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SpeedBikerMTB 18.10.2009 14:57

Sigma Makro als Tele
 
Hallo,

In der Objektiv-Datenbank habe ich gelesen, dass einige das Sigma Makro 180/3,5 od. 105/2,8 auch als Tele verwenden. Da ich seit längeren ein Lichtstarkes Tele suche wäre eines was beides kann nicht schlecht. Auch als Tele zu nutzen wäre das Sigma 180mm F3,5 EX DG APO gemeint. Nur als Makro würde ich das 105mm F2,8 kaufen.

Meine Fragen:
1.) Als Tele: kann man beim Autofokus den Makrobereich abschalten sodass der AF nicht den ganzen Bereich abfahren muss (Fokuslimiter)? Laut den Abbildungen des Objektiv gibt es so einen Schalter? Laut Beschreibung von Sigma ist aber beim 180mm nichts erwähnt. Wie schnell ist der AF im Vergleich zu einem Sigma 70-200/2,8?
Beliebte Motive: Hallensport, Sport allgemein, manchmal auch Landschaft. Gleichzeitig habe ich noch das Minolta 75-300/4,5-5,6.

2.) Makro: ich kann mir nicht ganz vorstellen ob man ein Makro mit 180mm sinnvoll einsetzten kann. Ist das nicht schon zu viel Brennweite? Sinkt da nicht der Schärfe bereich noch weiter ab und die Verwacklungsgefahr wird noch grösser? Im Moment arbeite ich sehr bescheiden mit dem 50mm/1,7 und einer Nahlinse (Es ist der Chromat des Cosina 100mm Makro). Oder das Sony 16-105 muss dafür herhalten, lässt aber zu wenig Vergrößerung zu. Obwohl ein 100mmm Makro wäre schon besser um von Insekten weiter weg zu sein. Auch beim Blitzen täte ich mir leichter.
Warum ein Makro Objketiv, grundsätzlich fehlt es mir an Schärfe, natürlich verwende ich wo es geht ein Stativ. An Tiefenschärfe fehlt es mir zwar auch immer, aber denke hier keine bessere Lösung durch ein Makroobjektiv zu bekommen.
Motive: Insekten, Blumen und was sonst so anfällt und wirken könnte.
Oft ist eine 1:1 Vergrößerung nicht nötig, aber im Moment stelle ich oft den AF (mit Chromat) auf geringste Entfernung und stelle dann die Kamera so weit weg bis es scharf ist, weil die Vergrößerung zu gering ist.

Danke mal für Eure Kommentare, Boris

Tomac 18.10.2009 15:17

Der AF ist beim 180er Sigma wie auch beim Tamron sehr langsam, beim Sigma braucht er auch einige anläufe, bis er was hat (also pumpen), für bewegte Motive nicht zu empfehlen. Die Makrofähigkeit (dafür ist es gebaut) ist hingegen super.

Das 180er hat einen Fokuslimiter, der dafür sorgt, dass das Teil nicht den ganzen Fokusbereich durchfährt, das dauert nämlich ewig.

Der AF ist für Makro gedacht, daher ist er sehr langsam aber auch genau. Für deine Aufgaben der bewegten Motive nicht geeignet, für Makro allerdings schon (ist halt deutlich schwerer und daher etwas schwerer zu handeln, wie das 100er).

BadMan 18.10.2009 15:19

Ich habe nicht das Sigma 180, sondern "nur" das Tamron, aber ich denke, das ist größtenteils übertragbar.

Zitat:

Zitat von SpeedBikerMTB (Beitrag 907776)
Als Tele: kann man beim Autofokus den Makrobereich abschalten sodass der AF nicht den ganzen Bereich abfahren muss (Fokuslimiter)?[...] Wie schnell ist der AF im Vergleich zu einem Sigma 70-200/2,8?
Beliebte Motive: Hallensport, Sport allgemein,

Das Tamron hat keinen Fokuslimiter.
Ich denke, speziell für Sportaufnahmen dürfte das Objektiv deutlich zu langsam sein, zumindest, wenn es auch keinen Limiter hat. Da dauert es doch schon eine ganze Weile, bis der komplette Bereich durchfahren ist.

Zitat:

Zitat von SpeedBikerMTB (Beitrag 907776)
2.) Makro: ich kann mir nicht ganz vorstellen ob man ein Makro mit 180mm sinnvoll einsetzten kann. Ist das nicht schon zu viel Brennweite? Sinkt da nicht der Schärfe bereich noch weiter ab und die Verwacklungsgefahr wird noch grösser? I

1. Die Schärfentiefe ist nicht von der Brennweite abhängig. Bei gleichem Abbildungsmaßstab und Blende hast Du also mit dem 90er und dem 180er den gleichen Schärfentiefebereich.
2. Verwackeln ist natürlich ein Problem. Daher benutze ich es auch nur am Stativ mit Fernauslöser und SVA. Dafüre musst Du halt nicht so nah heran.

twolf 18.10.2009 15:22

Makro sind spezialobjektive, optimiert für makros. Und damit zwar Verwendbar in anderen Bereichen, aber halt mit Abstriechen, Die sind, Langsammer AF, Beste Leistung im Nahbereich und nicht im Normalen Bereich.

