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Irmi 14.03.2023 12:26

Höhlenfotografie, welches Objektiv
 
Hallo zusammen,

ich gehe am Freitag in die Dechenhöhle zur Fotografenführung mit Beleuchtung von Flammersfeld. Ich würde das 14mm und das 24-105mm mitnehmen. Dazu Stativ natürlich. Wäre das wohl das Richtige?

fallobst 14.03.2023 13:29

Klar, passt. Du kannst ja nur von dem wählen, was du hast.
Ich bin ein Liebhaber meines SEL FE 1.8/20G geworden, vielleicht kennst du jemanden in deiner Nähe, von dem du es mal ausleihen kannst. Einen Blitz würde ich auch einpacken, man weiß nicht, wofür es mal gut sein kann.
Viel Erfolg.

aidualk 14.03.2023 14:26

In den Höhlen, in denen ich bisher war, wäre ein Stativ nur mühselig einzusetzen gewesen. Dafür hätte man viel Zeit benötigt. In manchen ist ein Blitz auch nicht erlaubt (und wenn dann braucht man entfesselte, um die Strukturen seitlich anzublitzen, und damit noch viel mehr Zeit).
Wenn die Höhle beleuchtet ist, geht das auch gut aus der Hand. Ein 16-35mm/4 und das 55mm hatte ich z.B. in der 'Hang Dau Go' dabei. Mittelgroße Höhlenkammern, bis ca. 20m Höhe.
In unbeleuchteten Höhlen hatten wir (meine Frau und ich) dann nur lichtstarke Festbrennweiten dabei, und die Beleuchtung der Stirnlampen und einer kleinen Handtaschenlampe hat ausgereicht.
In einer beleuchteten Höhle reicht dein 24-105mm/4 an der A7III (hast du noch?) völlig aus. Die Steine laufen ja nicht weg und der Stabi leistet gute Arbeit und bis ISO 10.000 ist zur Not auch kein Problem. Etwas ins Minus korrigieren bei Aufnahmen mit hohem Kontrast (ca. 0,7EV). Die werden oft durch die Lampen erzeugt und wenn viel 'Dunkel' im Bild ist, geht die Kameraautomatik gerne auf heller, was dann die Lichter ggf. an die Grenze bringen kann. Manchmal wird auch grell bunt angeleuchtet, was einen Kanal dann ans ausfressen bringen kann. Dann einfach mal in einem Bild die 3 Farbkanäle anschauen. Da sieht man schon recht gut, ob einer ganz rechts fest hängt (und entsprechend weiter ins minus korrigieren).

Irmi 14.03.2023 15:31

Danke Euch, ja, sie ist bunt beleuchtet und es ist keine normale Führung, sondern mit reduzierter Personenzahl und mehr Zeit. Von daher nehme ich das kleine Stativ mal mit. Die Einstellungstipps werde ich versuchen zu beherzigen :top:

Matze76 14.03.2023 19:29

Ich würde vielleicht ein Einbeinstativ mitnehmen. Ist praktischer als ein normales Stativ und braucht auch nicht so viel Platz. Ich bin schon gespannt auf die Fotos.

perser 14.03.2023 20:12

Viel Spaß in der Höhle! Ich war im Januar in einer in Vietnam, die war nicht allzu sehr beleuchtet, und habe dort fast alle Bilder mit einem Samyang 12 mm/f2 bei 1/60 s an der a6500 gemacht. Freihändig, ohne Stativ und natürlich ohne Blitz. Notfalls kann man sich vielleicht auch irgendwo an einem Felsvorsprung abstützen.

Tobbser 14.03.2023 20:25

Hoi Irmi,
als wir in Japan in der riesigen Akiyoshi-Höhle waren, habe ich gut die Pfeiler des Geländers als Stativersatz nutzen können, aber wenn ihr eine spezielle Führung habt, ist ein leichtes Stativ sicher möglich und wesentlich flexibler. (Auweia, ich sehe, dass ich da Harry Hirsch im Thread hängen lassen habe) :oops:

Ich wünsche dir viel Spaß.

Liebe Grüße
Tobias

DerGoettinger 15.03.2023 10:46

Zitat:

Zitat von Irmi (Beitrag 2270774)
Hallo zusammen,

ich gehe am Freitag in die Dechenhöhle zur Fotografenführung mit Beleuchtung von Flammersfeld. Ich würde das 14mm und das 24-105mm mitnehmen. Dazu Stativ natürlich. Wäre das wohl das Richtige?

Stativ ist das relevante Wort. Lichtstärke hingegen nützt hier gar nichts. Selbst wenn in der Höhle Beleuchtungen angebracht sind, dann werden das eher "kleine Funzeln" sein, so dass du faktisch kaum Licht hast. Wenn Du versuchst, das durch ein sehr lichtstarkes Objektiv und möglichst offener Blende zu kompensieren, hast du vielleicht eine (relativ) kurze Belichtungszeit, aber dann auch nur minimalste Schärfentiefe. Das ist für Details vielleicht fancy, aber für eine einer Höhle meiner Meinung nach vollkommen falsch. Insofern ist eher Flexibilität in der Brennweite hilfreich - und die hast Du. Insofern: alles richtig.

Interessant wäre vielleicht noch das Thema hyperfokale Distanz. Hier ist ein netter Rechner dazu: https://www.digitipps.ch/tools/hyper...anz-berechnen/

Nachtrag:
Ich würde eher weniger das Einbeinstativ empfehlen. Ich habe selbst eines, mag es auch und nutze es auch viel. Aber meine Erfahrungen mit Höhlen sind, dass die Böden dort alles andere als eben sind. Mit den Minidreibeinchen unten an den Einbeinstativen wirst Du es kaum stabil hingestellt bekommen.

Porty 15.03.2023 12:38

Es geht auch ohne Stativ, meist reicht es, wenn man sich irgendwo anlehnen kann.
Ich hab mal ein paar Fotos aus der Crag Cave bei Castleisland in der Nähe von Killarney in Irland.



Bild in der Galerie

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Problem sind die extremen Kontraste, da könnte entfesseltes Blitzen helfen. Um diese aufzustellen, müsste man aber meist an Stellen, wo man nicht hin kommt (oder aus guten Grund nicht hin darf). Stative waren dort nicht erlaubt, da sie schlechte Erfahrungen damit gemacht haben. Es gibt hat leider immer wieder rücksichtslose Typen...
Festbrennweiten sind nicht wirklich praktisch, da man in Höhlen in der Regel die Wege nicht verlassen darf.

Ich hatte dort nur das 24/70 dabei

Sir Donnerbold Duck 15.03.2023 17:00

Mit dem Einbeinstativ wäre ich vorsichtig, denn so ein Höhlenboden kann ganz schön rutschig sein, so dass das Einbein eventuell wenig nützt. Ein Dreibein wäre mir in einer Höhle viel zu sperrig und auch aus Gründen der Stolpergefahr zu unsicher - in der Dunkelheit übersieht sicher irgendwer ein schwarzes Stativbein. Dürft ihr das überhaupt mitnehmen?

Ich war im Sommer in der Grotte de Choranche im Vercors, wo es nicht üppig hell ist. Ich hatte das 4/24-70 und das 1,8/135 GM dabei, das ging mit etwas ruhiger Atmung ziemlich gut freihand. Anlehnen ging dort nicht und ist in Höhlen weder der Kleidung noch der Höhlenwand zuträglich.

Edit: Hier sind noch ein paar Bilder.

Bild in der Galerie

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Bei den meisten hatte ich -0,7 EV korrigiert, um ausgefressene Lichter zu vermeiden.

Gruß
Jan


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