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Divergenz: Selbstwahrnehmung - Fremdwahrnehmung eigener Bilder
Hallo,
bewußt in der "Kiste" eröffnet - zum Zeigen und darüber reden. Ich stelle bisweilen bei mir fest: die Begeisterung über einige meiner selbstgemachten persönlichen "Knüllerbilder" will niemand so recht mit mir teilen. Andererseits werde ich für Bilder gelobt, die (übertrieben gesagt) fast im Papierkorb gelandet wären. Darum, im Sinne des Subforums: Welche Bilder von euch haben, in welcher Richtung auch immer, polarisiert, bzw. sind deutlich anders beim "Publikum" angekommen, als ihr es erwartet hättet? Über eine rege Beteiligung würde ich mich sehr freuen! Gruß Justus |
Der Artikel passt ganz gut zum Thema:
There are always two people in every picture: the photographer and the viewer |
Hallo,
auch ich hab' das so schon erlebt. Woran es liegt ? Da kann man nur spekulieren. Jemand anders hat hier im SUF schonmal den Begriff 'Forengeschmack' benutzt. Da könnte was dran sein. Wenn dieser so einfach zu definieren bzw. zu ermitteln wäre, gäbe es dann wiederum immer Knallerbilder. Dem ist jedoch nicht so. Mmmh ... da hast du ein schwieriges Thema angerissen :roll::? Harry |
Moin,
mach dir keine Sorgen...DAS war schon immer so!!! nur die Internetkultur hat es möglich gemacht...extrem schnell das zu klären! früher lagen Bilder im Album oder Schuhkarton...wo sie keiner kritik ausgesetzt waren :roll: und heute wird alles in die Fotoforen gehauen...wo Pixel drauf sind :cool: dazu ein passendes Beispiel: als ich meine erste groeß Altbauwohnung bekam, war dort ein 10m Eckflur der sich gut als Galerie eigenete... da hängte ich meine "Kunstwerke" auf... besonders stolz war ich auf A2 Plakate einer Apotheken Kampange, die ich weitgehend selbst layoutet hatte.... die meisten Besucher...ging "blicklos" dran vorbei... schauten dann lieber "Urlaubsbilder" oder was "nettes von den Kiddys"(...ach wie süß?) als ich dann mehrfach mal nachfragte, bekam ich zuer Antwort: "...tja die Plakate...sind ja gedruckt " ööööhmm :roll::oops::evil::cool::lol: also da fehlte komplett das Verständnis für den Beruf... 1) alles selbst layoutet 2) alles selbst fotografiert also...mach Rehe :top: Mfg gpo |
Zitat:
Da wäre zunächst natürlich ich. Und ich denke vielen geht es ähnlich wie mir, man selbst ist immer sein ärgster Kritiker. Man findet immer noch was was man gerne anders gehabt hätte, irgendwas zu mäkeln geht bei den meisten Bilder doch fast immer. Dann sind da Freunde und Bekannte, die meine Bilder ab und an auf der Webseite betrachten oder eben Interesse daran haben, Bilder zu sehen, wenn ich mal wieder Fotos bei einer Hochzeit im Freundeskreis gemacht habe. Die haben selber aber keine tiefere Beziehung zur Fotografie und sind entsprechend, ohne das abfällig zu meinen, leicht zu beeindrucken. Die sind also eingentlich immer ziemlich angetan von dem, was ich zu zeigen habe. Das Schlimmste, was was ich von denen zu hören kriege, ist der ewige Spruch: "Tolle Bilder, aber du hast ja auch ne richtig teure Kamera." Aber dazu hatte ich ja schonmal einen eigenen Thread aufgemacht. Und zu guter letzt sind da die Internetforen. Hier tummeln sich dann Menschen, die mein Hobby teilen und entsprechend mehr Einblick in die Materie haben. Wenn ich hier was zeige, dann bekomme ich sowohl Begeisterung als auch Kritik, das aber meist auf einem recht hohen Niveau, wo auch die Kritik fundiert begründet wird was für mich wieder lehrreich ist. Das sind letzten Endes die Gründe, überhaupt Bilder in so einem Forum zu zeigen. Entweder man meint, einen tollen Schuss gelandet zu haben und hofft dann auf die Bestätigung von Leuten, die sich einigermaßen damit auskennen oder man kriegt es um die Ohren gehauen und erfährt aber auch, was man besser machen könnte. EDIT: Ach ja, zu gpo's Plakaten: Das kenne ich auch, die wenigsten Leute haben ja selbstproduzieres an den Wänden hängen. Die sind dann bei mir immer ganz erstaunt wenn sie erfahren, dass eigentlich alles, was bei mir gerahmt irgendwo hängt, auch von mir stammt. Bei kleinen Größen (20x30, 30x45) wird das irgendwie viel eher akzeptiert, aber wenn es dann mal zu den Postergrößen geht muss das ja was gekauftes sein :lol: |
Also ich finde das eigentlich normal. Als Fotograf habe ich zumindest kurz nachdem ich ein Foto gemacht habe, das mir besonders gefällt, häufig nicht genug Abstand. Ich beziehe die Situation mit ein. Vielleicht war es auch technisch eine Aufgabe, die ich das erste mal lösen konnte; oder ein Motiv, hinter dem ich schon ewig her war.
