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Nochmal Tamron 2,8/17-50: Technikfrage zur Schärfe am Rand
Hallo,
möchte eigentlich mehr eine theoretische, vielleicht physikalische Frage stellen (muss wohl langsam gelesen werden, entschuldigt ;) ), die sich auf unterschiedliche Zooms bezieht, sagen wir ein Megazoom 18-125 und das 17-50: Kann es sein, dass ein eigentlich nicht so scharfes Objektiv (Megazoom) bei um die 24 mm Brennweite Objekte am Bildrand, welche sich aber im näheren Bereich (bis 3 Meter) befinden, schärfer abbildet als ein anderes Objektiv, welches aber wiederum das weit entfernte Zentrum großflächig viel schärfer abbildet als das Megazoom? (Dezentrierung soll jetzt mal nicht das Thema sein...) Soll heißen, kann das Megazoom durch einen eventuellen "besseren" Schärfetiefebereich bereits in den vorderen Metern schärfer sein (alles natürlich bei gleicher Blende (5,6) und Fokussierung in die Ferne), dann aber sehr schnell zur Bildmitte nachlassen? Ich hoffe, Ihr könnt mit dieser - mir wichtigen - Frage in dieser Form etwas anfangen und versteht überhaupt, was ich mit dem Geschwafel möchte... ;) :oops: |
Zitat:
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Bildfeldwölbung? - ich hab aber alle genannten Objektive noch nie in der Hand gehabt.
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Ah, Bildfeldwölbung. OK. Die soll beim 17-50 laut dem Test bei Photozone rel. deutlich ausfallen. Also ja, es kann sein, daß ein anderes Objektiv bei gleicher Blende im Nahbereich am Rand/in den Ecken besser ist. Bei f5,6 sollte das aber eigentlich nicht mehr wirklich auffallen.
Also es geht darum, daß ein vermeintlich schwächeres Objektiv (hier das 18-125) im Nahbereich besser ist als ein vermeintlich besseres (das 17-50), habe ich das so richtig verstanden? Sooo schlecht ist das 18-125 meiner Erfahrung nach nicht, das Tamron kenne ich leider nicht. Die Bildfeldwölbung könnte hier eine Rolle spielen, ansonsten helfen vielleicht Beispielbilder. Die Zentrierung ist bei dem Thema durchaus wichtig, ebenso wie die korrekte Fokussierung. Beides dürfte bei f5,6 eher eine Rolle spielen als die Bildfeldwölbung. Auch weil 3m schon nicht mehr so wirklich nah ist. |
Rein vom Gefühl her: nein.
Vielleicht meinst du aber hier eine ggf. unterschiedliche Bildfeldwölbung http://de.wikipedia.org/wiki/Bildfeldw%C3%B6lbung der Objektive. Mal laienhaft von mir ausgedrückt: bei einem Objektiv mit großer Bildfeldwölbung (was für ein Wort) befindet sich der scharf abgebildete Bereich nicht in einer "platten" Ebene, sondern wie in einer Halbkugel. Während ein Objektiv ohne diesen Bildfehler einen Gegenstand in z.B. 5m Entfernung sowohl in der Bildmitte als auch am Bildrand scharf abbildet, würde ein Objektiv mit starker Bildfeldwölbung zwar auch einen Gegenstand in 5m Entfernung in der Bildmitte scharf abbilden, jedoch am Bildrand bei unveränderter Entfernungseinstellung einen Gegenstand in z. B. 4m Entfernung scharf abbilden - der Gegenstand am Bildrand in 5m Entfernung wäre dann unscharf. Hinzu kommt, dass die Entfernungseinstellung 5m eigentlich nur für das Bildzentrum stimmt. Beispiel: Du fokussierst auf eine 5m von dir entfernt stehende, paralel verlaufende Wand. Der Punkt in Bildmitte ist also exact 5m von dir (bzw. der kamera) entfernt. Wenn das Objektiv einen Bildwinkel von 90% hätte, würde sich ein ein Punkt am Bildrand 45% von der Bildachse entfernt befinden. Und dann gab's doch da sowas mit rechtwikligen Dreiecken und der der Berechnung eine Seitenlönge (hier Hypothenuse) anhand eines Winkels und der Länge einer anderen Seite (hier Ankathete). Bei 5m Ankathete und 45% Winkel ergibt sich (Cosinius) eine Länge der Hypothenuse von immerhin 7m. Die Größe der Bildfeldwölbung scheint nichts damit zu tun zu haben, ob es sich um eine Festbrennweite, Zoom oder Megazoom handelt. Vorstellen könnte ich mir, dass die Korrektur dieses Fehlers um so schwieriger (und damit aufwendiger/teurer) ist, je größer der Bildwinkel, je größer der abzudeckende Brennweitenbereich und je höher die Lichtstärke des Objektives ist. :oops: na da bin ich ja deutlich zu spät mit meiner Vermutung Bildfeldwölbung bzw. habe mich zu lange mit Recherche und Formulierung aufgehallten - ich hatte gar nicht mitbekommen, das schon (sogar mehrfach) geantwortet wurde. Ich hab meine Antwort dennoch hochgeladen - vielleicht hilft die Erklärung ja trotzdem. viele Grüße Manfred |
