Fernglas bei Lidl - Tip und Frage
 

Am Donnerstag, den 4.12. gibt es bei Lidl ein Bresser 10 x 50 Fernglas für 17,99 € (siehe hier). Ich habe mal ein bisschen gegoogelt und angeblich soll das für den Preis gar nicht so übel sein (gibt natürlich auch Stimmen, die von so günstigen Ferngläsern gar nix halten, aber mir wird das Teil sicher reichen). Ich wollte mir immer schon ein günstiges Fernglas anschaffen und halte das daher für ein interessantes Angebot.

Nun habe ich aber auch mehrfach gelesen "unbedingt im Laden ausprobieren, da sind einige Gurken dabei". Da ich mich mit Ferngläsern nicht auskenne meine Frage, wie ich das erkenne, bzw. teste? Auf was sollte man achten? Und bitte keine Empfehlungen für andere Ferngläser, mehr als die knapp 20 € ist mir Spaß definitiv nicht wert.

P.S: ein Bresser Nachtsichtgerät für 149 € wird es auch noch geben, vielleicht interessiert das hier auch jemanden.

Ein paar einfache Tests sind da schnell gemacht.
- Fernglas etwa 50cm von den Augen entfernt halten und in die Okulare schauen. Das schaut dann etwa aus wie eine Pupille. Ist der helle Fleck schön rund, ist es ok. Falls es zu Rändern oder gar starken meist quadratischen Abschattungen kommt, Finger weg.
- Lassen sich beim direkten Duchblick beide Okulare auf verschiedene Entfernungen scharf stellen?
- Sind Farbsäume zu erkennen? Diese sind meist stärker als man das von unseren Objektiven kennt und
- Wie schaut es mit der Randschärfe aus? Also einfach mal im gesamten Bildfeld umherschauen.

Ein 10x50 ist allerdings schon eher was für den Hochsitz. Zum Spaziergang würde ich eher ein 8x40 oder ein 7x42 empfehlen.

Mein 8x40 ist von Soligor, hat glaube ich 40DM gekostet und ich habe es bei Foto Porst aus mehreren ausselektieren können. Gummiert und funktioniert seit Jahren prima.
Dann habe ich noch ein 10x50 von Carl Zeiss Jena ein Dekarem. Das Glas ist generalüberhohlt und hat Gebraucht 100 Euro gekostet.
Meinem Vater habe ich zum 65 ein Optolyth 9x63 geschenkt. Ein Optiker hatte ausverkauf und so bekam ich dieses Glas für 50% des damaligen Neupreises.
Es ist sehr schwer, dafür echt Dämmerungstauglich und von einer Brillanz die seines gleichen sucht.

Gruß Wolfgang

So ähnliche preisliche Ansprüche hatte ich auch mal für ein 8x22 "Immerdabei-Fernglas".
Ich habe damals im Laden ausprobiert, und festgestellt, dass ein großer Teil der Geräte 'schielt', insbesondere in der Höhe. Bei längerem Durchschauen kann das Kopfschmerzen verursachen. Von 7 oder 8 ausprobierten Gläsern waren nur 2 brauchbare dabei.

Die letzten 47 Jahre bin ich ohne so ein Ding ausgekommen. Es gibt aber Leute, denen muss man nur ein Angebot machen, dann entdecken sie plötzlich einen 'Bedarf', kaufen das Ding, benutzen es eine Woche, und legen es in der Schublade.
Meine Schubladen sind voll genug ;)

Schielen kann man feststellen, wenn man linken und rechten Einblick vertauscht.
Ansonsten:
Am Gehäuse riechen!

Erstmal danke für eure Antworten.

Äh, wäre das denn gut oder schlecht? Ich habe von Ferngläsern wie gesagt keine Ahnung. Problem dabei ist auch, daß eins meiner Augen (bzw. Brillengläser) glaube ich nicht mehr so gut wie das andere ist. In dem Fall wäre es ja eigentlich gut, wenn das ginge. EDIT: moment, ich glaube das war ein Denkfehler. Also ich gehe mal davon aus, daß beide Seiten besser auf die gleiche Entfernung einstellbar sind, richtig?

Ich habe auch kein Interesse an dem Nachtsichtgerät, aber ich dachte es interessiert vielleicht jemanden. Zum Glück wird ja niemand zum Kauf gezwungen ;) und wer durch ein Angebot erst den Bedarf entdeckt, der soll meinetwegen glücklich damit werden, auch wenn's nur 'ne Woche lang ist.

Also das Fernglas umdrehen, oder wie ist das gemeint?

Ja, ich habe schon gelesen, daß diese billigen Lidl-Fernrohre nach Gummi müffeln sollen, aber ich denke mal das gibt sich nach einiger Zeit und würde mich auch nicht unbedingt sehr stören.

Ich habe mir das Fernglas letztes Jahr gekauft. Du solltest auf jeden Fall einige Gläser im Laden ausprobieren. Es gibt allein bei der Mechanik ziemliche Streuungen. Scharfeinstellung, Dioptrienausgleich und die Verstellung der Augenmuscheln sollten nicht zu schwergängig sein, sich aber auch nicht von alleine verstellen. Die Objektivabdeckungen liessen sich bei einigen Exemplaren auch nur sehr schwer wieder aufsetzen. Einige Gläser hatten im Innern schwarze Partikel auf der Optik (von vorn gegen einen hellen Hintergrund hineinsehen). Die Justierung ist zwar nicht immer optimal, für Erdbeobachtungen wohl meistens geeignet. Da ich es auch für astronoimsche Beobachtungen verwenden wollte, hab ich meins am Stern nachjustiert (Vorsicht, man kann sich das Fernglas auch total versauen, wenn man nicht weiss, wie es geht!).

Von der optischen Leistung her ist das Glas durchaus brauchbar. Die Randunschärfen sind geringer als bei meinem "alten" Minolta Glas. Auch das Einblickverhalten ist recht gut. Aufgrund der Einfachvergütung (und wahrscheinlich nicht optimalen Innenschwärzung) ist es etwas streulichtempfindlich (wieder verglichen mit meinem Minolta).

Fazit: Für den Preis ein ganz gutes Angebot, zumal die vergleichbaren Meade/Bresser Gläser so bei 40 Euro liegen. Allerdings muss man bei der Endkontrolle etwas mithelfen. Man kann es natürlich nicht mit Gläsern vergleichen die 100 Euro und mehr kosten.

Manche Lidl-Fernrohre riechen auch etwas strenger... :cool:

Das konnten bisher auch die billigsten Ferngläser, die ich gesehen habe. Die Schärfe wird über einen Mitteltrieb eingestellt, und 1 Okular ist zusätzlich durch Drehen fokussierbar. Einmal eingestellt, sollte es über den gesamten Schärfebereich passend bleiben.

Als Anmerkung:
Solche Gläser sind für den Gebrauch bei gutem Tageslicht sicher sehr ordentlich.
Zurückkommend auf eine Bemerkung von about schmidt "die sind was für den Hochsitz":
Nein, eben nicht, denn diese preiswerten Gläser versagen in der Dämmerung total. Nicht umsonst gehört das Glas bei den Jägern eher zu den teuren Ausrüstungsgegenständen. Da liegt ein vernünftiges Glas wegen der Dämmerungseigenschaften bei ca 1000€.