat High-ISO-Aufnahmen regelrecht "vernichtet". Rawtherapee dürfte - wenns bei Dir stabil läuft und Du damit auch sonst gut zurecht kommst - eine gute Qualität liefern.

So ganz nebenbei. Bei Deinem Bild liegt der Fokus ganz klar hinter dem Kopf. Daß der Kopf nicht scharf ist, hat also nichts mit dem Thema Raw vs. JPG zu tun.

Rainer

dey 06.07.2010 13:24

Zitat:

Zitat von Joshi_H (Beitrag 1038827)
Hey dey,

entspricht das Deinem Workflow: jpg schärfen und dann durch Noiseware?

Dreh mal die Schritte Noiseware und schärfen um - ich denke, da wirst Du schon einiges rausholen können.

Mein Workflow vor Lightroom 3 sag so aus: RAW -> tiff -> entrauschen und schärfen in Neat Image -> jpg.

Dir Frage lag mir lange auf der Zunge und ich hatte mich gar nicht getraut zu fragen.
Dann hatte ich hir im Forum genau die gegenteilie Aussage gefunden.
Sehe ich das dann richtig, dass das Entrauschen vor allen anderen Verbesserungsmaßnahmen kommt, also auch vor Kontrast, Helligkeit, Farbe, etc.?

Zitat:

Zitat von Joshi_H (Beitrag 1038827)
Nachtrag: Es ist immer besser die Bearbeitung auf einem noch nicht reduziertem Format zu machen (RAW, TIFF, DGN,etc.)

Eigentlich logisch, aber sehr pauschal.

bydey

alberich 06.07.2010 13:38

Zitat:

Zitat von RainerV (Beitrag 1038846)
Erstmal wie schon gesagt, erst entrauschen, dann bearbeiten, dann schärfen. Nicht andersrum. Wenn Du verkleinerst, dann erst nach dem verkleinern schärfen.

Wenn man einmal schärft, dann ist das der richtige Weg.

Ich würde das aber noch ein wenig spezifizieren und splitten in "input sharpening", "Picture sharpening" und "output sharpening".

Das angewendete Raw sharpening z.B. in C1 kann in vielen Fällen eine wesentlich bessere Grundlage zur weiteren Bearbeitung bieten als ein ungeschärft entwickeltes TIFF (Mikrokontrast etc.). Danach erfolgt eine Bildschärfung in der Bearbeitung und am Ende eine Schärfung die exakt auf das jeweilige Ausgabemedium zugeschnitten ist. (Druck/Monitor & Ausgabegröße)

Somit kann es in der Verarbeitungskette durchaus mehrere Schärfeprozesse geben, die sich aber in ihrer Stärke und ihrer Zielsetzung deutlich unterscheiden.

:)

RainerV 06.07.2010 13:47

Marco, da hast Du natürlich grundsätzlich Recht.

Mir ging es darum, daß man es vor allem nicht "andersrum" macht, wie dey es beschrieben hat.

Ich denke, daß das was Du beschreibst, schon die "hohe Kunst" des Schärfens darstellt.

Rainer

Alison 06.07.2010 13:56

Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 1038825)
Jetzt stellt sich für mich die Frage, ob ich mit RAW auch mehr Schärfe aus einem Bild holen?

Schärfe ist immer ein subjektiver Eindruck der sich aus dem Kontrast der Kanten ergibt. Ich würde die Frage so stellen: Zeigt das Bild aus dem Raw mehr Details (die sich dann schärfen lassen)?
Ich denke ja. Lade doch mal das Raw irgendwo hoch und lass uns spielen :)
Alison

alberich 06.07.2010 14:07

Zitat:

Zitat von Alison (Beitrag 1038868)
Zeigt das Bild aus dem Raw mehr Details (die sich dann schärfen lassen)?

Das hier gewählte Beispiel ist sicherlich nicht so unbedingt geeignet, denn wie Rainer schon bemerkt hat ist es einfach nicht scharf aufgenommen, zumindest nicht da wo es scharf sein müsste. Da nützen die besten Schärfestrategien nicht viel.

Natürlich kann man da über verschiedene Strategien versuchen ein wenig mehr "Schärfeanmutung" rein zu bekommen, aber scharf ist es dann halt immer noch nicht. :)

Alison 06.07.2010 14:18

Zitat:

Zitat von alberich (Beitrag 1038872)
Das hier gewählte Beispiel ist sicherlich nicht so unbedingt geeignet, ...

o.k. - dann ein anderes? :D

dey 06.07.2010 14:21

Zitat:

Zitat von alberich (Beitrag 1038872)
Das hier gewählte Beispiel ist sicherlich nicht so unbedingt geeignet, denn wie Rainer schon bemerkt hat ist es einfach nicht scharf aufgenommen, zumindest nicht da wo es scharf sein müsste. Da nützen die besten Schärfestrategien nicht viel.

Natürlich kann man da über verschiedene Strategien versuchen ein wenig mehr "Schärfeanmutung" rein zu bekommen, aber scharf ist es dann halt immer noch nicht. :)

Alison ist doch schon nahe dran an dem, was ich will. Es geht mir schon darum den Schärfeeindruck zu verbessern, wenn das Ausgangsmaterial nicht perfekt ist.
Ich mache das mit aktuell mit JPGs, meistens. Die Frage ist, ist es vielversprechnder mit RAW.

Natürlich ist mein mittelfristiges Ziel den Bildern schon bei der Aufnahme die notwendige Schärfe mitzugeben. Klappt aber halt nicht immer.

Hochladen von RAW ist schwierig, da der SUF-Server nur 400k zuläßt. Selbst meine kostenlosen Web-Präsenzen lassen eine solche Datei nicht zu!?

bydey


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