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Justus 13.03.2008 13:33

Minimale Blendenöffnung für funktionierenden AF
 
Hallo,
soweit ich weiß lässt das AF-System der Dynaxen und Alphas nur AF-Betrieb bis Blende 6,3 zu. Womit hängt das eigentlich zusammen? Wird das technisch durch die Kamera eingeschränkt? Denn eigentlich müßte es doch auch vom Motiv abhängig sein, ob AF-Betrieb noch möglich ist, oder nicht. Wenn ich bspw. in hellstem Sonnenschein mit einem F11-Objektiv (z.b. Sigma 400/5,6 + 2x-TC) auf einen kontrastreichen Bereich fokussiere, dann dürfte doch vergleichbar viel Licht auf dem AF-System ankommen, als wenn ich mit einer F4-Linse im Dämmerlicht arbeite.

Gruß
Justus

ttouch 13.03.2008 13:38

Zitat:

Zitat von Justus (Beitrag 625049)
Hallo,
soweit ich weiß lässt das AF-System der Dynaxen und Alphas nur AF-Betrieb bis Blende 6,3 zu. Womit hängt das eigentlich zusammen? Wird das technisch durch die Kamera eingeschränkt? Denn eigentlich müßte es doch auch vom Motiv abhängig sein, ob AF-Betrieb noch möglich ist, oder nicht. Wenn ich bspw. in hellstem Sonnenschein mit einem F11-Objektiv (z.b. Sigma 400/5,6 + 2x-TC) auf einen kontrastreichen Bereich fokussiere, dann dürfte doch vergleichbar viel Licht auf dem AF-System ankommen, als wenn ich mit einer F4-Linse im Dämmerlicht arbeite.

Gruß
Justus

Hi Justus

So wie ich das verstehe ist das "Loch" zu klei und der AF "sieht" gar nicht mehr durch, liegt wohl daran, dass die AF Sensoren nich mitten in Strahlengang angebracht sind.

Sorry hab nochmals geschuat, der Zentrale AF sensor ist natürlich mittig, aber die offene Fläche (Blendenloch) ist zu klein um eine Kontrastmessung zu machen.

TONI_B 13.03.2008 13:43

Erklärung habe ich nicht wirklich eine, aber das 8/500 Reflex funktioniert doch mit AF, oder?

Ich hab ein Ofenrohr (meines Freundes) bei f/4 mit 2x Konverter an der A700 getestet und da hat der AF auch funktioniert.

Justus 13.03.2008 13:51

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 625059)
Erklärung habe ich nicht wirklich eine, aber das 8/500 Reflex funktioniert doch mit AF, oder?

Aber auch nur mit dem zentralen Messfeld. Das würde die Theorie von ttouch stützen. Sollte dann aber auch mit anderen Linsen klappen.

TorstenG 13.03.2008 14:14

Tach!

Zumindest mit zentralem AF-Feld geht es auch bei F8, darüber wird es dann schwierig! Einfach mal einen Telekonverter und eine Optik nutzen die zusammen den Bereich von unter F8 und drüber abdecken und ausprobieren. Natürlich sollte diese Kombination noch einigermaßen miteinander harmonieren. Ich hab das vor ein paar Tagen mit meinem 24-135/2,8-4,5 Sigma und 2x TK ausprobiert, bis f8 war alles bestens, darüber wurde es dann schlagartig schwieriger! Natürlich mit der Offenblende bei entsprechender Brennweite probiert. Ich kann natürlich nicht ausschließen das mein Test einen Gedankenfehler enthält, aber es sollte eigentlich passen!

Jens N. 13.03.2008 14:35

Offiziell liegt die Grenze eigentlich bei f6,7 soweit ich weiß (steht zumindest so in den Scheibel-Büchern wenn ich mich nicht irre). F8 kann teilweise noch funktionieren (nicht nur beim 500er Reflex), das hängt aber dann tatsächlich von Objektive (bzw. Objektiv plus Konverter) und der Situation ab - zuverlässig kann man nicht sagen, daß es noch geht. Ich glaube bei Mondaufnahmen habe ich AF auch schonmal mit resultierend f11 hinbekommen, aber das war schon sehr schwierig.

Da das Beispiel genannt wurde: an den älteren Sigma 400mm /5,6 würde ich mir einen Konverter ganz verkneifen - einmal wegen der zu erwartenden optischen Einschränkungen und auch wegen der leider etwas anfälligen Mechanik (bei der ersten Version jedenfalls). Das 400er APO Makro macht mit Konvertern leider auch keinen Spaß: saulangsam und selbst mit 1,4x schon je nach Licht problematisch. Mit 'nem 2x geht da gar nix.

