![]() |
Kamera und Motorrad – schädliche Vibrationen
Hallo!
Im Sommer fahre ich gerne mit dem Motorrad zu meinen Fotostellen in der Eisenbahnfotografie, zum Einsatz kommt dabei ein Gehäuse mit angebrachten Objektiv. Zur Vermeidung von Schäden durch motorbedingte Vibrationen transportiere ich die Kombi in einem kleinen Fotorucksack am Körper. Nachdem ich nicht sehr schnell fahre sind Wind etc. grundsätzlich kein Problem, Bedenken habe ich lediglich, dass im Falle eines Unfalles die doch recht harten Teile für den Rücken problematisch werden könnten. Eine andere Lösung wäre, die Kamera im angebauten Koffer (Topcase) in einer gepolsterten Fototasche zu transportieren und zusätzlich zur Dämpfung eine Schaumstoffeinlage darunter zu geben. Eigentlich dürfte dabei die Ausrüstung keinen Schaden nehmen, vielleicht hat jemand hier im Forum schon Erfahrungen gemacht. |
Gepolsterte Fototasche im Top Case reicht nach meiner Erfahrung (mache ich schon lange so). Bei mir liegt nicht mal eine Schaumstoffmatte drunter, nur eine zusammengefaltete Regenhose.
|
Ich transportier die Kamera schon seit langem mit angeflanschtem Tele im Top case. Ohne weitere Verpackung, aber in 2 cm Schaumstoff eingewickelt.
Ich fahre teils schnell und teils auch in leichtem Gelände, um zu meinen Locations zu kommen. Aber härter als holpriger Feldweg wirds selten. Bisher keine Probleme damit. Wenn ich dran denke (also längst nicht immer) , schalte ich vorher auf Sensorreinigung, um den Sensor zu fixieren. |
Ingo, kannst du erklären, was das bedeutet, die Sensorreinigung einzuschalten, um den Sensor zu fixieren? Ist er sonst locker und schwingt mit? Liegt die Kamera bei der Sensorreinigung dann nicht total offen innerlich?
|
Bin zwar nicht Ingo, kann es aber auch erklären:
Bei den neueren Kameras mit elektrodynamische Stabilisatoren (funktionieren etwa wie die Schwingspule eines Lautsprechers) ist der Antriebsmechanismus bei ausgeschalteter Kamera stromlos und der Sensor kann sich in beiden Richtungen bis zu den Anschlägen frei bewegen. Das ist das Klappern, was man hört, wenn man eine ausgeschaltete Kamera schüttelt . Im Reinigungsmodus wird der Sensor zentriert und in dieser Position festgehalten. Bei den heutigen spiegellosen Kameras ist der Sensor eh offen, sobald man das Objektiv abnimmt - außer man aktiviert den Modus wo beim Ausschalten der Verschluss zu geht (und der Verschluss dann das gefährdete Bauteil ist) |
Genau..und der wichtige Punkt hier ist, das im Reinigunsmodus der Sensor an einem festen Punkt fixiert ist und somit bei den Fahrtvibrationen nicht mitschwingen kann.
Nachteil -bei langen Fahrten- ist, dass die Kamera angeschaltet ist und Strom verbraucht. |
Vielleicht noch eine Ergänzung:
Ich hab im Hinterkopf, dass sich der Reinigungsmodus nach einer gewissen Zeit, ich glaube eine Stunde, automatisch wieder abschaltet. Korrigiert mich bitte, falls ich falsch liegen sollte. |
Ich fahre zwar kein Motorrad, aber ich habe seit vielen Jahren meine Kameras und Objektive im Rucksack und habe diesen auf Tour oft mehrere Tage auf dem Rücken. Jeder Schritt schüttelt und rüttelt alles leicht durch und das teilweise über viele Stunden am Tag, und jedes auf- und absetzen des Rucksacks belastet den Inhalt noch deutlich mehr. Keine Sony Kamera und -Objektiv hat dadurch bisher Schaden genommen. Auch nicht die sehr empfindlichen Stabis der A900/A850, die noch mit Piezos aufgehängt waren, die leicht brachen.
Nur für die Samyang Objektive war diese Belastung zu viel. Die sind alle recht schnell kaputt gegangen (4 Stück vom 14mm, 1x 24mm, 1x 8mm). Im Schnitt waren sie nach der Belastung von 1 bis 2 Touren im Rucksack von je einer Woche hinüber. Bei 2 Sigma Objektiven war es auch so, allerdings hatten die etwas länger durch gehalten (noch A-Mount Zeiten). |
ja, da sollte ich dann vielleicht auch sagen, dass meine Kameras durchweg viele tausend km im Auto auf Schotterpisten in Afrika, Asien und Amerika hinter sich haben, ohne dass ich mich dabei um den Sensor gekümmert habe.
|
Was bislang geschreiben wurde, hat durchaus Sinn und was die Objektive betrifft, mich auch überrascht. Meine Überlegungen bezüglich "Schutz" oder "Schonung" der Kamera haben - schon seit Jahren - dazu geführt, dass ich eine "kann kaputt gehen - Kamera" mit auf die Motorradtouren nehme und das mir liebe Material zuhause lasse. Zurzeit ist das eine Lumix FZ 1000 (Bridge), die in einer Fototasche mitgeführt wird. Für weite Reisen hingegen (Platzgründe) habe ich ein Pocketkamera dabei, die überhaupt keine Ansprüche stellt, mir aber gute Dienste leistet. Sony HX60V mit 20MP. Und mit dem Smartphone wird auch fotografiert, aber nur ungern und als Notlösung, wenn es eilt.
Bezüglich Sensoren gab es eine zeitlang Diskussionen um I- und Smartphones als Navi-Esatz. Dort haben die Mikrovibrationen über den Lenker tatsächlich den inneren Stabilisator beschädigt. Es werden nun im Handel extra Lenker-Befestigungen mit "Vibrationspolstern" angeboten. Sollte irgendwann die Lumix nicht mehr mithalten, geht es weiter mit einer hochwertigen Pocket mit Sucher. |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 05:13 Uhr. |