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blondl 09.12.2003 16:29

Handbelichtungsmesser? - Erfahrungen gesucht!
 
Hallo Leute,

ich möchte mir einen Handbelichtungsmesser zulegen (Minolta FlashMeter VI) und würde ihm zunächst mal im "Heimstudio", das aus 2 Baustrahlern mit Konversionsfolie besteht, benutzen wollen. In erster Linie gehts um Portraits und sonstige typische Studioaufnahmen (Baby, Familie, Oma und was sonst noch übriggeblieben ist).
Hat jemand von euch zufällig dieses Teil von Minolta oder sonst Erfahrungen mit anderen Handbelichtungsmessern?
Mir wurde gesagt, das z.B. die digitalen Kameras und deren ISO-Wert nicht unmittelbar den der Filme entsprechen...(dig. Iso 100=analog Iso 200 o.ä.) Ist dem wirklich so, oder ist es Bullshit. Wenn doch, gibts da Korrekturen im Handbelichtungsmesser dafür? Wie sieht es mit der Übertragung der Gradation des herkömmlichen Films aus? Werden die auch in Belichtungsmesser übertragen? Was ist mit den Belichtungsspielräumen? Sind die gleich? Wenn ja bleiben die auch in den Extrembereichen kontrollierbar und linear?

Und das alles nur weil ich mir das "Herumgefuchtel" mit der Kamera vor den Gesichtern der Motive mit der Spotmessung

Ich weiß das es ganz viele Fragen auf einmal sind, aber vielleicht weiß der eine oder andere von euch wenigsten auf eine Frage eine Antwort.
Ich wäre euch wirklich dankbar dafür!

Klaus Bratz 09.12.2003 17:54

Hallo,
ich benutze seit Jahrzehnten den Lunasix F von Gossen, falls nötig mit Spot-Aufsatz (7,5° und 15°).

- Lichtmessung, Objektmessung, Spotmessung, Blitzmessung, Kontrastmessung (Anselm Adams Zonensystem).
- Zeiten von 8h bis 1/4000"
- Blenden von f 1/0.7 bis f 1/128
- Iso 0,8 bis 100.000
- Korrekturen von +6 bis -6 EV
Die Bedienung ist einfach und einsichtig.

Zu deinen anderen Fragen möchte ich (noch) nichts sagen, weil ich DigiNeuling bin.

Gruß
Klaus

enjoy 09.12.2003 18:12

@blondl

welch ein zufall! seit gestern schlage ich mich exakt mit den selben fragen rum, weil ich bei meinem ersten shooting auch nicht so richtig klar gekommen bin mit der belichtungsmessung meiner 7i. überlege deshalb auch ob es sinnvoll ist, mir so ein teil zu zulegen. bin gespannt auf die meinungen der alten hasen hier im forum...

andys 09.12.2003 19:22

Re: Handbelichtungsmesser? - Erfahrungen gesucht!
 
Zitat:

Zitat von blondl
Hallo Leute,

ich möchte mir einen Handbelichtungsmesser zulegen (Minolta FlashMeter VI) und würde ihm zunächst mal im "Heimstudio", das aus 2 Baustrahlern mit Konversionsfolie besteht, benutzen wollen. In erster Linie gehts um Portraits und sonstige typische Studioaufnahmen (Baby, Familie, Oma und was sonst noch übriggeblieben ist).
Hat jemand von euch zufällig dieses Teil von Minolta oder sonst Erfahrungen mit anderen Handbelichtungsmessern?
Mir wurde gesagt, das z.B. die digitalen Kameras und deren ISO-Wert nicht unmittelbar den der Filme entsprechen...(dig. Iso 100=analog Iso 200 o.ä.) Ist dem wirklich so, oder ist es Bullshit. Wenn doch, gibts da Korrekturen im Handbelichtungsmesser dafür? Wie sieht es mit der Übertragung der Gradation des herkömmlichen Films aus? Werden die auch in Belichtungsmesser übertragen? Was ist mit den Belichtungsspielräumen? Sind die gleich? Wenn ja bleiben die auch in den Extrembereichen kontrollierbar und linear?

Und das alles nur weil ich mir das "Herumgefuchtel" mit der Kamera vor den Gesichtern der Motive mit der Spotmessung

Ich weiß das es ganz viele Fragen auf einmal sind, aber vielleicht weiß der eine oder andere von euch wenigsten auf eine Frage eine Antwort.
Ich wäre euch wirklich dankbar dafür!

ich bin Besitzer von Mastersix und Lunasix.Iin der der digitalen Fotografie sehe ich nicht ganz den Sinn von so einem Belichtungsmesser. Digital sehe ich das Ergebnis sofort. Handbelichtungsmesser erfordern Erfahrung.

