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ProSumer-Kamera oder Digi-SLR - etw. lang ;-)
Guten Tag,
ich gehe mit dem Kauf einer guten Digitalkamera schwanger und ich möchte hier gerne Meinungen zu folgender grundsätzlicher Überlegung hören. Ich fotografiere semi-professionell für journalistische Texte. Ich verwende ziemlich häufig Weitwinkel, 24 mm ist eine meiner wichtigsten Brennweiten. Ich habe eine alte SLR-Ausrüstung - ohne Autofokus, da ich viele Jahre kaum fotografiert habe. Ich brauche also auf bestehende Systeme keinerlei Rücksicht nehmen und kann völlig neu anfangen. Nehme ich eine Digi-SLR (das wäre dann eine Nikon D70) oder eine ProSumer-Kamera mit 28-200 Objektiv und Weitwinkel- sowie Telekonverter (da liebäugele ich mit einer Dimage A2)? Meine Überlegungen: Preisgünstige digitale SLR wie die Nikon D70 oder die Canon EOS 300 richten sich an anspruchsvolle Amateurfotografen, die eine hohe Bildqualität schätzen, ggf. in die Belichtung selbst eingreifen wollen und auf ein abgestimmtes Systemzubehör Wert legen. Dieselbe Zielgruppe avisieren die sog. ProSumer All-in-One-Kameras wie die Konica-Minolta A1/2, die Canon Powershot Pro1, die Sony F828 oder die Nikon Coolpix 8700. Was ist somit, für einen ambitionierten Amateur, die sinnvollere Anschaffung, wenn man einen möglichst großen Brennweitenbereich abdecken will? Eine digitale SLR mit zwei guten, auf Digitalfotografie optimierten Zoomobjektiven für ca. 1500 Euro oder eine All-in-One mit 2 Konvertern für zusammen 1000 Euro (aktuelle Straßenverkaufspreise)? Die genannten All-in-One-Kameras Kameras sind meines Wissens, was das Gehäuse betrifft, mit praktisch denselben Ausstattungs- und Kontrollmöglichkeiten wie eine digitale Amateur-SLR versehen. Der wesentliche Unterschied scheint mir - neben der kompakten Größe sowie dem elektronischen statt einem optischen Sucher - das fest eingebaute Zoomobjektiv (meist analog zu 35-300 mm oder 28-200 mm KB) zu sein. Dessen Bandbreite kann durch Konverter für Weitwinkel und Tele deutlich erhöht werden kann (z.B. bei der Minolta-Konica A2 erhält man dann ein Spektrum von ca. 22 mm bis 300 mm Brennweite). Auch weiteres Systemzubehör ist verfügbar (Blitzgeräte, Akkuhandgriffe usw.). Bei den Digital-SLR stellt sich daher die Frage, wo deren große Vorteile selbst für anspruchsvollere Amateure denn noch liegen. Die meisten Nutzer einer analogen KB-SLR nutzen mit einem Superzoom oder vielleicht zwei qualitativ besseren Zooms für den Weitwinkel- und den Telebereich lediglich ein Brennweitenspektrum von 28 - 300 mm. All die vielen teuren professionellen Wechselobjektive (vom Fisheye über PC-Shift-Objektive bis hin zum Supertele) beschaffen sie nie. Viele besitzen noch nicht einmal ein lichtstarkes Normalobjektiv. Warum sollte das bei Digital-SLR anders sein? Durch die konstruktiv bedingte Brennweitenverlängerung bei Digital-SLR erhält man mit seinen „alten“ Wechselobjektiven zwar reichlich Telepower, sofern sich die vorhandene Optik in ihrer Charakteristik überhaupt für digitale Fotografie eignet. Aber am unteren Ende der Skala, bei den Weitwinkeln, sieht es doch ziemlich mau aus. Wer hat denn schon 14er oder 16er Weitwinkel im Schrank liegen, die man braucht, um bei einer Digital-SLR die interessante Weitwinkeldimensionen zu erreichen? Da kommt man, wenn man auf Digital-SLR umsteigt, um richtig teure Investitionen nicht herum. Wer sich früher eine KB-SLR kaufte, tat dies auch in der Überlegung, dieses System lange Zeit nutzen zu können. Bei den Innovationsintervallen in der Digitaltechnik stellt sich die Frage, ob das überhaupt noch ein relevanter Aspekt ist. Gute All-in-Ones haben überdies bereits eine Bildstabilisierung eingebaut, was im Telebereich oder bei schwachem Licht zweifellos günstig ist. Die gibt es bei den Einsteiger-Objektiven für digitale SLR noch gar nicht! Ein weiterer, vielleicht nicht zu unterschätzender Nachteil der Digi-SLR ist, das beim Objektivwechsel durchaus Staub auf den Chip gelangen kann, was eine nervende Reinigung erforderlich macht (die Olympus E1 hat deshalb ja einen selbstreinigenden Chip). Das Problem hat man bei einer ProSumer Kamera natürlich nicht. Bleiben als letztes Kriterium die Bildqualität, das Bildrauschen und natürlich die Auslösegeschwindigkeit. Hier interessieren mich die Einschätzungen aus diesem Forum! Hat jmd. Erfahrungen mit den Konvertern bei der A1/2 |
