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Sebastian W. 14.08.2006 01:04

Portraitbrennweiten mit ruhigem Bokeh um 100mm
 
Hallo zusammen,

gerne würde ich mich nach einer Portrait-Festbrennweite im Bereich zwischen 85mm und 105mm umschauen. Gerne auch bis maximal 200mm, dann müsste ich mich nur ein wenig umgewöhnen.
Derzeit arbeite ich mit dem Cosina-Makro 100/3.5, dem Ofenrohr 70-210/4 und dem Minolta 135/2.8, also eher Budget-Lösungen.

Ich lege insbesondere Wert auf weiche Spitzlichter ohne helle oder gar farbige Ränder, kompromisslose Schärfe und gute Kontrastleistung. Geringe Schärfentiefe ist erwünscht, daher möchte ich maximal 1/3 bis 1/2 Stufen abblenden. Besonders positiv ist mir das Sigma 180/3.5 Makro aufgefallen. Bereits bei Offenblende sind die Spitzlichter weich und die Details scharf, minimal abgeblendet wird es noch etwas besser. Der Kontrast ist ebenfalls super. Ich habe das Sigma-Objektiv von Daniel hier aus dem Forum bei strahlendem Sonnenschein bei Offenblende gequält um Farbsäume zu bekommen. Nichts zu machen, weder im Schärfebereich noch im Bokeh.

Edit: Hier ist mal ein Beispielbild mit dem Sigma 180/3.5 bei Offenblende aus etwa einen Meter Entfernung.
Abgeblendet auf 4 werden die Spitzlichter noch etwas weicher im Sinne von randärmer und die Schärfe liegt dann wohl schon in dem Maximalbereich den meine kleine D7D auflösen kann. Schon bei Offenblende habe ich gestaunt. Man beachte die weichen Unschärfekreise.
http://img95.imageshack.us/img95/7741/bokehac2.th.jpg
Es ist ein JPEG direkt aus der Kamera, leider kein RAW, sRGB, verkleinert, leicht nachgeschärft, ohne irgendwelche weitere Bearbeitung.

Welches Objektiv, insbesondere unter den 90/100/105mm Makroobjektiven, schneidet in diesen Disziplinen besonders gut ab? Scharf sind die Makroobjektive ja wahrscheinlich alle. Auf hohe Leistungsfähigkeit im Makrobereich lege ich keinen Wert, 1:1-Abbildung spielt auch keine Rolle. Die Nahstellgrenze sollte so sein, daß ich ein Gesicht formatfüllend abbilden kann. Wenn ich sogar die Augen formatfüllend ablichten kann, ist das schon super und mehr als ich brauche.

Aus dem Rennen sind das 85/1.4 sowie das 135/2.8(4.5) STF wegen der Verfügbarkeit und des Preises, sowie die Sigma-Makros 150/2.8 und 180/3.5 wegen des Preises.

An meinen aktuellen Objektiven fällt mir folgendes auf:

Ofenrohr - abgeblendet scharf genug, Bokehstruktur ok, deutliche Farbsäume an harten Helligkeitskontrasten im Schärfebereich, auch und insbesondere im Unschärfebereich wo mein RAW-Konverter sie nicht weg bekommt, besonders deutlich um Spitzlichter herum. Abgeblendet entstehen vieleckige Spitzlichter. Der Autofokus ist gerade noch schnell genug für meine Zwecke. Die Lichtstärke geht bei Offenblende in Ordnung. Abgeblendet wird's eng. Die Flexibilität ist durch den interessanten Zoombereich und die kurze Nahstellgrenze sehr gut. Das Handling gefällt mir auch. Es ist stabil, zoomt butterweich, ist griffig und gut zu stabilisieren. Der Kontrast ist gerade noch an der Grenze, manuelle Fokussierung macht keinen Spaß.

Cosina 100/3.5 - Es ist schon offen schön scharf. Das Bokeh ist in Ordnung. Die Farbsäume sind im Schärfebereich sehr gut und im Umschärfebereich noch deutlich geringer als beim Ofenrohr. Bei Abblenden entstehen vieleckige Spitzlichter die aussehen wie Kraut und Rüben, denn die Blende ist ein ungleichmäßiges Vieleck. Manuelles Fokussieren klappt dank Makroübersetzung präzise. Der Autofokus haut bei schlechtem Licht gerne völlig daneben und dreht durch den gesamten unlimitierten Fokusbereich von unendlich bis 1:2, was laaange dauert. Die Nahstellgrenze ist super, die Farben sind für Portraits klasse. Der Kontrast ist ok. Von der äußeren Erscheinung, Material und Akustik her ist das Objektiv eine Katastrophe, eine Mischung aus Joghurtbecher und Kaffeemühle, dafür ist es um so günstiger und schärfer.

Minolta 135/2.8 - Im Grunde wie das Ofenrohr mit etwas weniger Farbsäumen, etwas schärfer und schneller, aber noch immer deutlich unter dem was ich von einer Festbrennweite erwarte. Das Cosina bietet optisch deutlich mehr und das Ofenrohr ist nicht viel schlechter. Die Brennweite ist etwas zu lang für meinen gegenwärtigen Kommunikations- und Portraitstil. Die Nahstellgrenze ist in Ordnung, wie beim Ofenrohr. Ich bin noch immer auf der Suche nach dem, was manche Besitzer an diesem Objektiv schätzen.

