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Klaus Bratz 31.03.2008 09:39

"Nachträgliche" Belichtungsmessung mit Graukarte
 
Moin!
Ich habe eine Reihe von Gemälden aus Gefälligkeit auf die Schnelle abfotografiert - immerhin mit Stativ und Graukarte, jeweils mit +/- 0,3 EV. Die Endbearbeitung am PC will ich mit dem Künstler selber machen. Dessen Augen sollen entscheiden.

Aber:
Mich würde mehr theoretisch interessieren, wie man (z.B. in Lightroom) mittels der mitfotografierten Graukarte eine nachträgliche Belichtungsmessung/-einstellung auf den Normwert hinbekommt. Belichtungsmesser sind auf die 18% Reflektion der Graukarte geeicht.

In der EBV liefert der Cursor auch RGB-Werte in Prozent.
Wie müsste da die Umrechnung aussehen?

Den Weißabgleich korrigiert ja die Pipette auf Klick - nicht aber die Helligkeit.

Anaxaboras 31.03.2008 10:30

Zitat:

Zitat von Klaus Bratz (Beitrag 633889)

Mich würde mehr theoretisch interessieren, wie man (z.B. in Lightroom) mittels der mitfotografierten Graukarte eine nachträgliche Belichtungsmessung/-einstellung auf den Normwert hinbekommt. Belichtungsmesser sind auf die 18% Reflektion der Graukarte geeicht.

In der EBV liefert der Cursor auch RGB-Werte in Prozent.
Wie müsste da die Umrechnung aussehen?

Moin Klaus,
die Graukarte hilft dir nur sehr bedingt, beim Ermitteln der "korrekten Belichtung". Sie ist dazu gedacht, den korrekten Weißabgleich einzustellen. Korrekte Belichtung ist ja mehr, als nur das mittlere Grau in einen korrespondierenden RGB-Wert umzusetzen. Allerdings kann dir die mitfotografierte Graukarte helfen, für alle Bilder deiner Serie einen gemeinsamen Helligkeitswert festzulegen (immer der selbe RGB-Wert für das Grau). Welchem RGB-Wert das 18%-Normgrau entspricht, weiß ich jetzt nicht. Da müsste jemand anders weiterhelfen.

Martin

Echidna 31.03.2008 11:07

Zitat:

Zitat von Anaxaboras (Beitrag 633897)
Moin Klaus,
die Graukarte hilft dir nur sehr bedingt, beim Ermitteln der "korrekten Belichtung".

Und ich dachte immer, die Graukarte sei zur Ermittlung der korrekten Belichtung entwickelt worden. Wie man sich doch täuschen kann. ;);):shock:;);)

Wenn die Belichtung auf die Graukarte vorgenommen worden wäre, wär's doch im Zweifel okay. Oder denkt man im Zeitalter von Lichträumen und Fotoläden nicht mehr daran, dass man auch schon bei der Aufnahme korrekt belichten kann? ;)

Gruß

Echidna

gpo 31.03.2008 11:09

Moin.
klaro geht das was...

da ich kein lR habe erkläre ich das mal für PS...dürfte ähnlich sein

ruf die Gammakurve auf...
unten rechts sind drei Pipetten 1x weiß + 1x Mitte/Grau + 1x schwarz

nimm die mittlere Graupipette und klick auf den Grauwert(Karte)
anhand des Histogramms kann man nun die Verschiebewerte erkennen
(Histogramm eingeschaltet auf Navipalette)

Optionen...
in den Optionen der Gammakurve ....wo wahrscheinlic noch nie einer reingeschaut hat,
gibt es weitere Methoden, ob Kanalweise oder SW Kontrast...oder Mittenwerte,
genommen werde sollen...

schon wählen dieser Optionen ändert entsprechend das Bild!
###
DAS alles aber setzt natürlich ein richtig kalibriertes System voraus!!!

UND---ABER...
hier werden Werte geändert die erstmal nur Werte sind...
ob das mit den Gemälden nun im Einklang liegen, steht auf einem anderen Blatt...
Stichwort Reproduktionen von Gemälden!

...gemeint ist damit, wenn deine Beleuchtung nix taugt,
nutzt dir auch die nachträgliche Verbiegung herzlich wenig, nennt sich dann...
....verschlimmbessern:cool:
Mfg gpo

RainerV 31.03.2008 11:10

Zitat:

Zitat von Anaxaboras (Beitrag 633897)
Moin Klaus,
die Graukarte hilft dir nur sehr bedingt, beim Ermitteln der "korrekten Belichtung". Sie ist dazu gedacht, den korrekten Weißabgleich einzustellen.

