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nethoppel 02.08.2006 20:14

Blöde Frage: Unterschiede Brennweite bei Makro
 
Hi,

wahrscheinlich ne dämliche Frage, aber ich stell sie trotzdem.
Was ist denn der Unterschied ob ich mir ein 50er, ein 100er oder ein 200er Makro kaufe (ausser der Preis :lol: ) und alle einen Abbildungsmaßstab von 1:1 haben? Wenn ich das richtig verstanden hab ist das der Maßstab wie ein Objekt auf den Sensor "passt". Wenn alle Makros diesen Maßstab haben dann bringt die längere Brennweite ja nur den Vorteil das ich nicht ganz so dicht rankrauchen muss, oder?
Das Objekt müsste aber immer gleich groß auf dem Bild erscheinen, ja? :roll:

John Doe 02.08.2006 20:31

Hallo Thomas,

das ist soweit korrekt, der Maßstab 1:1 ist bei allen Objektiven identisch, die Brennweite legt dann "nur" noch fest, wie nah Du ranmußt, um diesen zu erreichen. Während Du z.B. bei einem 50er Macro eine Aufnahmedistanz von 50 cm hast, kannst Du beim 100er auf 100cm Distanz gehen, beim 200er auf 200cm. Allerdings sind Macroobjektive oberhalb von 100mm kaum noch aus der Hand einsetzbar, ohne Stativ läuft da kaum was, da aufgrund der geringen Schärfentiefe meistens stark abgeblendet werden muß. Wenn Du höhere Brennweit benötigst, z.B. für Insekten, dann sollte es schon ein 90-105mm sein, ein 50er ist schon recht "kurz". Für Tabletops und Produktfotos reicht in der Regel auch ein 50er.


Gruß Uwe

nethoppel 02.08.2006 20:37

Ich denk da eher an kleines Viechzeuch und vielleicht mal ne Schlange (davon hab ich n paar).
Dann wird wohl 90 bis 105 die richtige wahl sein?!

danke für die Antwort

BadMan 02.08.2006 20:43

Hinzu kommt noch, daß Makroobjektive auch exzellente Festbrennweiten sind. Je nachdem, ob man z.B. noch ein Portraitobjektiv oder ein stärkeres Tele braucht, kann man so mit der richtigen Wahl auch 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Wie sieht es bei Makroaufnahmen eigentlich mit der perspektivischen Wirkung aus? Bei "normalen" Maßstäben nutzt man die unterschiedliche Wirkung verschiedener Brennweiten ja gestalterisch aus.
Sieht man im Makrobereich auch Unterschiede zwischen verschiedenen Brennweiten oder ist dies aufgrund der geringen Tiefenschärfe, i.d.R. formatfüllenden Motiven etc. zu vernachlässigen?

kassandro 02.08.2006 21:08

Zitat:

Zitat von BadMan
Wie sieht es bei Makroaufnahmen eigentlich mit der perspektivischen Wirkung aus? Bei "normalen" Maßstäben nutzt man die unterschiedliche Wirkung verschiedener Brennweiten ja gestalterisch aus.
Sieht man im Makrobereich auch Unterschiede zwischen verschiedenen Brennweiten oder ist dies aufgrund der geringen Tiefenschärfe, i.d.R. formatfüllenden Motiven etc. zu vernachlässigen?

Theoretisch ja. Wegen der sehr geringen Schärfentiefe ist dieser Effekt allerdings minimal und kaum sichtbar. Objektive mit längerer Brennweite haben hier wieder einen kleinen Vorteil. Insgesamt sind wohl Makroobjektive mit 100mm Brennweite ideal. Noch größere Brennweiten machen die Objektive sehr schwer und auch die Abbildungsleistung wird wohl etwas schwächer sein, weil chromatische Abweichung zunehmen und einen höheren Aufwand erfordern. In dieser Hinsicht sind die 50mm Makros am günstigsten. Sie erfordern den geringsten Aufwand. Auch sollte man darauf achten, daß das Filtergewinde 55mm nicht überschreitet, damit man noch einen Achromaten für noch größere Abbildungsmaßstäbe aufsetzen kann.

Stoney 02.08.2006 22:28

Zitat:

Zitat von BadMan
Wie sieht es bei Makroaufnahmen eigentlich mit der perspektivischen Wirkung aus? Bei "normalen" Maßstäben nutzt man die unterschiedliche Wirkung verschiedener Brennweiten ja gestalterisch aus.
Sieht man im Makrobereich auch Unterschiede zwischen verschiedenen Brennweiten oder ist dies aufgrund der geringen Tiefenschärfe, i.d.R. formatfüllenden Motiven etc. zu vernachlässigen?

Ja, den Unterschied sieht man, und zwar beim Hintergrund. Wegen der unterschiedlichen Bildwinkel ist bei gleichem Abbildungsmaßstab mit dem 50er mehr Hintergrund auf dem Bild ist als mit dem 100er oder gar dem 200er. Die Schärfentiefe ist zwar die gleiche, aber der Hintergrund ist beim 200er ruhiger als beim 50er.

BadMan 02.08.2006 23:15

Zitat:

Zitat von Stoney
Zitat:

Zitat von BadMan
Wie sieht es bei Makroaufnahmen eigentlich mit der perspektivischen Wirkung aus? Bei "normalen" Maßstäben nutzt man die unterschiedliche Wirkung verschiedener Brennweiten ja gestalterisch aus.
Sieht man im Makrobereich auch Unterschiede zwischen verschiedenen Brennweiten oder ist dies aufgrund der geringen Tiefenschärfe, i.d.R. formatfüllenden Motiven etc. zu vernachlässigen?

Ja, den Unterschied sieht man, und zwar beim Hintergrund. Wegen der unterschiedlichen Bildwinkel ist bei gleichem Abbildungsmaßstab mit dem 50er mehr Hintergrund auf dem Bild ist als mit dem 100er oder gar dem 200er. Die Schärfentiefe ist zwar die gleiche, aber der Hintergrund ist beim 200er ruhiger als beim 50er.

Die Theorie ist klar.
Überrascht mich aber ein wenig, daß dies auch in der Praxis so auffällig sein soll/kann. Hast Du da Vergleiche angestellt?

damn ed 02.08.2006 23:24

Ganz gut verdeutlicht wird der Unterschied der Perspektiven zwischen, z.B. 90er und 180er, hier.

http://www.lichtbildnis.de/forum/vergleich.jpg

Quelle: Prospekt des 180er Tamrons

Viele Grüsse
Marco

BadMan 02.08.2006 23:32

Schöner Vergleich.
Ich bleibe trotzdem bei meinem 90er Tamron und würde dann einfach die hintere Münze wegnehmen. ;)

damn ed 02.08.2006 23:35

Tja BadMan, wohl dem, der nur Münzen fotografiert.... :D :D


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