Für Viele Zwecke gut Verwendbar, wie Portrait, aber bei Sport und Aktion mit großen Nachteilen.

Blitz Blank 18.10.2009 18:04

Zitat:

Zitat von BadMan (Beitrag 907787)
1. Die Schärfentiefe ist nicht von der Brennweite abhängig. Bei gleichem Abbildungsmaßstab und Blende hast Du also mit dem 90er und dem 180er den gleichen Schärfentiefebereich.

Das ist eine mindestens sehr mißverständliche Beschreibung.
Natürlich ist die Schärfentiefe von der Brennweite abhängig.
Und um den gleichen Abbildungsmaßstab zu erreichen muß man bei unterschiedlicher Brennweite die Entfernung zum Motiv verändern.

Frank

BadMan 18.10.2009 18:34

Zitat:

Zitat von Blitz Blank (Beitrag 907841)
Natürlich ist die Schärfentiefe von der Brennweite abhängig.

Nöö, ist sie nicht.
Sie ist abhängig von Blende, Abbildungsmaßstab und Zerstreuungskreisdurchmesser. Kann man hier auch leicht ausprobieren.
D.h., wenn Du mit dem 90er und dem 180er Makro im Maßstab 1:1 fotografierst, hast Du in beiden Fällen die gleich Schärfentiefe, wenn die anderen Parameter gleich sind.

Und den Zusammenhang zwischen Abbildungsmaßstab und Brennweite habe ich eigentlich als bekannt vorausgesetzt.

Blitz Blank 18.10.2009 20:06

Evtl. reden wir nur aneinander vorbei.
Wenn als einziger Parameter die Brennweite verändert wird, ändert sich die Schärfentiefe. Um den Abbildungsmaßstab konstant zu halten ist die Änderung eines zweiten Parameters, der Abstand zum Motiv, notwendig.

Frank

Jens N. 18.10.2009 20:10

Der zweite Parameter ist in dem Fall der Abbildungsmaßstab und nichts anderes hat Jörg auch geschrieben: bei gleichem Abbildungsmaßstab ist die Schärfentiefe (brennweitenunabhängig!) identisch. Und so ist es auch völlig richtig.

Oder nochmal als Zitat:

Zitat:

Die Schärfentiefe ist nicht von der Brennweite abhängig. Bei gleichem Abbildungsmaßstab und Blende hast Du also mit dem 90er und dem 180er den gleichen Schärfentiefebereich.
Dem gibt es nichts hinzuzufügen, das ist völlig korrekt so. Über den ersten Satz für sich alleine kann man vielleicht streiten, aber nicht in diesem Zusammenhang (Makros, Abbildungsmaßstab).

BadMan 18.10.2009 20:15

Zitat:

Zitat von Blitz Blank (Beitrag 907909)
Evtl. reden wir nur aneinander vorbei.

Ja, möglicherweise.
Zitat:

Zitat von Blitz Blank (Beitrag 907909)
Wenn als einziger Parameter die Brennweite verändert wird, ändert sich die Schärfentiefe.

Aber nicht aufgrund der veränderten Brennweite, sondern aufgrund des veränderten Abbildungsmaßstabes.
Und das war ja die Frage des Threaderstellers. Da ging es ja um seine Sorge, dass ein 180er Objektiv prinzipiell eine geringere Schärfentiefe als ein 90er haben könnte. Und dem ist nunmal nicht so.

Zitat:

Zitat von Blitz Blank (Beitrag 907909)
Um den Abbildungsmaßstab konstant zu halten ist die Änderung eines zweiten Parameters, der Abstand zum Motiv, notwendig.

Das sollte ja eigentlich logisch sein. Deswegen gibt es ja u.a. Objektive unterschiedlicher Brennweite. ;)

mic2908 18.10.2009 20:19

Zitat:

Zitat von twolf (Beitrag 907790)
Makro sind spezialobjektive, optimiert für makros. Und damit zwar Verwendbar in anderen Bereichen, aber halt mit Abstriechen, Die sind, Langsammer AF, Beste Leistung im Nahbereich und nicht im Normalen Bereich.

Die meisten Makros benutzen, afaik, axial verschiebbare Linsengruppen, sogennante floating Elemente, die eine Bildkorrektur fuer alle Entfernungen ermoeglichen.

Im Makrobereich erfordern die Makros laengerer Brennweite etwas Uebung. Freihandaufnahmen sind, abhaenging vom Abbildungsmassstab, aber auch hier moeglich.


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