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Opti 26.04.2004 01:43

A1 und D70 - ich werde sie beide brauchen !
 
Nachdem ich ein paar erste Erfahrungen mit der D 70 gemacht habe, versuche ich mal die Unterschiede und die künftigen Einsatzzwecke zu erläutern, denn ich werde beide Kameras künftig einsetzen:

Kameradesign:
Beide Kameras - die A1 mit BP-400 und Augenmuschel und die D70 sehen semiprofessionell bis profihaft aus. Die Minolta wird genauso bestaunt und nachgefragt wie die Nikon.

Handling:
1:0 für die Dimage! Dieses perfekte Handling hat die Nikon einfach nicht! Die wichtigsten Eigenschaften, wie Color, Kontrast, ISO ... ist bei der Nikon im (leider) hintersten Menü zu finden unter merkwürdigen Namen.

Brennweitenbereich:
Minolta 28-200 mm mit Konverter 22-300 mm teilw. in Stufen
Nikon: 27-120 mm + Tele Sigma (70-300) 105-450 mm

Objektivleistung:
Das Minolta-Objektiv muss hoch gelobt werden. Es hat hervorragende Eigenschaften. Wer sich daran gewöhnt hat, kommt sich bei der Nikon behindert vor. Deswegen werde ich bei Schnappschuss-Witterung die A1 bevorzugen (Nikon: Objektivwechsel-und die Chance ist dahin...)
Andererseits hat das Nikon-Objektiv in Verbindung mit dem wesentlich größeren CCD eine bessere Detailauflösung und wesentlich bessere Farb-Nuancierungen (Portrait-Tauglichkeit), aber die Nikon kann spürbar weniger Kontrast bewältigen. Ich musste bereits den Kontrast bei Sonnenwetter auf minus stellen.

Rechnerei hin und her:
Der Nikon-Weitwinkel hat einen spürbar größeren Bildwinkel im Querformat, als das Minolta-Objektiv. Dies ist durch die kleinere Brennweite in Kombination mit dem DX-Format (länglich-gestreckt - wie damals in analogen Zeiten). Im Hochformat kann die schmale Form sicherlich behinderlicher sein. Ich mag mehr das Dimage-Format.

Das Objektive:
Das Kit-Objektiv 18-70 (27-120mm) ist ein Sahnestückchen. In allen Brennweiten excellent. Bei Nahaufnahmen und im Telebereich macht sich die geringere Schärfentiefe bemerkbar-man muss lernen, dies zu nutzen.
Aber - 67mm Filterdurchmesser werden ins Geld gehen!

Das Sigma-Objektiv kommt da nicht mit. Das habe ich mir schon fast gedacht, ist halt ein riesiger Brennweitenbereich. Bei 70 mm und bei 200 mm noch einigermaßen, nimmt es sich nichts, auf 300 mm zu stellen, denn 200mm und Ausschnitt sind mindestens genau so gut. Schön ist, dass das Tele einen Macroschalter hat. 450mm und einen ca. 50cm Abstand sind 'ne tolle Sache und auch mit Qualität. Zu diesem Objektib gehört das Einbein fest drangeklebt - sonst ist alles verwackelt. Ich lerne wieder das Aufstützen, was ich durch den Anti-Shake der a1 verlernt hatte.

Das Nikon Gehäuse hat einen festen Plastik-Monitorschutz, aber leider keinen schwenkbaren Monitor.
Der kleine eingebaute Blitz ist manuell per Schalter hochzustellen, bei Auto schnellt der plötzlich selbständig hoch, wenn das Licht nicht reicht.

Soweit die ersten Eindrücke ...

Ach ja - Sonnabend war bei uns Seglern abslippen (Boote ins Wasser lassen). Die Bilder der A1 haben klar gewonnen - eben vielseitiger einsetzbar. Bei ersten Porträit-Versuchen machte die Nikon Bilder, die die Dimage nicht kann (1A-Hauttöne).

sixtyeight 26.04.2004 08:17

Hi Opti,

na endlich mal ein Bericht der praxisnah zeigt das jede Kameragattung ihre Berechtigung hat, mit Stärken und Schwächen. Vor allem ohne die sonst übertriebene Technikdetaildiskussion.
Hoffe du führst die "Tests" weiter fort, und hälst uns auf dem laufenden für welche Situationen dir welche Kamera besser geignet scheint.

MfG Klaus

haribee 26.04.2004 23:14

Hallo Opti!
Dein Bericht ist sehr interessant und erleichtert die Entscheidung, wenn man sich auch für die D70 interessiert.
Ich hoffe, man hört noch mehr von Dir und Deinen Erfahrungen mit A1 und D70.

