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WinSoft 07.08.2008 12:00

Verzerrungsfreie Weitwinkel
 
http://de.news.yahoo.com/gp/20080807...e-a8a9a5f.html

joki 07.08.2008 12:05

Interessanter Artikel. Faszinierend was die Bionik möglich macht.

Jens N. 07.08.2008 12:15

Ziemlich missverständlich geschrieben der Artikel meine ich. Bei "(Rand)verzerrungen" und der Beschreibung dort denke ich eher an gebogene Linien u.ä., die sich natürlich durch die Objektivgeometrie ergeben. Das hat mit dem Sensor nichts zu tun und daran kann auch eine neue Sensortechnik nichts ändern. Ähnliches gilt für perspektivische Verzerrungen (wobei die noch weniger mit der Technik, dem Objektiv usw. zu tun haben).

Nicht gerade auf den Sensor treffende Lichtstrahlen sorgen -speziell bei Weitwinkelobjektiven- für Lichtverluste (sichtbar als Vignettierungen) und Schärfeabfall an den Rändern/den Ecken. Das ist in dem Artikel wohl mit "Verzerrungen" gemeint. Jedenfalls könnte diese neue Sensortechnik da Vorteile bringen. Ähnliches wird eigentlich durch entsprechend geformte Mikrolinsen über den lichtempfindlichen Sensorelementen meines Wissens nach schon lange realisiert. Aber wenn ich das richtig verstehe, kann man die Fotodioden selbst nun halbkugelförmig formen, was zu weniger Lichtverlust und besseren Abbildungsleistungen führen kann. Schön. Ob es aus einer WW-Gurke ein Topobjektiv macht, oder vielleicht doch nur wieder noch billigere "Objektive" in z.B. Handykameras ermöglichen soll, bleibt aber abzuwarten.

Aber der Artikel - wie gesagt, IMO leicht missverständlich (gar falsch will ich mal nicht sagen) formuliert.

Auch die Ausführungen zum Auge ... ich bin da kein Fachmann, aber meines Wissens nach liefert das Auge selbst nur sehr punktuell scharfe Bilder, die erst durch seine Bewegungen und der hervorragenden "Bildverarbeitung" unseres Gehirns "über das gesamte Gesichtsfeld ein scharfes und verzerrungsfreies Bild liefert". Wenn es das überhaupt tut. Am Rand des Gesichtsfeldes sieht der Mensch meines Wissens nach nur sehr schemenhaft und ich glaube sogar nur schwarz weiß. Insofern hinkt eigentlich auch dieser Vergleich ziemlich.

P.S. was dem Mopar-Fan sein Hemi-Motor, ist dem Digiknipser dann seine Hemi-cam ;)

der_knipser 07.08.2008 12:23

Was nützt ein unverzerrtes Bild auf einem gebogenen Sensor, solange mein Drucker kein konkaves Papier akzeptiert? :roll:

cdan 07.08.2008 12:31

Zitat:

Zitat von der_knipser (Beitrag 691797)
Was nützt ein unverzerrtes Bild auf einem gebogenen Sensor, solange mein Drucker kein konkaves Papier akzeptiert? :roll:

Die Realität ist schräg! :cool:

iso 300 07.08.2008 13:46

Öhm, ich habe extra ein WW gesucht was sehr verzerrt, weil der Effekt einfach genial aussieht. :shock:
Ohne Verzerren könnte ich nicht :lol: Architektur Fotos müssen einfach diesen Effekt haben, das wirkt immer! Schaut euch mal meine Bilder an. Würde es nicht verzerren, wären die Bilder garnicht so spektakulär! Auch wenn ich mir bis jetzt bei dem einen Bild von Frankfurt beim Sonnenuntergang gewünscht hätte das es nicht verzerrt, denn die Hochhäuser kippten bei dem Bild :D

BeHo 07.08.2008 16:30

Hier ein etwas ausführlicherer Beitrag zum Nature-Artikel: Klick!

Jens N. 07.08.2008 18:37

Zitat:

Zitat von iso 300 (Beitrag 691834)
Öhm, ich habe extra ein WW gesucht was sehr verzerrt, weil der Effekt einfach genial aussieht. :shock:
Ohne Verzerren könnte ich nicht :lol: Architektur Fotos müssen einfach diesen Effekt haben, das wirkt immer! Schaut euch mal meine Bilder an. Würde es nicht verzerren, wären die Bilder garnicht so spektakulär! Auch wenn ich mir bis jetzt bei dem einen Bild von Frankfurt beim Sonnenuntergang gewünscht hätte das es nicht verzerrt, denn die Hochhäuser kippten bei dem Bild :D

Noch mal: es geht hier nicht um den perspektivischen Eindruck oder um Verzeichnungen. Es geht um eine Optimierung der Abbildung. Objektive (speziell WWs), bzw. Linsen sind ja prinzipiell auch Halbkugeln (bzw. Ausschnitte daraus), müssen das Bild aber auf eine Ebene Fläche projezieren. Das macht Probleme, die man mit einem ebenfalls halbkugelförmigen Aufnahmemedium umgehen/verringern könnte.

Das hat aber alles nichts mit perspektivischer oder geometrischer Verzerrung, bzw. Verzeichnung des Motivs zu tun.

WinSoft 07.08.2008 18:39

Zitat:

Zitat von Jens N. (Beitrag 691792)
Auch die Ausführungen zum Auge ... ich bin da kein Fachmann, aber meines Wissens nach liefert das Auge selbst nur sehr punktuell scharfe Bilder, die erst durch seine Bewegungen und der hervorragenden "Bildverarbeitung" unseres Gehirns "über das gesamte Gesichtsfeld ein scharfes und verzerrungsfreies Bild liefert". Wenn es das überhaupt tut. Am Rand des Gesichtsfeldes sieht der Mensch meines Wissens nach nur sehr schemenhaft und ich glaube sogar nur schwarz weiß. Insofern hinkt eigentlich auch dieser Vergleich ziemlich.

Richtig! Hier ist der Artikel fehlerhaft!

Eine anderes Problem wird sein, wie man das Kugelschalenbild auf den Monitor bzw. auf Papier ebnet. Hier entscheidet die Art der mathematischen Projektion über Akzeptanz beim Betrachter.

Ein weitere Punkt dürfte sein, dass diese Technologie zunächst nur für eine einzige Festbrennweite funktioniert. Denn beim Brennweitenwechsel ändert sich der vom Objektiv projizierte Kugelschalenradius und passt nicht mehr zum fest vorgegebenen Sensorradius. Oder man müsste in jedes Objektiv hinten ein Korrekturglied anbringen. Die mühsam konstruierte Bildebnung heutiger Objektive hätte dann ausgedient...


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