Hallo Christoph
Herzlich willkommen erstmal. Hier meine garantiert aprilscherzfreie Meinung zu Deiner Frage. :arrow: PRO DSLR: 1. häufiges Arbeiten bei wenig Licht und blitzen unmöglich - hier klarer Vorteil für die DSLR, denn die größeren Chips ermöglichen rauscharme Fotos bei höheren ISO-Einstellungen, sodass z.B. Sportaufnahmen bei Hallensport mit entspr. kurzer Belichtungszeit möglich sind. Aber auch bei Veranstaltungen aller Art in geschl. Räumen. 2. Brennweitenbereich: hier setzen die All in Ones doch Grenzen, selbst mit Telekonverter ist bei der A1/2 bei ca. 300 mm Brennweite Schluss, im WW geht es auch nur 28mm x Faktor 0,8. Außerdem stellen die Konverter immer einen Kompromiss dar, denn die Abbildungqualität ist nicht die eines entspr. Spezialobjektives. 3. modulare Erweiterbarkeit: Du musst wenn Du unzufrieden bist nicht immer das gesamte System auswechseln, sondern hast eben einzelne Komponenten. 4. AF-Geschwindigkeit: bei Tageslicht kein Thema mehr, aber bei weniger Licht ist der AF einer DSLR immer noch deutlich schneller und genauer als bei den Kompakten. :arrow: PRO Highend-Kompakte 1. Belichtungsvorschau: Du kannst im elektronischen Sucher bzw. Monitor VOR der Aufnahme beurteilen wie das Bild in etwa belichtet sein wird. Dieses Feature (also ein Belichtungsvorschau bietet derzeit keine SLR am Markt) 2. EVF: Du kannst die Bilder direkt nach dem Foten im EVF nachkontrollieren, dann einfach weiterfoten ohne die Cam abzusetzen, bei DSLR musst Du dein Bild machen, Kamera absetzen, auf den Monitor schauen, Bild kontrollieren, Kamera wieder vors Auge und weiter. 3. Preisvorteil: um den Brennweitenbereich einer A1/2 abzudecken musst Du mit Body und Objektiven geschätzte 1500 Euro investieren. 4. Handlichkeit: die große Dimage bietet ein super Verhältnis von Größe, Gewicht und Leistung. Eine SLR ist hier deutlich schwerer und größer Was Deine fotografischen Vorlieben sind, und wo Du dann welchen Vorteil wie gewichtest musst Du natürlich für Dich selbst beantworten, ich für meinen Teil liebäugele ernsthaft mit der im Herbst erscheinenden DSLR-Minolta, weil ich endlich rauschfreie Bilder bei wenig Licht bekommen will. Ich fote oft in Gottesdiensten (beruflich) und bei kleinen Rock-, Blues oder Soulkonzerten (aus leidenschaft). Lieben Gruß PETER |
Ich gebe Dir noch 2 Punkte zu bedenken:
- Wenn Du z.B. bei Veranstaltungen mit dem verfügbaren Licht auskommen willst / mußt, haben die D-SLRs deutlioch Vorteile, da die größeren Chips ISO-Einstellungen bis min. 800 eher 1600 bei ordentlicher Qualität erlauben. Die Prosumerkameras bekommen schon bei ISO 400 Probleme. - Wenn Du z.B. bei Veranstaltungen fotografieren willst, ohne zu stören, haben die Prosumer-Kameras den großen Vorteil nahezu geräuschlos zu sein, der Auslöseton einer D-SLR klingt dagegen wie ein Donner. Grüße, Jan P.S.: Hallo Team, gehört diese Diskussion nicht ins Cafe oder an den Tellerrand? |
Hi Christoph,
