Photopeter |
01.03.2006 12:30 |
Die Brennweite hat nichts mit der Kamera zu tun, sondern nur mit dem Objektiv. Das A1 Objektiv hat eine maximale Brennweite von 50,8mm, ein 200mm Objektiv für die D7D hat 200mm Brennweite. Das spielt z.B. bei der Tiefenschärfe eine Rolle. Für den Bildausschnitt ist nicht die Brennweite, sondern der Bildwinkel entscheidend. Und der ist eben an der A1 wie ein KB Objektiv mit 200mm. Deswegen schreiben die Hersteller da auch 200mm drauf, obwohl das Objektiv nur 50mm hat.
Nutzt man das 200mm Objektiv an einer D7D so bekommt man den Bildwinkel eines 300mm Objektivs an KB. Analog zur A1 müsste also nicht 200mm sondern 300mm auf dem Objektiv stehen. Da man dieses Objektiv aber auch an einer analogen Dynax nutzen kann (und hier ist es dann ein "richtiges" 200mm) kann man das nicht draufschreiben. Besonders, da es ja gar nicht den Tatsachen entsprechen würde.
Die Angaben auf der A1 (und allen anderen Prosumer/Kompaktkameras) sind schlich und einfach falsch. Da man sich aber nie die Bildwinkel sondern immer nur die Brennweiten eingeprägt hat, brauchen die Leute aber diese falschen Angaben, um das Objektiv bzw den Zoombereich einschätzen zu können.
Wer wie ich schon immer mit unterschiedlichen Formaten (z.B. Kleinbild un Mittelformat) zu tun hatte, für den ist das leichter nachzuvollziehen. Denn an meiner Mamiya 645 ist ein 80mm Objektiv kein Portrait-Tele, sondern das "Normalobjektiv", also entspricht etwa einem 50mm an KB. Aber niemand käme auf die Idee, das Mamiya Objektiv als "50er" zu bezeichnen.
Fazit: Man bekommt "mehr Tele" (1,5 mal so viel) wenn man ein 200mm Objektiv an der D7D nutzt, als wenn man die A1 in maximaler Telestellung einsetzt.
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