Nach einigen Wochen sehe ich das viel entspannter und kann dann viele Biler viel leichter und entspannter löschen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Fotos, die ich nach längerer Zeit immer noch gut finde und die andere trotzdem nicht sehr ansprechen. Aktuelles Beispiel? Schaut mal das Kranichfoto an, das ich vor kurzem hier eingestellt habe. Es ist fototechnisch gut und auch der Bildaufbau und die Lichtführung sind ok. Ich habe 3 Jahre gebraucht, bis ich so Kraniche fotografieren konnte und war dann ganz begeistert. Aber trotzdem: für andere ist es halt bloß ein weiterer Kranich.... Damit muss man leben. Begeisterung lösen Fotos aus, die evtl. auch unabhängig vom Motiv beim Betrachter Emotionen wecken. Freude, Trauer, Betroffenheit etc. Und das hat u. U. nichts mit der technischen Qualität zu tun und nichts damit, wie der Fotograf das Bild sieht. |
Ich habe gerade mal meine Ipernity-Fotos angeguckt, sortiert nach der Anzahl der Besuche. Und es stimmt so, wie es vorher schon im Gefühl hatte: Die (nach meinem Geschmack) "guten" Fotos haben auch viele Besucher. In der Hinsicht habe ich nichts zu meckern. Aber es gibt Fotos, die ich gut finde, die aber wenig Besucher haben. In der Richtung klappt es also nicht.
Ich investiere in meine Fotos, was der Betrachter nicht sehen kann. Z.B. habe ich vielleicht ein Foto total toll bearbeitet, ein anderes verbinde ich mit einem wunderschönen Ausflug, ein weiteres hat 5 Anläufe gebraucht, bis ich es im Kasten hatte - aber das ist MEINE Erfahrung, die der Betrachter nicht teilen kann. Er sieht nur das Foto an sich, und das transportiert nicht meine Erfahrungen. Ich sehe aber für mich auch nicht, dass meine Erfahrung verblasst. Wenn ich das Foto ansehe, ist sie wieder da und ist aktiv. Deswegen kann ich meine Fotos nie so sehen wie ein fremder Betrachter. Also ist meine persönliche Lösung für das Problem: Ich mache MEINE Fotos und versuche nicht aktiv, etwas Massentaugliches zu produzieren, freue mich, wenn sie gefallen, schüttel den Kopf, wenn eines total anders aufgenommen wird, als erwartet, und hab meinen Spass am Fotografieren... Grüsse vom Bodensee, Michael |
Na, da schneidest du ja ein Thema an. :D
Zitat:
Es gibt bei mir Bilder, die sind einfach nur schööön....so Landschaften, Tiere, etcpp. Wenn sie technische Mängel haben, gibts meist etwas auf die Mütze von Kennern, aber alle anderen sagen: boaaaah, klasse!!!! Dann gibt es die Bilder, die technisch anspruchsvoll sind, etwas anders, so meine Treppenbilder, zB, die aber Begeisterung hervorrufen bei Kennern und bei Laien gemischte Gefühle aber vorwiegend positive. Und dann gibt es die Bilder, die Dana-Bilder sind...die meinen zT sehr verrückten Geist widerspiegeln...und die polarisieren immer komplett. Der eine Teil ist total begeistert, der andere sagt: ach du meine Güte, was soll DAS denn??? Ein Beispiel: ![]() -> Bild in der Galerie Ich ging in Frankfurt an einem alten Laden vorbei, der total leer war...nur diese eine vergessene Hand einer Schaufensterpuppe lag noch in der Auslage... Für mich DAS Bild schlechthin! Ich hab den ganzen Tag gestrahlt, weil ich es einfach nur GEIL fand. Und dieses Bild bringt die wildesten Reaktionen zutage: Die einen, die es so toll finden wie ich (Minderheit) Die, die sagen: also...du fotografierst manchmal Sachen...