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mango_tree 01.07.2010 21:23

RAW vs. CRAW
 
Hallo,

habe bisher immer das craw-Format verwendet. Hat hier jemand Erfahrung ob es da große Unterschiede bezüglich der Qualität zum raw-Format gibt?

Für ein paar Hinweise wäre ich sehr dankbar (bin mit einer A900 u. Aperture 3 unterwegs).

Peter

Neonsquare 01.07.2010 21:36

Laut Sony gibt es keine Qualitätsunterschiede zwischen craw und raw.

Gruß,
Jochen

Ta152 01.07.2010 22:02

Da gibt es ein paar Threads zu. Es gibt Testbilder auf denen man einen Qualitätsverlust nachweisen konnte, allerdings sehr technisch Testbilder die selten der Realität entsprechen (am nächsten dran kam Astrofotografie). Anders gesagt der Qualitätsverlust ist minimal.

Lord of Steel 01.07.2010 23:35

Ich habe länger mit RAW fotografiert, dann mit CRAW. Macht in meinen Augen in der Praxis keinen Unterschied.
RAW hat aber dann einen Vorteil, wenn man die Bilder - so wie ich - zum Speicherplatz-Sparen in dng konvertiert. Interessanterweise sind konvertierte RAWs kleiner als konvertierte CRAWs.

mango_tree 02.07.2010 00:53

Danke,

werde dann bei craw bleiben.

Peter

Neonsquare 02.07.2010 05:44

Ich hab mir die Implementierung der Sony cRAW-Dekomprimierung in dcraw.c mal näher angeschaut. Das ist ganz schön gewieft was da passiert :D (keine Angaben auf Gewähr)

Es werden immer Blöcke aus 16 Pixeln komprimiert. Dabei wird der größte und der kleinste Wert bestimmt und im cRAW gespeichert (jeweils als 11 Bit Wert). Die Position 0-15 des minimalen Werts und des maximalen Werts werden danach mit jeweils 4 Bit kodiert. Damit sind von 16 späteren Pixeln noch 14 Pixel zu speichern. Diese werden als 7-Bit Offset zum Minimalwert gerechnet. So wird aus ursprünglich 16 x 12 Bit = 192 Bit = 24 Bytes ein komprimierter Block aus 11+11+4+4+(14x7) = 128 Bit = 16 Bytes.

Code:

  11  11    4      4      7          7
[max][min][maxpos][minpos][pixel1]...[pixel14]

Doch was heißt das nun bezüglich der Bildqualität? Diese Methode baut darauf, dass innerhalb eines Bereichs von 16 Pixeln niemals der vollständige (theoretische) Dynamikumfang von 12 Bit benötigt wird. Liegen die Werte relativ nah zusammen, dann besteht kein Unterschied zum unkomprimierten RAW. Problematisch wird es nur, wenn der Kontrastunterschied innerhalb dieser 16 Pixel sehr groß wird. Wobei man generell bedenken sollte, dass dies alles sowieso noch vor der eigentlichen Interpolation ist, die aus dem Bayer-Muster überhaupt erst ein RGB-Bild erzeugt.

Gruß,
Jochen

Joshi_H 02.07.2010 06:24

Hallo Jochen,

Danke für den Einblick. Ich als Informatiker teile Deine Meinung: sehr gewieft und ausgefuchst. Allerdings sind diese Algorithmen schon länger bekannt und finden hier ein sehr sinnvolles Anwendungsfeld.

Zitat:

Zitat von Neonsquare (Beitrag 1037306)
Wobei man generell bedenken sollte, dass dies alles sowieso noch vor der eigentlichen Interpolation ist, die aus dem Bayer-Muster überhaupt erst ein RGB-Bild erzeugt.

... und damit deutlich weniger Einfluß auf die Bildqualität hat als die Interpolation selber, oder?!

Grüße,

Jörg

Stuessi 02.07.2010 06:30

Zitat:

Zitat von Neonsquare (Beitrag 1037306)
...Doch was heißt das nun bezüglich der Bildqualität? Diese Methode baut darauf, dass innerhalb eines Bereichs von 16 Pixeln niemals der vollständige (theoretische) Dynamikumfang von 12 Bit benötigt wird. Liegen die Werte relativ nah zusammen, dann besteht kein Unterschied zum unkomprimierten RAW. Problematisch wird es nur, wenn der Kontrastunterschied innerhalb dieser 16 Pixel sehr groß wird. Wobei man generell bedenken sollte, dass dies alles sowieso noch vor der eigentlichen Interpolation ist, die aus dem Bayer-Muster überhaupt erst ein RGB-Bild erzeugt.

Gruß,
Jochen

Hallo Jochen,

vermutlich wird dann das niederwertigste Bit weggelassen und hinterher durch eine Null ergänzt.
Ich sehe für die Bildqualität eher einen Nachteil, wenn nur geringe Kontraste auftreten, z.B. bei einem Bild im Nebel.
Aus xxxxxxxx0000 bis xxxxxxxx1111 wird dann xxxxxxxx0000 bis xxxxxxxx1110, statt 16 Stufen existieren nur noch 8.

Gruß,
Stuessi

wolfram.rinke 02.07.2010 07:25

Hallo,
laut Sony ist das RAW-Format eine verlustfreie Komprimierung der Daten und das cRAW ein verlustbehaftete Komprimierung der Bilddaten. JPEG ist auch eine verlustbehaftete Komprimierung. Der entstehende Verlust an Bildinformation ist sicherlich Situationsbedingt.

Neonsquare 02.07.2010 08:27

@wolfram.rinke
Wo kann man dieses Statement von Sony nachlesen?

Gruß,
Jochen


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