Andys

blondl 09.12.2003 20:02

Hallo Klaus,

danke für deine Infos. Hast du schon probiert wie gut die Übereinstimmung mit den Werten der Digitalkamera ist? Ich hatte die möglichkeit ein wenig zu "spielen" mit einem Gossen, aber die Wert haben tlw. überhaupt nicht übereingestimmt und teilweise waren sie exakt die Selben...


Hi enjoy,

in der (grauen) Theorie kenne ich ja die Antworten, nur die Praxistests haben ein sehr durchmischtes Ergebnis gebracht, deswegen bin ich ja auf der Suche nach Praxiserfahrungen. Meine "Aufgabenstellung" bezieht sich nicht nur auf die Dimage, sondern auch auf DSLRs


Hey Andys,

Sinn macht das Ganze, für mich zumindest, schon. Du siehst zwar das Ergebnis sofort, aber in Vergleich zu einem "echten" Bildschirm in mieser Qualität. Die Beurteilung des Helligkeitsverlaufs ist so nur sehr schwer möglich und noch dazu Blickwinkelabhängig. Auh wenn man bedenkt das ein Pixel im EVF bei der A1 mehr als 21 Pixel im tatsächlich Bild entspricht und am großen Display sogar mehr als 42 Pixel interpoliert werden müssen um auf ein Pixel reduziert zu werden. Mir gehts eben in erster Line eben um diese Verläufe der Helligkeit quer übers Motiv. Und auch darum das ich nicht mit der Kamera und deren Spotmessung dem Motiv im Gesicht hin und herfahren muß um alle relevanten Messpunkte abzudecken. Digital verlockt einfach zum probieren solange bis es paßt, aber das begründet, meiner Meinung nach, kein Wissen und führt dazu beim nächsten Motiv wieder zum probieren. Und Erfahrung ist doch nix schlechtes, ich will die Erfahrung machen um zu lernen was dahintersteckt und aber auch die Erfahrung von anderen zu hören um Anfängerfehler gleich auszuschließen.
Die Fragen die ich aufgeführt habe sind rein interessenshalber um zu verstehen was digital anders läuft, wenn überhaupt, als analog.

Photopeter 09.12.2003 21:08

Ich habe (noch immer) einen Gossen Lunasix. Allerdings noch aus der Analogzeit. Seit dem ich digital fotografiere, benutze ich ihn nicht mehr auch nicht bei meinen Studioblitzfotos, die ja komplett manuell eingestellt werden müssen. Es ist immer genauer, das Histogramm und ein Probefoto auf dem PC (der natürlich im Studio steht) anzuschauen als eine Messung (Siehe Polaroid Rückteile für analoge Studiokameras).
Am Anfang hatte ich ihn noch ein paar Mal benutzt (Fuji S1) Da waren die Abweichungen zwischen dem Beli- Messer und der Kamera sehr gering (vernachlässigbar) Trotzdem ist es einfach bequemer, mal eben abzudrücken und dann in Ruhe das Ergebnis zu beurteilen. Ich empfinde einen solchen Belichtungsmesser im Digitalzeitalter eher für Geldverschwendung.
Aber, wenn du das Geld über hast, es wirkt äußerst professionell, mit einem großen Handbelichtungsmesser zu hantieren. ;)

Klaus Bratz 09.12.2003 21:13

@ blondl
... hab eben mal auf die Schnelle bei ISO 100 unter diffusem Lampenlicht Graukarte und Weißkarton ausgemessen:

Beide Reihen ergeben gleiche Abweichungen!
wenn A1=1
fordert der Lunasix 3 eine 2/3 Blende knappere Belichtung
und der LunasixF eine ganze Blende knappere Belichtung

Das mit aller Vorsicht. Ich werde das bei Tageslicht wiederholen.
Es war jedoch schon an anderer Stelle zu lesen, daß die A1 reichlich belichtet.
Zitat aus c't 24, S. 128: [...] eine halbe Blende [...] nach unten liefert dann bessere Kontraste.

Klaus Bratz 09.12.2003 21:27

@ Photopeter
Mindestens im Studio/im Archiv/bei Repros usw. sehe ich das genau so.

Ich benutze die Capture-Software, da hat man direkt und ohne Karten-ReinRaus das Probebild auf dem Dimage-Viewer-Schirm und kann Gesamteindruck und Histogramm blitzschnell begutachten.
Und auch die Spot-und Kontrastmessung ist, wenn die Cam auf dem Stativ steht, sehr bequem. Man fährt den Meßpunkt mit dem Cursor schnell zu den entscheidenden Bildpartien.