*Kopfschüttel* Und die, die sagen: IHHHHHHHHHH!!! SPINNST DU??? Meist weiß ich also schon vorher, was passiert, das kann ich inzwischen recht gut abschätzen. Trotzdem fotografiere ich gerne Dana-Bilder, auch wenn meist 70 Prozent sagen, dass sie damit nichts anfangen können...MIR macht es Spaß und gerade das ist die Hauptsache. Klar, manchmal ist es bitter, dass ich ein Bild wirklich liebe, so wie zB das Bild mit der einen Kante vom Holocaustdenkmal in Berlin....diese eine Kante fand ich einfach NUR toll...und kaum einer fand das Bild überhaupt gelungen oder beachtenswert...dann tut das schon mal einen Moment "weh" und man denkt: hm...mache ich so weiter...oder mache ich mehr Mainstream? Und für mich lautet die Antwort klar: nein, weitermachen...du fotografierst das, was in deiner Seele brennt, Dana... Das unterscheidet mich allerdings auch von Profis. Die MÜSSEN halt öfter mal so fotografieren, dass es der Allgemeinheit entspricht, sonst kommen die Aufträge nicht rein...verstehe ich auch... |
Mal mein völlig subjektives Empfinden:
Zu einigen Bildern, die ich eingestellt habe, habe ich eine wirklich konstruktive Kritik bekommen und bin auch sehr dankbar dafür. Stellen die "Platzhirsche" Bilder ein, werden diese in der Regel hochgelobt, Kritik gibt es wenig oder andere User wollen es sich nicht mit ihnen verderben. Einen "Platzhirsch", nämlich Peter, möchte ich ausdrücklich davon ausnehmen. So, und nun hackt auf mir rum... oder denkt mal darüber nach! |
Hallo,
... ich bin seit Anfang des Jahres hier im Forum angemeldet, ursprünglich sehr techniklastig interessiert, vermehrt kommen aber auch Bilder und die Besprechungen zu diesen dazu. Auch bin ich seit Anfang des Jahres in der FC dabei, ich erwähne das, da es parallelen wie auch große Unterschiede gibt, zum Vorteil des SUF. Aber bleiben wir bei den Bildern. Ich für mich stelle fest, daß die Bildkritiken zu meinen Bildern sehr ehrlich sind, und da bin ich auch froh drüber! Rein technisch kann ich meine Bilder sicher ganz gut beurteilen, und weiß wenn etwas nicht 100%ig ist. Aber inhaltlich ist sicher jeder noch nicht abgeklärte Fotograf - ich zähle mich dazu - von seinen Bildern voreingenommen. Beispiel Urlaubsbild: Man selbst verbindet bestimmte Erinnerungen und evtl. bestimmte Emotionen mit dem Bild, aber die sind für den reinen Betrachter nicht per se in solch einem Bild enthalten, es ist dann halt ein Bild einer Landschaft, oder was auch immer. Wenn das Bild aber genau diese Emotionen wecken kann, dann wird ein Anderer das Bild auch so / So ähnlich sehen wie man selbst. Im großen und ganzen muss ich sagen, daß hier die Bildritiken sehr offen und ehrlich sind, Ausnahmen wie werni1949 erwähnt gibt es hier allerdings auch, und wenn hier solche "Schönfärbereien von Bildern bestimmter User" solche Ausmaße wie in der FC annehmen, werde ich dem SUF wieder den Rücken kehren, bzw. mich auf bloße Informationsbeschaffung beschränken. Gruß André |
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