duncan.blues |
19.06.2009 20:33 |
Eine wichtige Eigenschaft eines guten Portraitobjektivs ist, gut freistellen zu können, d.h. das Modell gut vom Hintergrund abzuheben. Dazu braucht man ein lichtstarkes Objektiv idealerweise mit einer Offenblende von 2.8 oder besser.
Mit ein Kriterium für "gut freistellen" ist zudem ein schönes Bokeh, d.h. der unscharfe Hintergrund soll möglichst schön und nicht unruhig aussehen. Das Bokeh ist zu einem gewissen Anteil Geschmackssache aber tendentiell(!) haben Festbrennweiten ein besseres Bokeh als Zoomobjektive.
Makroobjektive haben als ein Konstruktions-Merkmal eine recht lange Übersetzung des Fokusringes, das erleichtert das manuelle Scharfstellen und macht auch den Autofokus in gewissem Maße akkurater (allerdings auch langsamer). Bei Portraits ist das auch nicht unbedingt von Nachteil.
Viele gute Makroobjektive geben auch gute Portraitobjektive ab aber nicht jedes Objektiv was gut für Portraits ist, ist automatisch auch ein Makro (prominentestes Beispiel guter Portraitobjektive vielleicht das Minolta 50mm/1.7 aus der Ofenrohrserie).
Was die Sache mit dem "zu scharf" angeht... Makroobjektive gehören mit zu den schärfsten Objektiven. Je nachdem wie dicht man dem Modell auf die Pelle rückt, kann das Objektiv da schonmal die Haut unvorteilhaft genau (d.h. bis in die kleinste Pore) darstellen aber man kann eher aus einem solchen Bild was rausretouchieren als in ein vermatsches Bild Schärfe reinzaubern.
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