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Fotolli 05.01.2007 17:23

Megapixel sind nicht alles
 
Kein neues Thema, aber ein für mich interessantes Erlebnis.

Kürzlich hatte ich Gelegenheit bei einer Studiofotosession einem Fotografen über die Schulter schauen zu dürfen. Dabei durfte ich auch mal meine D7D an die Blitzanlage anschließen. Wir haben dabei die gleiche Person in ähnlichen Haltungen fotografiert, allerdings musste ich etwas näher ran und habe im Gegensatz zu ihm ohne Stativ gefotet.

Ich war ein wenig überrascht, dass er eine Canon 400D (10 MP) mit 70-300 Objektiv verwendet hat. Ich weiß nicht genau welches 70-300 das ist, aber kann mir nicht vorstellen, dass es besser als die Minolta-Varianten ist.

Bei mir kam das Sigma EX 70-200/2.8 zum Einsatz.

EOS 400D 70-300 http://www.vibrans.de/linked/eos400d.jpg D7D mit 2.8/70-200http://www.vibrans.de/linked/dynax7d.jpg


Die Ergebnisse sind im 100 % Crop schon arg unterschiedlich. Rausgezoomt fällt das natürlich nicht so auf.
Für mich die praktische Bestätigung, dass die Megapixel ab etwa 6 nicht mehr entscheidend sind, sondern dass das Objektiv die absolute Hauptrolle spielt. Die Unterschiede sind schon krass.

Mir ist schon klar, dass das kein systematischer Vergleich ist, aber wir haben beide dutzende von Fotos geschossen und die beiden eingestellten Ausschnitte sind dafür repräsentativ.

Interessant war noch, dass ich ihn fragte, was für einen Blendenbereich das Objektiv habe und er mir antwortete, dass ihn das als Profi nicht interessiere, das sei etwas für Amateure. Dass der Mensch hinter der Technik die Fotos macht und dass Amateure oft technikgeil sind, da stimme ich ihm wohl zu, aber die Technik so ganz zu vernachlässigen ... . Die Unterschiede in den Ergebnissen, gerade durch die verwendeten Objektive, sind schon heftig.

Fotolli 05.01.2007 17:29

Ganz vergessen:
Canon: bei 300 mm, Blende 7.1, 1/80 s
KM: bei 200 mm, Blende 5.6, 1/90 s

Backbone 05.01.2007 17:31

Hat denn der "Fotoprofi" auch eine Website?

Backbone

RainerV 05.01.2007 17:42

Ne, sorry. Auch mit der Dynax bekommt man diese Schärfe hin. Das hat bei Deiner Aufnahme nix mit der Auflösung zu tun.

Da stimmt einfach die Schärfeebene nicht. Und selbst mit Blitz kann die Belichtung außerhalb der Belichtung durch den Blitz eine Rolle spielen. Hängt von der Umgebungshelligkeit ab. Und eine 1/90 Sekunde bei 200mm Brennweite ist schon ziemlich lang.

Abgesehen davon verstehe ich Deine Argumentation nicht: die Aufnahme mit 10 Megapixel ist doch viel schärfer als die mit 6 MP. Nach der Logik, hieße das doch, daß die höhere Auflösung noch sehr viel bringt. Aber wie gesagt. Deine Aufnahme ist schlicht unscharf.

Rainer

Stoney 05.01.2007 17:55

Zitat:

Zitat von RainerV
Ne, sorry. Auch mit der Dynax bekommt man diese Schärfe hin. Das hat bei Deiner Aufnahme nix mit der Auflösung zu tun.

Da stimmt einfach die Schärfeebene nicht. Und selbst mit Blitz kann die Belichtung außerhalb der Belichtung durch den Blitz eine Rolle spielen. Hängt von der Umgebungshelligkeit ab. Und eine 1/90 Sekunde bei 200mm Brennweite ist schon ziemlich lang.

Abgesehen davon verstehe ich Deine Argumentation nicht: die Aufnahme mit 10 Megapixel ist doch viel schärfer als die mit 6 MP. Nach der Logik, hieße das doch, daß die höhere Auflösung noch sehr viel bringt. Aber wie gesagt. Deine Aufnahme ist schlicht unscharf.

Rainer

Ähm, die linke (unscharfe) Aufnahme ist von der 400D, die rechte (scharfe) von der D7D.