Was die Frage nach dem "warum" angeht, liegt es meiner Meinung nach wirklich nur an der mangelnden Helligkeit, bzw. Kontrast, nicht an einem "zu kleinen Loch" - im Prinzip wird das Bild (teilweise, das hängt aber von der Größe des Messfelds und auch des Umlenkspiegels ab) zu den AF-Sensoren umgelenkt, also praktisch so wie es auch auf den Sensor fällt. Ein Konverter verkleinert ja auch strenggenommen nicht (OK, kaum, wegen des Abstands) die physikalische Öffnung (Durchmesser der Blendenöffnung), sondern ändert vorrangig das Verhältnis zwischen Brennweite und Linsendurchmesser.

Auf der Suche nach Schemadarstellungen der Funktionsweise bin ich über diesen interessanten Artikel gestolpert, der viele Fokusprobleme erklären könnte. Ich weiß allerdings nicht, ob das beschriebene Verhalten wirklich stimmt und sich vor allem auch auf unser Kamerasystem übertragen lässt.

japro 13.03.2008 15:18

Das hängt tatsächlich mit dem zu kleinen Loch zusammen. Die AF-Sensoren funktionieren ähnlich wie ein Schnittbildindikator. Sie gucken in verschiedene Richtungen in die Linse und wenn in jeder Richtung dasselbe zu sehen ist, ist das Objekt im Fokus. Wenn nicht, hat man Verschiebungen. Wenn nun aber "das Loch zu klein" ist, sieht der Sensor nix, bzw. die innenseite des Objektives (natürlich alles vereinfacht). Ein Schnittbildindikator wird auch so ab f/8 unbrauchbar. Entscheidend ist aber hier nicht die Lichtstärke, sondern die geometrische Öffnung. Beim 500 Reflex schattet der Umlenkspiegel in der Mitte etwas ab, deshalb ist die Lichtstärke geringer als die geometrische Öffnung, welche wohl tatsächlich um die f/6.3 herum liegt.

Am Kontrast ansich kann es ja nicht liegen, oder nimmt bei euren Objektiven der Kontrast bei f/8 schon ab? Beim 50/1.7 dürfte demnach der AF auch nicht bei Offenblende funktionieren ;).
Und an der Lichtmenge? Wenn der AF Tagsüber mit f/8 nicht funktioniert, dann dürfte er abends in der Wohnung garnicht funktionieren, wenn es daran läge. Und ein ein Polfilter der um die zwei Blenden schluckt müsste bei einem f/4-f/5.6 den AF stark stören.

TONI_B 13.03.2008 15:55

So weit ich den AF-Mechanismus verstanden habe, ist die Helligkeit nicht maßgebend - sonst hätte man ja bei Aufnahmen mit schlechtem Licht prinzipiell ein Problem. Es kommt vielmehr auf die Phase an (Das Bild wird über eine Feldlinse und eine Sekundäroptik auf den Sensor "aufgeteilt"). Und genau das ist das Problem bei geringen Blendenöffnungen, denn dann ist der Phasenunterschied in den Teilstrahlen von vornherein zu gering.

Wenn ich mich richtig erinnere (stand irgendwo in einem Prospekt), wird gerade diese Tatsache beim Sony 8/500 ausgenutzt und es wird NICHT der zentrale AF-Sensor verwendet (denn der wird ja durch den Sekundärspiegel abgeschattet), sondern zwei Randsensoren.

HIER wird der AF sehr gut erklärt - auch wenn es vom "Mitbewerber" ist :lol:

binbald 13.03.2008 16:00

Jupp, das ist die tatsächliche Größe des Loches...

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 625116)
Wenn ich mich richtig erinnere (stand irgendwo in einem Prospekt), wird gerade diese Tatsache beim Sony 8/500 ausgenutzt und es wird NICHT der zentrale AF-Sensor verwendet]

AF funktioniert beim 500 nur mit dem zentralen, nicht mit den Randsensoren.

Danke für den netten Link.
Zum AF-Prinzip allgemein habe ich noch einen anderen, hübschen Erklärungslink über die unterschiedlichen Systeme zu Hause, auf Deutsch, muss ich heute abend mal einstellen.

TONI_B 13.03.2008 16:24

Zitat:

Zitat von binbald (Beitrag 625118)
...AF funktioniert beim 500 nur mit dem zentralen, nicht mit den Randsensoren.

Aber gerade der wird doch durch den Sekundärspiegel abgeschattet...


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