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Adjektivische Fotografie
Martin (Anaxoboras) sprach von einer dezenten Schaffenskrise, es würde ihm wenig gelingen.
Wenngleich ich vermute, dass er mehr auf Umsetzungen seiner Visualisierung ansprach als auf Kreativität habe ich dazu geschrieben, ich hätte etwas vergleichbares erlebt nach dem Kauf der a700. Nix habe mir gefallen, alles Mist, was ich mache. Ich habe mir dann eine "adjektivische" Herangehensweise überlegt und ihm das geschrieben. Nun kam von Justus die Frage, was ich damit meine. Nach zu lesen alles hier. Ich habe mich gefragt, was das Problem der meisten (auch meiner) Bilder ist. Die Idee. Was macht eine gute Idee aus? Nun entweder das Motiv als solches. Einfach für bestimmte Inhalte und deren Repräsentanten. Sascha macht Leute. Donnerbold Duck Boote, der Allgaier Berge. (sorry ich will keinesfalls Euch reduzieren, ihr macht alle auch fantastische andere Bilder!) Andere transportieren Stimmungen. Ron (als derzeitiger Repräsentant der sensiblen Depression) ist hierfür ein schönes Beispiel. Ich bin (und will es auch sein) sehr vielfältig. Um mich nun nicht zu verzetteln habe ich mir überlegt, Adjektive zu fotografieren. Ich nehme mir eines vor und mache dann einen Zeitraum lang mir Gedanken dazu und ziehe dann los. still verzweifelt fröhhlich mutig ignorant naiv trotzig stark ........ So habe ich klare Zielsetzungen und bin überrascht, wie viele Motive ich so sehe :) |
Spannende Idee!
Jan |
Mir geht es ähnlich mit den Motiven. In meiner Umgebung habe ich so ziemlich alles ausgereizt und mir gefällt einfach nichts mehr.
Die Idee mit den Stimmungen finde ich klasse. Vor allem, weil ich in erster Linie ein Theatermensch bin und gerade solche Stimmungen immer wieder "zum Aufwärmen" von meinen Spielern verlange. Da die Saison ab März wieder losgeht, habe ich jetzt etwas zum Freuen. Vielen Dank! Theater ist übrigens auch für dich, simply black, wahrscheinlich eine tolle Fundgrube. Wenn du jemanden kennst, versuch doch mal, bei den Proben dabei zu sein, da stören die Zuschauer nicht so ... Greets, speedy http://reubacher-sommertheater.de |
...und es funktioniert auch. So ein Adjektiv wirkt bei mir dann hervorragend als Filter, hemmt quasi eine "Reizüberflutung" - und damit eine Verzettelung...
Jetzt hab ich endlich dank Dir einen Namen dafür... adjektivisch...;) Ich hoffe mal, daß ich Dich richtig verstanden habe... :roll: |
Ja hast Du :)
Theater ist ne tolle Idee finde ich. Da sind die Requisiten vorhanden :) |
Hallo Christoph,
danke für den Thread! :top: Kann mir jetzt eher etwas darunter vorstellen. Kannst du vielleicht noch näher erläutern, wie du dann an die Sache rangehst? Angenommen du nimmst dir vor: heute fotografiere ich "ignorant". Geht dann als erstes die Idee durch den Kopf, sich einfach einen Bekannten zu schnappen, und ihm zu sagen, guck mal ignorant? ;) Nun gut, das glaube ich nicht ernsthaft, aber ich denke da gehört schon eine Menge Kreativität dazu, aus so einem Adjektiv etwas herauszuholen!? Mir würde (spontan) zu dem Thema sowas vorschweben, wie ein (etwas strapaziertes) Bild von Umweltverschmutzung, das letzendlich dokumentiert, wie "ignorant" der Mensch mit seiner Umwelt umgeht. Trifft das so in etwa die Herangehensweise? Gruß Justus |
Ja, genau. Ich denke darüber nach:
Was bedeutet für mich ignoranz? Woher kommt sie, in welchen Situationen treffe ich sie an. Was bewirkt sie? Schadet sie nur, oder schützt sie auch?... Was ich dann sehe ? Einen Maikäfer neben einem Autoreifen? Ein Baum, der seine Wurzeln aus der Erde erhebt? Eienn panisch suchend aus dem Autofenster guckenden fahrer mit auswärtigem Kennzeichen jemand, der bei rot über die Ampel hgeht, Einen raucher vor dem Krankenhaus. |
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