RainerV 05.01.2007 18:06

Ok, dann hab ich das verwechselt. Sorry. Aber die Platzierung der Beschriftung ist schon ein klein wenig verwirrend. Trotzdem bleibe ich dabei. M.E. hat das nichts mit der Auflösung zu tun. Der "Canon-Fotograf" hat halt dann das Problem. Entweder hat er die übelste Scherbe, die man sich vorstellen kann, verwendet, wenn die bei Blende 7,1 solche Ergebnisse bringt, oder - wovon ich überzeugt bin - bei dem Bilder stimmt die Fokussierung einfach nicht.

Studiofotografie eines Fotografen (ich gehe mal davon aus, daß das ein Berufsfotograf ist) mit nem 70-300er (m.E. auch nicht gerade ein Portraitobjektiv) und dann alle fehlfokussiert. Hmm ...

Rainer

kay 05.01.2007 18:09

Hat der Canon-Fotograf vielleicht einfach einen leichten chronischen Backfocus ?

bleibert 05.01.2007 18:13

Re: Megapixel sind nicht alles
 
Zitat:

Zitat von Fotolli
Die Ergebnisse sind im 100 % Crop schon arg unterschiedlich. Rausgezoomt fällt das natürlich nicht so auf.

Das sieht eher nach einem Fehlfokus aus. Oder einfach einer anderen Schärfelage.

Zitat:

Für mich die praktische Bestätigung, dass die Megapixel ab etwa 6 nicht mehr entscheidend sind, sondern dass das Objektiv die absolute Hauptrolle spielt. Die Unterschiede sind schon krass.
Dass der Qualitätsunterschied in den Bildern auf die Qualität der Optik zurückzuführen ist, ist eine Annahme. Das lässt sich nur durch einen systematischen Test einer kompetenten Person verifizieren.

Zitat:

Mir ist schon klar, dass das kein systematischer Vergleich ist, aber wir haben beide dutzende von Fotos geschossen und die beiden eingestellten Ausschnitte sind dafür repräsentativ.
Vielleicht hat seine Kamera-Objektiv-Kombination ein Fokus-Problem? In den diversen Foren gibt es unzählige Beiträge, wo anfangs die Qualität eines Objektives gerügt oder angzweifelt wurde, und später entpuppte sich das dann als simpler Fehlfokus.

Zitat:

Interessant war noch, dass ich ihn fragte, was für einen Blendenbereich das Objektiv habe und er mir antwortete, dass ihn das als Profi nicht interessiere, das sei etwas für Amateure.
Vollkommen richtig. Die technischen Eckdaten der Arbeitsgeräte sind vollkommen unwichtig - und zwar in jedem Beruf. Der Profi arbeitet intuitiv. Und da die technischen Daten uninteressant sind, ist es auch nicht wichtig, sich mit dem technischen Krams auszukennen. Knöpfchen drücken, und fertig.

So eine dämliche Aussage habe ich schon lange nicht mehr gehört. Das ist jedenfalls keine professionelle Einstellung, und mich würde es wundern, wenn jemand mit einer fotografischen Ausbildung einen solchen Stuss absondert. Das klingt eher nach jemandem, der sich eine Ausrüstung kauft und sich dann selbst zum Profi stempelt.

klaeuser 05.01.2007 19:05

Re: Megapixel sind nicht alles
 
Zitat:

Zitat von bleibert

So eine dämliche Aussage habe ich schon lange nicht mehr gehört. Das ist jedenfalls keine professionelle Einstellung, und mich würde es wundern, wenn jemand mit einer fotografischen Ausbildung einen solchen Stuss absondert. Das klingt eher nach jemandem, der sich eine Ausrüstung kauft und sich dann selbst zum Profi stempelt.

Das drückt so ziemlich das aus was ich auch grade gedacht habe.
Die Aussage das der Fotograf die Bilder macht unterstütze ich ja voll und ganz. Aber wenn die Technik egal ist, aknn ich auch mit einer 6MP Pocketknipse meine Aufnahmen machen.

Ich bin zwar kein Profi, aber ich kenne auch bei Canon kein Objektiv mit 70-300mm mit dem ich Studioaufnahmen oder Portrais machen würde.

Gruss
Klaus

ManniC 06.01.2007 23:33

Mhhhh..... 10MP Canon vs. 6 MP D7D --- schon interessant.

Nun würde mich mal die MP-Auswirkung bei gleichem Objektiv interessieren. Bekommt jemand alpha 100 vs D7D hin ?????


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