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Callophris 23.04.2007 20:20

E-Techniker gesucht, warum sinkt der Stromverbrauch ?
 
Hallo liebes Forum,

ich habe mir ein Strommessgerät gekauft, mit dem ich den Stromverbrauch (in W) der Geräte im Standby-Betrieb messen kann.
Mein gesammter Desktop Pc (inkl Drucker, Monitor....) verbraucht ausgeschaltet 30W.
Mein Fernseher 9 W im Standby-Betrieb.

Hängen beide Geräte an einer Steckdosenleiste verbrauchen sie 21 Watt.
Wie kann das sein ? Eigentlich müssten Werte um 39 Watt herrauskommen.

Mein zweiter Versuch.
Ich messe am Ende der Steckdosenleiste wieder den Stromverbrauch.
Nun stecke ich zuerst den Destop PC an, und der Verbrauch springt wie vorgestellt auf 30 W, nun stecke ich meinen DVD-Player zusätzlich in die Leiste und der Verbrauch steigt erwartungsgemäß auf 35 Watt (30 Watt (Desktop) + 7Watt (DVD-Player) = 35 Watt insgesammt (Abweichung von 2 Watt nehme ich hin)).
Nun der Fernseher, und huh der Verbrauch steigt nich um 9 Watt (so viel Verbraucht ja der Fernseher alleine) sondern fällt wieder auf 21 Watt.

Ich verstehe gar nix mehr ?

der_Spandauer 23.04.2007 20:26

1. Verdacht: Sieht so aus als wenn dein PC Blindleistung verursacht (Passive PFC oder Oberwellen?)

Normalerweise sollten Leistungmesser Phasenlage und Oberwellen berücksichtigen, wenigstens Phasenlage sollten auch die Billigteile in Griff bekommen.

walber 23.04.2007 20:28

Diese Strommessgeräte sind nur sicher bei ohmschen Verbrauchern. Bei induktiven Verbrauchern spielen die schon mal verrückt.
Gruss Walter

Callophris 23.04.2007 20:38

Danke aber verstehe euch nicht ganz :-)
Eine formulierung für Dummies wäre nicht schlecht.

EDIT: Habe mich etwas auf wikipedia eingelesen, und meine nun das Problem zu verstehen. Also, ich muss die Geräte mit dem "Billigding" einzeln messen und dann selbst addieren, dann kommt ein richtiger Wert zusammen.
Die Blindleistung kompensiert also einen Teil der tatsächlichen Leistung.
Ganz interessante Sache !

christoph.ruest 23.04.2007 22:04

Zitat:

Zitat von walber (Beitrag 485342)
Diese Strommessgeräte sind nur sicher bei ohmschen Verbrauchern. Bei induktiven Verbrauchern spielen die schon mal verrückt.
Gruss Walter

Allerdings :D

Ich wollte mal meinen Farblaserdrucker ausmessen. Gerade ein Billigteil ist mein Verbrauchsmesser zwar nicht, aber er ist trotzdem durchgedreht:
Der Wert schwankte dauernd irgendwo zwischen 0 und 3000 W :shock:
Mit 0 W könnte das Ding ja gar nicht arbeiten und bei 3000 W müsste es die Sicherung rausschmeissen... Ergo: der Drucker hat das Messgerät völlig verwirrt.

Gruss

Christoph

der_Spandauer 24.04.2007 20:54

Zitat:

Zitat von Callophris (Beitrag 485348)
Danke aber verstehe euch nicht ganz :-)
Eine formulierung für Dummies wäre nicht schlecht.

EDIT: Habe mich etwas auf wikipedia eingelesen, und meine nun das Problem zu verstehen. Also, ich muss die Geräte mit dem "Billigding" einzeln messen und dann selbst addieren, dann kommt ein richtiger Wert zusammen.
Die Blindleistung kompensiert also einen Teil der tatsächlichen Leistung.
Ganz interessante Sache !

Ich fürchte Du muss nochmal lesen.

Wenn das "Billigteil" nicht phasenrichtig und oberwellenbewertet misst, misst es falsch. Falsche Ergebnisse verrechnen bringt nur zufällig mal das richtige Ergebnis.

Blindleistung kompensiert nicht Wirkleistung, sondern addiert sich (unter Berücksichtigung des Phasenbezugs) mit ihr zur Scheinleistung. Diese kann sehr hoch sein, obwohl der Stromzähler fast still steht, zb bei leerlaufende Trafos.

Richtig gut messen misst übrigst der Stromzähler, der misst die tatsächlich Wirkleistung. Mit einer Stoppuhr und etwas Geduld beim Zählen der Scheibenumdrehungen bekommt man so schön den Energieverbrauch raus, dummerweise nur für den ganzen Haushalt, aber wer die zufälligen Verbraucher (Kühlschrank etc.) für die Dauer der Messung ausschaltet liegt dann sehr genau.
Hier darf man dann auch Addieren und Subtrahieren wie es einen gefällt.

Aber um Dein "Billigteil" zu retten: Ich habe auch so ein Teil und um Stromfresser aufzuspüren reicht es dicke. Nur mit den Rechnen sollte man vorsichtig sein.
BTW: Kleiner Tipp für Deinen PC: Master-Slave-Steckdose oder schaltbare Leiste.

Übrigens wir haben auf Arbeit echte Leistungsmesser, Kostenpunkt für eine Phase (also Steckdose) IMHO ca. 7000 Euro. Das vierphasige Eisen (Drehstrom mit Rückleiter) hat ca. 15000 Euro gekostet! Die messen dann wirklich richtig... im Rahmen ihrer Geräteklasse :twisted:

So gesehen machen die 10-20 Euro Teile einen tollen Job, allerdings einen ausgedienten Stromzähler schlagen sie nimmer ;)


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