Grüsse von haribee

dd 27.04.2004 13:50

Hallo,

auch von mir ein paar Anmerkungen über den Vergleich D70 - D7i. Ich habe jetzt beide und werde sie auch beide behalten. Die D7i ist von der Flexibilität her sicherlich besser als die Nikon, wenn man keinen Objektivwechsel macht. Wenn ich beide Kameras mit dem gleichen Zoombereich bestücke, das heißt ich montiere mein Tamron 28-200 (ein 19-135 gibt es meines Wissens nicht), dann ist die Bildqualität der D7i meines Erachtens besser. Mit dem 18-70 Kitobjektiv oder mit meinen Nikon 50/1.8 oder 85/1.8 geht der Punkt an die D70 (keine Überraschung). Das 18-70 Kitobjektiv vignettiert bei kurzer Brennweite und offener Blende allerdings sehr deutlich. Einfache Zooms mit kleinerem Brennweitenbereich (z.B. Sigma AF/DL 70-300) sind etwa vergleichbar mit der D7i. Hätte ich nicht schon eine Palette an Nikon AF Objektiven gehabt, wäre der Spaß sehr teuer geworden. Der Punkt weniger Rauschen bei der DSLR gilt natürlich immer. Allerdings muß man für gleiche Tiefenschärfe mehr abblenden, deshalb habe ich häufiger auf ISO400 gedreht, wodurch sich der Vorteil wieder etwas relativiert. Andererseits bietet zum Beispiel ein 50/1.8 mit der D70 auf ISO1600 Möglichkeiten, die man mit der D7i einfach nicht hat. Bei sich bewegenden Objekten hilft dann auch der AS der A1 oder A2 nicht mehr.
Schenkbarer Sucher und Voransicht der Belichtung (Histogramm) sind klare Punkte für die D7i. Mit der D70 muß man eine manuell belichtete Aufnahme vielleicht eher noch einmal wiederholen, da man nicht gleich die richtige Belichtung getroffen hat.
AF Geschwindigkeit ist die Domäne der D70. Auch die mögliche Geschwindingkeit bei aufeinanderfolgenden Auslösungen ist gut. Während die D7i mit Microdrive etwas phlegmatisch wird, merkt man dies bei der D70 praktisch nicht. Sucherbildklarheit und Tiefenschärfevorschau gehen wieder an die D70. Vielleicht ist hier die A2 wieder besser. Akkulaufzeit geht ebenfalls deutlich an die D70.
Die Fähigkeit, grosse Kontrastumfänge zu verarbeiten, scheint bei der D7i etwas besser zu sein. Hier muß ich sicher an den Einstellungen der D70 noch etwas arbeiten.

Als Fazit momentan: Beides sind Kameras mit hohem Suchtfaktor und machen jede für sich sehr viel Spaß. Ich denke eine friedliche Koexistenz ist sehr gut möglich. Für DSLR Neueinsteiger ohne vorhandenen Objektivpark jedoch die ganz klare Warnung vor den Folgekosten für die Objektive. Die Low Cost Varianten scheinen keinen Vorsprung vor der D7i zu bieten, das heißt man kann zwar billige Zooms benutzen, aber die Bildschärfe ist dann nicht mehr besser als bei der Dimage.

Gruß
Dirk

korfri 27.04.2004 15:19

Guckt mal hier, mein unfairer Vergleich zwischen A2 RAW und D70 JPEG :lol:

dd 27.04.2004 17:47

Hallo Fritz,

ich bin mir nicht so sicher, ob die D70 intern stärker nachschärft als die D7i. Ich habe beim Ausprobieren unterschiedlicher Objektive sehr deutliche Schärfeunterschiede an der D70 gesehen. Zudem ließ sich der Schärfeeindruck bei allen Bildern der D70 durch Nachschärfen per EBV noch deutlich erhöhen. Dies ging bei den meisten Kameras, die intern stärker schärfen, nicht mehr (Ich habe hier z.B. Casio QV5700 and Kodak DX4530 ausprobiert). Ich stimme aber vollkommen mit Dir überein, daß man an der D70 einigen Aufwand bei den Objektiven treiben muß, um einen deutlichen Vorsprung an Schärfe gegenüber der Dimage Serie zu erreichen.

Gruß
Dirk

sixtyeight 27.04.2004 18:57

Ja ich würde meine 7i auch behalten wenn ich eine SLR kaufen würde. Erstens ist die 7i meine erste "richtige" Kamera (da hängt man dran ;) ) und zweitens macht sie ganz gute Bilder. Ich weiß das eine SLR für bestimmte Aufgaben einfach ein Muss ist, aber viele Fotografen haben mehrere Kameras und wissen diese zielgerichtet zu verwenden und mal ehrlich, Platz ist doch für die Dimage immer (besonders ohne BP).
Spaß macht es jedenfalls ungemein mit der Dimage zu fotografieren, auch wenn man machmal von ISO 1600 und Ratz-Fatz AF träumt.

MfG Klaus

Sunny 27.04.2004 19:57

Hallo Opti,

vielen Dank für Deinen sachlichen Vergleich.

Da meine A1 immer noch mehr kann als ich, könnte ich mit einer 2. Cam nichts anfangen :oops:

Opti 28.04.2004 13:32

Richtig, Sunny,

und mit zwei unterschiedlichen Konzepten kommst Du schnell durcheinander.

Sunny 28.04.2004 13:39

Zitat:

Zitat von Opti
Richtig, Sunny,

und mit zwei unterschiedlichen Konzepten kommst Du schnell durcheinander.

Hallo Opti,

ich sicherlich :lol:


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