für mich waren letztes Jahr 2 Dinge ausschlaggebend von der Kompakten in die SLR.Klasse zu wechseln. Zu einem, und das ganz massiv, die Schärfentiefe und zum anderen die "Glattheit" der Bilder. Ich bin von früher her SLRs gewohnt und fühle mich zuhause mit einer DSLR. Das hat bei mir angefangen mit dem Fliegengewicht der Dimage und der fehlenden linken Gehäusehälfte, wo analog der Film drinnen ist. Das alles sind aber sehr subjektive Punkte und Erfahrungen, am besten du geht zu einem Händler und nimmt mal eine DSLR in die Hand und machst dich vertraut mit dem Teil und dasselbe mit einer Kompakten. Zu den einzelenen Punkten die du angeführt hast, meine ich persönlich, das du mit einer DSLR näher an deine Wunschvorstellungen von Qualität und Geschwindigkiet heran kommen kannst als mit jeder anderen Kompakten. Die Frage wie viel Geschwindigkeit und Qualität dir wichtig und auch wert ist, mußt du dir selbst beantworten. Wer einen 14'er oder 16'er hat? Ich! Hatte es mal getestet, schau dir selbst die Ergebnisse an unter http://members.chello.at/blondl/Ringstrasse/index.html ... Es hat an diesem Tag geregnt wie blöd und ich hatte vergessen die Gegenlichtblende vollständig zu entfernen. HTH |
[quote="Jan"]
- Wenn Du z.B. bei Veranstaltungen fotografieren willst, ohne zu stören, haben die Prosumer-Kameras den großen Vorteil nahezu geräuschlos zu sein, der Auslöseton einer D-SLR klingt dagegen wie ein Donner. Sind die echt so laut? Hätte ich nicht gedacht. Muss wohl am Spiegel liegen... |
@ PeterHadTrapp : Ich wüsste nicht worin der EVF einen Vorteil hätte ? Meiner Meinung nach vorteile gegenüber den Gugglöchern der anderen Consumer aber großer Nachteil gegenüber eionem richtigen SLR Sucher.
@ Christoph63 : Ich hatte auch schon Staub auf dem Sensor meiner 10D. Einfach auspusten und fertig. und solange man es nicht auf den Bildern sieht können von mir aus auch Spinnweben im Gehäuse sein Klarer Vorteil DSLR ist Rauscharmut, nutzbar in hohen ISO Bereichen ohne großes Rauschen, Individuell anpassbar durch Systemintegration ( bei der 300D steht z.b. das gesammte EOS Konzept zur Verfügung) Nachteil eine DSLR ist teuer da mann mindestens 2 - 3 Objektive braucht um in den WW Bereich und Tele zu kommen, und das Gewicht. Vorteil ProConsumer : Klein und kompact alles in einem. Nachteil : Bedingt ausbaufähig, hohe ISO nicht zu gebrauchen, Rauschen. Die A2 geht in Professionelle Richtung ist klein und kompakt. Der AF ist recht gut und der AS ist ein nettes Zubehör was aber nicht wirklich gebraucht wird. Ich habe auch an meiner DSLR nie einen IS benutzt obwohl meine Objektive diesen hatten. Auch bei der A2 nutze ich ihn nicht. Weitere Alternative in jedem Fall die DSC-F828. DSLR Feeling, klasse handling aber nicht so professional ausgerichtet und besser im Rauschen als die A2. Bildmäßig sind beide in etwa gleich und beide wollen bedient werden und sind keine Automatik Kameras. Pro 1 wäre mir persönlich durch den USM Zoom, lahmen AF und lange Auslöseverzögerung keine Alternative soll aber im Automatik Modus sehr gute Bilder machen. Alles in allem ist es eine Frage des persänlichen Geschmacks für was man sich entscheidet. und vergessen sollte man nicht das eine DSLR nur so gut ist wie die Objektive die man davor schraubt. Nimmt man billigheimer der Marke 28-300 dann darf man sich nicht wundern wenn die Bilder nicht sonderlich gut sind. |
@ Christoph63 : Der Spiegelschlag der 300D ist extrem laut durch das Plastikgehäuse. Den der D70 kenne ich nicht. Der Spiegelschlag der 10D ist leise, aber es gibt in der Serie auch unterschiede habe ich festgestellt. Meine war z.b. etwas lauter als der bei einem Bekannten.
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Hallo Christoph63,
die DSLRs sind nicht lauter als analoge SLRs, aber die Prosumer-Kameras sind halt leise wie eine Sucherkamera, das Problem ist tatsächlich der Spiegel. Es gibt wohl Unterschiede abh. von der Firma, aber z.B. ein einem Konzert (nicht grade Rock) hätte ich das Gefühl, die Zuhörer neben mir zu stören. Jan |
Zitat:
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Ich habe es mal in den Tellerrand geschoben.
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