Unter'm Strich hätte ich gerne ein ~100mm-Objektiv das mindestens so schnell wie das Ofenrohr fokussiert, einen Begrenzer hat falls es sich um ein Makroobjektiv handelt, weiche runde Spitzlichter projiziert, keine Farbsäume kennt, 1/3 Stufe abgeblendet rattenscharf und möglichst lichtstark ist, von den Kosten her in den Bereich der Mittelklasseobjektive fällt und gebraucht erhältlich ist.

A1-Chris 14.08.2006 01:12

Minolta 2,8 / 100 Makro... :top:

cf1024 14.08.2006 07:49

Tamron Sp DI 2.8 / 90 Macro.... :top:
generell sind die Macroobjektive beim fokusieren nicht die schnellsten.

ChrisA 14.08.2006 09:54

Hallo,

meine Empfehlung: das Minolta 2,8/100 Macro (D). Sehr scharf, sehr gut verarbeitet, schönes Bokeh. Wobei ich in Hinblick auf das Bokeh auch ein Verfechter des 4/70-210 bin.

Zitat:

Zitat von cf1024
generell sind die Macroobjektive beim fokusieren nicht die schnellsten.

Das würde ich so nicht unterschreiben. Benutzt man das 2,8/100 Macro (D) mit Fokus-Limiter, ist es schneller als das 4/70-210. Ab einigen Metern Distanz ist es sogar sehr schnell. Deshalb würde ich auch nie ein Makro-Objektiv ohne Fokus-Limiter kaufen.

Viele Grüße,
Chris

Sebastian W. 14.08.2006 10:50

Das Minolta 100'er scheint ein heißer Kandidat zu sein, überall liest man von enormer Schärfeleistung.

Hier in der Objektivdatenbank steht zu dem Makro "Beispielbilder: 899". Damit sind wohl die Bilder in der Galerie gemeint in deren Exif-Daten das Objektiv auftauchte. Kann ich gezielt nach diesen Bildern suchen?

Bei welcher Entfernung limitiert der Focus-Limiter und funktioniert die (D)-Funktion auch mit Limiter im Fernbereich? Sowohl bei der (D)-Version als auch der alten Version ohne (D)?

Wie schauen Spitzlichter im Unschärfebereich bei typischer Portrait-Fokussierdistanz aus?

Und wäre das Minolta 100/2 ebenfalls ein Kandidiat und können die preisgünstigeren Makros der Mitbewerber mithalten?

ChrisA 14.08.2006 11:09

Zitat:

Zitat von Sebastian W.
Bei welcher Entfernung limitiert der Focus-Limiter und funktioniert die (D)-Funktion auch mit Limiter im Fernbereich?

Der Fokus-Limiter beschränkt den Fernbereich auf unendlich bis 1:4. Dadurch fährt der Tubus kaum heraus. Die (D)-Funktion bleibt natürlich erhalten.

Viele Grüße,
Chris

JoeJung 14.08.2006 12:29

Zitat:

Zitat von Sebastian W.
Und wäre das Minolta 100/2 ebenfalls ein Kandidiat ...

Das 2,0/100 wäre mit Sicherheit ein Kandidat nur leider ist es eher selten und daher auch eher im teureren Bereich. Qualitäts- und bokehmäßig ist dieses Objektiv mit Sicherheit über jeden Zweifel erhaben.

TorstenG 14.08.2006 13:25

Zitat:

Zitat von Sebastian W.
Hier in der Objektivdatenbank steht zu dem Makro "Beispielbilder: 899". Damit sind wohl die Bilder in der Galerie gemeint in deren Exif-Daten das Objektiv auftauchte. Kann ich gezielt nach diesen Bildern suchen?

Hallo!

Nein, das ist nicht die Anzahl der Fotos, die mit diesem Objektiv gemacht wurden sondern die Nummer der zugehörigen Galerie! Aufgrund des Angriffs stimmt da aber nicht mehr alles, so sollte dahinter ein Link stehen, der auf die Untergalerie verweist! Aber im Moment ist da eh nichts für Dich interessantes drin!

Jens N. 14.08.2006 14:04

Zitat:

Zitat von Sebastian W.
Und wäre das Minolta 100/2 ebenfalls ein Kandidiat

Klar, nur bis du das findest und bezahlt hast, kann du gleich ein 85mm /1,4 nehmen. Das ist eh das Nonplusultra für deine Zwecke.

wwjdo? 14.08.2006 14:28

Zitat:

Zitat von Jens N.
Zitat:

Zitat von Sebastian W.
Und wäre das Minolta 100/2 ebenfalls ein Kandidiat

Klar, nur bis du das findest und bezahlt hast, kann du gleich ein 85mm /1,4 nehmen. Das ist eh das Nonplusultra für deine Zwecke.

Sehe ich auch so, vor allem ist das Bokeh m.E. noch einmal deutlich schöner (ist natürlich subjektiv) als beim Makro...


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