Zitat:
Zitat von Odie
(Beitrag 694955)
Weshalb ist besonders die rote Farbe so problematisch.
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Gute Frage, aber (für mich) schwierig zu beantworten. Ich weiß eigentlich nur, daß es so ist. Auch in der analogen Fotografie waren/sind satte Rottöne immer wieder problematisch soweit ich weiß. Das ist aber auch nicht nur auf Rot beschränkt, auch Gelb und Violett können schwierig sein. Das hängt sehr von der Sättigung des Motivs ab, vom Licht, der Belichtung usw. Rote Rosen werden in dem Zusammenhang immer wieder genannt und ich kenne das Problem auch selber.
Es kann mit der Farbtiefe zusammen hängen, das bestimmte Farbtöne nicht mehr so gut differenziert werden (darum u.a. die Empfehlung mit RAW). Vielleicht spielt auch das IR- (und UV-) Sperrfilter vor dem Sensor eine Rolle: für das menschliche Auge unsichtbare Rottöne sollen ausgefiltert werden, aber das sichtbare Spektrum natürlich nicht. Nun ist aber kein Filter so gut, daß es exakt bei xy nm Wellenlänge sperrt und darüber oder darunter alles zu 100% durch lässt. Es wird immer auch in eigentlich unerwünschten Bereichen gefiltert, bzw. eigentlich unerwünschte Lichtanteile kommen noch durch, überlagern sich mit dem Bild und machen die Farben für die Kamera und auch für unser Auge schwierig zu differenzieren. Und dann ist es noch so, daß der Bayer-Matrix für die Interpolation der Farben nur ein Viertel der Bildinformationen für Rot zur Verfügung stehen, ein Viertel für Blau (was aber offenbar weniger problematisch ist) und zwei Viertel für Grüntöne, da diese ganz besonders schwierig sind, bzw. unser Auge im grünen Farbspektrum so gut unterscheiden kann (eine Folge der Evolution), daß dieser Kniff für Kameras nötig ist (und ja auch gut funktioniert). D.h. das "Grünproblem" ist durch die bekannte Bayer-Matrix gut gelöst, Blau ist scheinbar weniger problematisch, aber bei den Rottönen hapert es einfach.
Wie gesagt, das sind Erklärung versuche.
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