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Insofern danke für die erhellende Wirkung meines umständlichen Beitrages :top: Zitat:
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Ich habe gestern Vergleichsfotos gemacht - hoffentlich kann ich sie hier als brauchbare Ausschnitte einstellen. |
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http://public.fotki.com/photozone/ta.../mg547601.html Das würde mir meine Wahrnehmung erklären. Im konkreten Fall hatte ich glaube ich Blende 3,2 genommen; das war wohl dann ähnlich zu offen. Vielen, vielen Dank ;) |
Die Bildverwölbung sieht bei 17mm bei diesem Bild:
http://photozone.de/sony-alpha-aps-c...8_sony?start=1 natürlich viel aus, aber bei dem Bild welches Knipseknirps zeigt erkennt das mein ungeschultes Auge nicht. Von daher finde ich das garnicht so schlimm. |
Habe jetzt mal 4 Fotos eingestellt.
Die Daten sind im schwarzen Rahmen unter dem jew. Foto ablesbar. Blende und Zeit sind quasi bei jedem Foto identisch. Die Brennweite ist dort auch angegeben. Links ist immer eine Aufnahme mit dem Tokina 3,5/17 mm Festbrennweite. Rechte Aufnahme stammt immer vom Tamron 2,8 17-50. Jeweils der rechte Ausschnitt soll als Beispiel die unscharfe untere linke Ecke zeigen, wie sie sich beim Tamron darstellt: 1. http://www.sonyuserforum.de/galerie/...ldwlbung_1.JPG 2. edit: Achtung: dieses Bild ist links mit dem KoMi 2,8/28-75 aufgenommen http://www.sonyuserforum.de/galerie/...ldwlbung_2.JPG 3. http://www.sonyuserforum.de/galerie/...ldwlbung_3.JPG Und hier die Bildmitte, wo im rechten (Tamron-)Ausschnitt dennoch alles schärfer ist als beim Tokina: 4. http://www.sonyuserforum.de/galerie/...okus_Mitte.JPG Danke schon mal für Eure fachkundige Betrachtung und Bewertung :top: |
Wie gesagt, ich kenne das Objektiv nicht aus eigener Erfahrung, aber auf die Entfernungen und bei der Blende wirkt sich die Bildfeldwölbung wie schon gesagt nicht unbedingt aus - das ist ein Phänomen, das mit abnehmender Schärfentiefe umso deutlicher wird und diese hängt halt von Blende und Abstand/Abbildungsmaßstab ab. D.h. deutlich wird das vor allem an der Nahgrenze und bei Offenblende.
Ich denke das gezeigte sind einfach Beispiele für eine mehr oder weniger schwache (wobei man darüber sicherlich streiten kann, also ob das nun wirklich schwach ist oder nicht) Rand-/Eckperformance eines solchen APS-C Objektivs. Und zumindest in zwei Bildern schlägt es sich IMO ziemlich gut gegen die KB-Festbrennweite (obwohl ja erst von einem 18-125 die Rede war - etwas verwirrend). Das das 28-75 besser ist, überrascht mich nicht. Ist der Zaun vielleicht auch damit und nicht mit dem 17er Tokina aufgenommen? Das hatte ich mal und es hat auch abgeblendet nur Grütze produziert. Also sollten diese Beispiele nicht "normal" für das Tamron 17-50 bei f5,6 sein (was ich mir durchaus vorstellen könnte), dann würde ich mal die Zentrierung prüfen. Oder anders gefragt: wie sieht jeweils die andere Seite des Bildes aus? Den Fokus kann man versuchsweise natürlich auch mal weiter nach vorne legen - ich nehme mal an, fokussiert wurde hier eher auf weite Entfernungen oder sogar auf unendlich, betrachtet werden aber die Stellen im Bild, die der Kamera am nächsten sind. Das die äussersten Ecken auch bei f5,6 noch nicht so gut sind wie die Bildmitte, ist (nicht nur, aber hier besonders) bei einem APS-C Zoom nicht so überraschend. Beim Tokina 17er fällt der Randabfall vielleicht nicht so auf, weil es generell keine so hohe Auflösung bringt, wie zwei der Bilder schön zeigen. |
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