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Empfehlung für Settings - Fotografie einer Siegerehrung
Bin eigentlich Journalist, "muss" aber immer wieder auch gleich die Bilder liefern...
Nun habe ich in Kürze einen Foto-Einsatz, den ich nicht verserbeln sollte... Es geht um eine Siegerehrung mit prominenter Dame, die die Medaillen übergibt. Innenaufnahme in Halle, ohne grossartige Bühnenbeleuchtung. Welche Einstellungsempfehlung könntet Ihr mir geben, dass ich einigermassen auf der sicheren Seite bin mit den Fotos. Insbesondere: Programmwahl, Blitzeinstellung und Ausrichtung? Blende? Was ich sonst noch beachten sollte? Mein Equipment: Sony Alpha 300, Tamron 17-55 mm 1:2.8, Blitz: Sony HVL-F56. Vorab schon Tausend Dank für jeden Rat! |
Hi!
Zugegeben, ich kenn den 56er und das Tamron nicht. Aber mit dem 42er würde ich es so probieren: M-Modus; 1/60 bis 1/15, je nach "Geschwindigkeit" und Lichtmenge der Szene; Blende je nach Licht und Position der Personen im Bild (also, wie tief die Schärfe eben werden muss), von 4.5 bis 7.1; Blitzmodus 2. Vorhang (Rear); je nachdem wofür die Bilder gebraucht werden, die ISO bis zu 800 rauf; der Blitz dann auf 45° mit Streuscheibe und evtl. mit weißer Karte an der Rückseite (Hat das der 56er eingebaut? Sonst tuns auch Karton und Gummiring ;) ). Der SSS ist in diesem Fall sicher auch kein Fehler. Das ist eher ungeprüft und nicht unbedingt die Ideal-Lösung in Bezug auf die gegebene Umgebungsbeleuchtung. Sonst würden sicher A-Modus, Blende 4.5-7.1 und Aufhellblitz ihre Dienste tun. Ich hab außerdem die Blitzkompensation meistens auf +0.3 gestellt. Und bei Möglichkeit vorher unbedingt vor Ort testen! Zum Bildaufbau kann ich nicht viel sagen, da kommt es vor allem drauf an, wie die Personen sich verhalten. Ich würde mir da ein bisschen Improvisation zutrauen. Und immer feste druf, dann ist am ehesten was dabei :D Wichtig ist auf jeden Fall, sicher zu gehen, dass der Autofokus was zum scharfstellen findet, sonst geht der Blitz auf volle Leistung, niemand sieht mehr was und das Bild ist einfach nur weiß :flop: . Und wenn er falsch scharf stellt, wird das Bild zu dunkel ... kompliziert also :shock: . Sollte aber nix neues sein :top: Ich hoffe, dass ich jetzt nichts übersehen habe :? |
Es gibt sicher Leute mit mehr Blitzerfahrung als ich sie habe - ich würde die Sache auf jeden Fall so angehen (Alpha 700, Tamron 17-50/2.8, Sony 42er Blitz):
A-Modus und Blende nicht zu offen, damit je nach Staffelung der Personen alle auch scharf werden (ich sag mal Blende 6,3 bis 8). Auf den Blitz ein Ominibounce (Blitzen über Decke wird wohl nicht gehen, da es in einer Halle ist) und nach vorne gerichtet. Blitzkorrektur +1. Wobei ich davon ausgehe, dass Du bis auf wenige Meter an die Szene ran kannst. Mit der Konfiguration würde ich ins Rennen gehen und zuvor wenn möglich ein paar Probeschüsse machen. Eventuell könnte es sich lohnen, der Autofokus auf breit zu stellen, damit Du in der Hektik nicht irgenwas im Hintergrund scharf stellst. Harry |
Ich würde auf jeden Fall eine Stunde früher da sein, und die Szene ohne Starbesetzung einschießen. Ruhig ein paar verschiedene Einstellungen probieren und vergleichen, und genug Akkus für den Blitz mitnehmen.
Zur Belichtungskontrolle ist das Histogramm nützlicher als nur der kleine Kameramonitor. |
Sicherlich gibt es da, vielleicht ein Tag früher, einen "Probelauf" der sich gut zum Einschießen eignet.
Belichtungszeit würde ich sagen, etwa 1/30 da kommst du mit dem Tamron und dem Stabi der Kamera eigentlich recht gut hin. Wenn die Hallendecke nicht zu hoch ist, würde ich indirekt Blitzen. Ich habe mir für diese Situationen eine A Better Bounce Card aus Moosgummi gebastelt, mit der ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Gruß Wolfgang |
Hallo und willkommen im Forum.
Bei solch kritischen Bedingungen empfiehlt es sich noch ganz stark RAW oder zumindest RAW + JPEG zu fotografieren. Da kann man später eine riesen Menge mit raus holen falls sich der Weißabgleich wegen Mischlicht etc. vertut oder die Belichtung nicht stimmt. |
Cool!
Bin Euch allen unendlich dankbar! Ihr habt mir megamässig weitergeholfen...!
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Ich würde vor allem auch ausprobieren, ob die 50 mm "Tele"-Brennweite deines Objektivs reichen. Da musst du u. U. schon ganz schön nah ran an die Dame :D.
Martin |
Hier noch ein paar Zusatzfragen
Tschuldigung, wenn ich mich unter Euch Cracks nun lächerlich mache:
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Zitat:
Ich bin zwar kein Blitzprofi, aber ein paar Sachen kann ich Dir erklären. Verschlusszeit: Beim Blitzen hat man fast immer auch mit vorhandenem Licht zu tun. Es gibt zum Blitzen eine kürzest mögliche Synchronzeit, die etwa bei 1/200 sec liegt. Das hängt mit dem Schlitzverschluss zusammen, der bei kürzeren Zeiten den Sensor nicht vollständig freigibt, sondern durch die Schlitzbreite zwischen dem ersten und zweiten Vorhang gesteuert wird. Deshalb sind eigentlich keine kürzeren Belichtungszeiten möglich. Es ist aber möglich, längere Zeiten zu wählen. Das hat den Vorteil, dass man damit die entfernten Bereiche aufhellen kann, die vom Blitz nicht mehr ausgeleuchtet werden. Das Hauptmotiv im Vordergrund sollte dabei nicht zu viel Umgebungslicht erhalten, sondern überwiegend im Dunklen sein. Versuche einmal folgendes: - Such Dir ein Vordergrundmotiv, das Du in der Dämmerung mit Blitz fotografieren willst. - Stelle alles manuell ein. - Wähle die 1/200, und gehe nah ans Motiv - Wähle die Blende so, dass das Motiv die richtige Helligkeit bekommt - Der Hintergrund wird sehr dunkel sein - Wiederhole die Aufnahme mit 1/60 oder 1/30, sonst mit den selben Einstellungen - Du wirst sehen, dass sich die Helligkeit des angeblitzten Motivs kaum verändert, und dass Du Kontrolle über die Helligkeit des Hintergrundes gewinnst. Das Ganze ist ein flexibles Zusammenspiel von vorhandenem Licht, der Leistung des Blitzes, der Entfernung, der Blende und der Belichtungszeit. Experimentiere mit allen diesen Größen, bis Du ein Gefühl dafür bekommst. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig. |
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