Den Hanbelichtungsmesser benutze ich im Freien allerding doch noch ab und zu bei sehr großen Kontrasten.

blondl 09.12.2003 21:54

Hallo Photopeter,

darf ich dich so verstehen das du "das Licht und die Belichtung" schon im Gefühl hast und deswegen keinen Beli mehr nimmst? Ich hab das Problem einfach noch das ich die Lichtmenge nicht abschätzen kann, die mir die für den Belichungsspielraum (5 oder mehr Blendstufen) zur Verfügung stehen und so dachte ich mir einfach mal (mehrfach) messen und gut ist. Dazu kommt bei mir noch, daß ich (noch) nicht die geringste Ahnung von Lichtführung habe, was das Schätzen der Lichtmenge auch nicht gerade vereinfacht.

Hi Klaus,

danke für deine schnelle "Probemessung". Wenn ich deine und Photopeters Messungen mal zusammenfasse, kann man sagen das die Genaugikeit der Messung kameraspezifisch ist (paßt bzw. 2/3). Leider habe ich es verabsäumt bei der Gelgenheit die ich hatte die D7 und 10D "gegenzumessen" mit dem Beli. Ich werd mir wohl die Software zur Canon auch installieren und schauen was machbar ist.
Darf ich fragen, ob du für Portaits(serien) die Kamera auf einem Staiv nutzt? Meine Erfahrungen sind so, das ich eher mit der Kamera in der Hand "herumlaufe", während sich das Motiv bewegt.


Ich habe bisher nicht erwähnt das es mir (natürlich) auch um den Lichtaufbau bzw. -führung geht. Und das stelle ich mir dann wirklich so richtig langwierig vor wenn ich mit Probebildern arbeite und nach jeder Veränderung einmal schaun muß was es jetzt wieder bewirkt hat.

Wenn ich dann auch noch mit Negern und Aufhellern anfange, befürchte ich einfach das das Ganz extrem zeitaufwendig wird mit Probebild, PC, Beurteilung, Lichtanordnung verändern, nächste Probebild, usw. So dachte ich mir halt, einfach aufbauen, beleuchten, messen auf Belichtungsspielraum/Kontrastumfang, verändern und neu messen.
Aber vielleicht stelle ich mir das zu einfach (oder zu komplex) vor.
Wie seht ihr das unter diesen Voraussetzungen?

Photopeter 09.12.2003 22:38

Jein. Ich kann zwar inzwischen das Licht gut einschätzen, aber ich kontrolliere trotzdem immer per Probeaufname, ob alles passt. Auf so einem Foto sieht man einfach viel mehr als im Sucher. Wenn man seine "Pappenheimer" kennt, liegt man selten mehr als eine Blende neben der passenden Belichtung. Z.B. hat bei dem Workshop in Duisburg bei mir die Belichtung gleich beim ersten Schuß genau gepasst, obwohl es sich ja nicht um meine Anlage handelt. Als Richtwert bei Studioblitz kann man erst mal Blende 8 nehmen(ISO 100), passt fast immer, warum weiß ich allerdings nicht wirklich.

Also, Neger oder Aufheller beeinflussen die "richtige" Belichtung nicht, sondern nur die Beleuchtung (Großer Unterschied ;) ). Für die Lichtmenge ist (normalerweise) nur das Hauptlicht zuständig. Die anderen Lichtquellen oder Reflektoren dienen nur zur gezielten Veränderung der Kontraste (Schatten) oder um bestimmte Effekte zu erreichen. Mit ganz viel Übung kann man sowas ausmessen. Doch gerade am Anfang kommt man um das Probieren nicht rum. Zeitaufwendig ist das schon, doch normalerweise braucht man das nur einmal zu erarbeiten. Um das ausmessen zu können erfordert es meiner Ansicht nach mehr Übung als das Abschätzen insgesammt.

Für den Anfang setze erst mal nur das Hauptlicht und teste dann die Belichtung (Blende) ein. Wenn du danach Aufheller oder Neger setzt, sollte sich die Grundbelichtung eigentlich nicht oder zumindest nicht viel ändern. Um die Lichtwirkung zu beurteilen, kommst du aber um Probefotos nicht herum. Einer der größten Vorteile bei der Digitalfotografie ist es natürlich, das man sowas gleich sieht. Ich habe seinerzeit viele Wochen benötigt, um das Licht so zu haben, wie ich es wollte. Heute kann man das bequem an einem Tag erledigen.


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