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Snert 26.02.2007 18:06

Echter Backfocus???
 
Hallo zusammen!

Da ich bisher wohl von einem Backfocus verschont geblieben bin, möge man mir diese wohl naive Frage nachsehen. Tritt ein echter Backfocus (oder Frontfocus) reproduzierbar immer auf?

Der Hintergrund ist folgender: Mein Tamron 28-75 F2,8 zeigt einen ganz typischen Backfocus; grob geschätzt etwa alle 2 von 10 Bildern. Ist sowas ein klassischer Backfocus, oder ist ein wirklicher Backfocus auf jedem Bild?

Wenn die Kamera die Schärfe mal trifft, dann sind die Aufnahmen nämlich auch bei Offenblende gestochen scharf, so wie man es von diesem Objektiv auch immer liest. Deshalb habe ich eigentlich auch keine Lust da jemanden dran schrauben zu lassen. Kann eigentlich nur schlechter werden. Alle anderen Objektive stellen einwandfrei scharf. Sogar das Tamron 17-35mm, dem man diese Unart ja schon mal bei Kunstlicht nachsagt. Beim 28-75mm konnte ich allerdings noch keine Faktoren für den Fehlfocus ausmachen. Tageslicht, Kunstlicht, gar kein Licht, es liegt immer mit gesunder Regelmäßigkeit mal daneben und der Focus ist grundsätzlich nach hinten verrutscht. Ich benutze immer nur den mittleren AF-Kreuzsensor.

Gruß Ivo

Jornada 26.02.2007 18:42

Schwenkst Du bei den Aufnahmen mit Offenblende die Kamera.
Also auf das Hauptmotiv fokusieren und dann die Kamera schwenken, um die gewünschte Bildkomposition zu erhalten?

der_Spandauer 26.02.2007 19:42

Was man auch nicht unterschätzen sollte bei sehr großen Blenden und damit geringen Tiefschärfe von WO der AF sich dem Zielpunkt nähert. Durch mechanisches Spiel, durch Nachlaufen des AF-Motors, Toleranzen im AF Modul usw. ist es ziemlich Sicher das der ideale Schärfepunkt, mit gleichmäßig viel Schärfe nach hinten und nach vorne eigentlich nie getroffen wird.

Spann die Kamera auf ein Stativ und teste mal ob es einen Unterschied gibt zwischen aus dem Unendlichen auf Schärfepunkt und Nahbereich auf Unendlich.

Ist das Dein lichtstärkstes Objektiv?
Ich durfte auch schon feststellen das auch schon leichte Bewegungen (nach hinten oder vorn) nach dem Andrücken des Auslösers Einfluss auf die Schärfe hatten.

Jornada 26.02.2007 19:46

Zitat:

Zitat von der_Spandauer (Beitrag 463818)
...Ich durfte auch schon feststellen das auch schon leichte Bewegungen (nach hinten oder vorn) nach dem Andrücken des Auslösers Einfluss auf die Schärfe hatten.

Klar!
Je näher man am Motiv ist, umso drastischer wird dieser Effekt. An der Naheinstellgrenze reichen schon ein paar Millimeter.

Hademar2 26.02.2007 20:01

Wirklich nachvollziehbar testen geht nur mit dem Stativ!

Die Schärfentiefe bei Offenblende ist so gering, dass die ungewollten leichten Bewegungen alleine das Problem darstellen.

Snert 26.02.2007 21:56

Hallo auch!

Also das mit dem Schwenken kam mir auch schon in den Sinn. Ja das mache ich manchmal, allerdings habe ich den BF nicht nur bei Offenblende, sondern auch bei Blende 8 und da hat man ja schon etwas mehr Tiefe. Müsste ich allerdings mal probieren wie es ist wenn ich bewusst nicht schwenke.

Mit meinem 50mm F1,7 habe ich die Probleme allerdings nicht, nicht mal bei Offenblende.

Was mir allerdings noch aufgefallen ist, ist der Effekt, den ich immer als "genügsamen AF" bezeichne. Soll heißen: Wenn ich die Kamera aus totaler Unschärfe focussieren lasse - egal ob aus der Nah- oder Ferngrenze - trifft sie deutlich öfter, als wenn die momentane Schärfeeinstellung schon in der Nähe des eigentlichen Schärfepunktes liegt. So als würde die Kamera sich sagen, für die paar Umdrehungen werf ich nicht extra den AF an ;) Diesen Effekt habe ich aber auch bei anderen Objektiven. So daneben wie das 28-75mm liegt dabei aber keines.

Und dass das Objektiv bei Blende 8 noch so daneben liegt, finde ich halt merkwürdig. Beim nächsten Bild isses dann wieder rattenscharf.

Ist denn ein tatsächlicher BF bei jedem Bild oder zählt so ein Verhalten auch schon dazu. Wäre ja dann ein sporadischer BF.

Gruß Ivo

Jornada 26.02.2007 22:33

Ein "echter" Backfokus ist kamerabedingt und zeigt sich bei jedem Objektiv, das man ansetzt. Je größer die Blende (kleine Blendenzahl) ist, desto drastischer wirkt sich der Backfokus aus. Abgeblendet fällt er wegen der hohen Schärfentiefe dann nicht mehr oder zumindestens kaum noch auf.

Es gibt aber auch Objektive (z.B. das Sigma f2.8/18-50, das Sigma f2.8/28-70 oder das KoMi f2.8-4/17-35 bei Kunstlicht), von denen berichtet wird, dass sie auch bei korrekt justierten Kameras Fehlfokus zeigen.
Ein "echter" Backfokus tritt aber auch nicht sporadisch auf, sowie bei Dir. Ich wette meinen Arscx, dass Dein Problem am Objektiv liegt.

Gewissheit bekommst du nur, wenn Du Dein Objektiv an einer anderen Kamera testen kannst. Wo wohnst Du denn? Kein anderer User in greifbarer Nähe?

Snert 26.02.2007 22:50

Hallo auch!
Zitat:

Zitat von Jornada (Beitrag 463963)
Ein "echter" Backfokus tritt aber auch nicht sporadisch auf, sowie bei Dir. Ich wette meinen Arscx, dass Dein Problem am Objektiv liegt.

Ich denke ja auch, dass es am Objektiv liegt und deshalb wundert es mich, dass es eben auch wirklich superscharfe Offenblend-Aufnahmen zaubern kann. Was auch immer man daran justieren könnte würde mit Sicherheit in diesem Punkt keinen Vorteil, sondern nur einen Kompromiss erzeugen. Ich meine, ich hab das Teil ja schon einige Zeit und ich habe mich halt lange damit abgefunden, dass es wohl ein ähnliches "Problem" wie das 17-35mm hat - sind übrigens beides die Minolta-Derivate - allerdings hab ich noch in keinem Forum je etwas über ein solches Verhalten bei einem 28-75mm gelesen. Ich werds wohl mal ausprobieren müssen. Mal schaun obs an einer Alpha auch solche Zicken macht. Langsam werden mir die Objektive unheimlich. Am Ende haben die ein Eigenleben ;)

Gruß Ivo


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