Martin, das stimmt so nicht.

Graukarten dienten in der analogen Fotografie sehr wohl nur zur Belichtungsmesser. Weißabgleich in der heutigen Form gabs ja nicht. Die Belichtungsmesser waren auf ein mittleres Grau geeicht. Also konnte man ein solches mittleres Grau in Form ener Graukarte anmessen und somit die "korrekte" Belichtung auch für Motive ermitteln, deren "durschschnittliche" Helligkeit eben kein 18%-Grau ist.

Zum Ermittlung des korrekten Weißabgleichs sind Graukarten übrigens nur bedingt geeignet, da nicht darauf geachtet wurde, daß die Karten tatsächlich exakt "weiß" respektive "grau" sind. Daher gibt es ja auch die Weißabgleichs-Tools, die eine nachträgliche Einstellung des Weißabgleichs von Raws am Rechner ermöglichen. Das nun hat aber nichts mit der Belichtungsmessung zu tun.

Klaus, ich wüßte nicht, daß das Sinn macht, bin auch aufgrund der völlig anderen linearen Spezifikation des Sensors im Vergleich zu Film nicht sicher, daß das überhaupt möglich ist. In den angezeigten RGB-Werten zeigt Lightroom übrigens die auf den Bereich 0-100 normierten Werte der Standard-sRGB Tonwertkurve an, obwohl LR gar nicht in sRGB sondern in Melissa-RGB arbeitet und die Sensordaten naturgemäß sowieso völlig andere Werte liefern.

Entweder bei der Belichtungsmessung einsetzten oder eben am PC am Histogramm die Belichtung korrigieren.

Rainer

Klaus Bratz 31.03.2008 11:18

Danke!
Ich hatte die Grau-Pipette "vergessen". Genau das war es.
- klar - meine Frage war mehr theoretisch!
- die Endkontrolle hat sowieso der Künstler.
- System ist kalibriert.
- ohne ihn hätte ich anders und sorgfältiger arbeiten müssen!

(In LR gibt es auch eine Gradationskurve - aber mit anderer Philosophie und ohne Pipetten)

Ach wie ist es hier im Forum nett, schnell und infomativ!:D:D:D

RainerV 31.03.2008 11:20

Zitat:

Zitat von gpo (Beitrag 633911)
Moin.
klaro geht das was...

da ich kein lR habe erkläre ich das mal für PS...dürfte ähnlich sein

ruf die Gammakurve auf...
unten rechts sind drei Pipetten 1x weiß + 1x Mitte/Grau + 1x schwarz

nimm die mittlere Graupipette und klick auf den Grauwert(Karte)
anhand des Histogramms kann man nun die Verschiebewerte erkennen
(Histogramm eingeschaltet auf Navipalette)

Optionen...
in den Optionen der Gammakurve ....wo wahrscheinlic noch nie einer reingeschaut hat,
gibt es weitere Methoden, ob Kanalweise oder SW Kontrast...oder Mittenwerte,
genommen werde sollen...

schon wählen dieser Optionen ändert entsprechend das Bild!

Das gibts in LR alles nicht.

Man kann wie gesagt die auf die Standard-sRGB-Kurve und auf den Bereich 0-100 normierten RGB-Werte sehen, wenn man mit der Maus einfach über die entsprechende Stelle im Bild geht. Nun könnte man die Belichtung so korrigieren (mit dem "Belichtungs-Regler"?), bis nach vorherigem Weißabgleich ein vorgegebenes Helligkeitsniveau (R=G=B=50% ?) erreicht wird.

Keine Ahnung ob das befriedigende Ergebnisse bringt.

Rainer

Rainer

Klaus Bratz 31.03.2008 11:24

Zitat:

Zitat von RainerV (Beitrag 633912)
In den angezeigten RGB-Werten zeigt Lightroom übrigens die auf den Bereich 0-100 normierten Werte der Standard-sRGB Tonwertkurve an

Aha, interessant. Danke Rainer

RainerV 31.03.2008 11:24

Zitat:

Zitat von Klaus Bratz (Beitrag 633918)
Danke!
Ich hatte die Grau-Pipette "vergessen". Genau das war es.

Ähem. Es gibt keine Graupipette in Lightroom. Es gibt eine Weißabgleichspipette, die hat aber auch rein gar nichts mit der Belichtung zu tun. Und wie oben bereits geschrieben, sind reine Graukarten nur bedingt zum Weißanbgeleich geeignet.

Rainer

Klaus Bratz 31.03.2008 11:27

Rainer, ich meinete nun die von gpo genannte Pipette in PS!


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