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maceis 12.05.2021 22:33

Welche Sensorgröße (APS-C) landet wirklich im Bild?
 
Hallo zusammen,

ich habe eine eher theoretische Frage.
In meinem Fall geht es konkret um eine Alpha 6400.

In den Datenblättern kann man ja die Sensorgröße in mm nachlesen.
Ich habe aber irgendwo auch mal gelesen, dass im aufgenommenen Bild (RAW-Format) nicht die komplette Sensorfläche bis zum Rand gespeichert wird.
Ein gewisser Randbereich wird aus technischen Gründen abgeschnitten.

Mich würde nun interessieren, ob bekannt ist, welche reale Größe des Sensors (Länge mal Breite in mm) bei Aufnahme im RAW Format in der Bilddatei abgespeichert wird.
Hintergrund ist, dass ich für eine spezielle mikrofotografische Einrichtung die reale Endvergrößerung ausrechnen möchte.

Vielen Dank im Voraus
Herzliche Grüße
maceis

jsffm 12.05.2021 23:09

Gespeichert wird immer die ganze Sensorgröße, erst bei der Nachverarbeitung wird evtl. was abgeschnitten, wenn Verzeichnung korrigiert werden muss.

flyppo 12.05.2021 23:48

Z.B. sowas, was Sony bei Objektiven verzappt. Im RAW werden die Ecken einfach durch das Objektiv beschattet, im JPG weggeschnitten. Beides aus der Kamera.

https://abload.de/img/comp_bk_raw28ks

https://abload.de/img/comp_bk_jpgpejfe.jpg

Edit by peter2tria: Direkt eingebundene eigene Bilder dürfen nach den Forenregeln nur max. 600x600 Pixel und max. 200 KB haben. Sonst bitte die Galerie nutzen. Dort sind Bildgrößen bis max. 2400x1600 Pixel und max. 1536 KB möglich.

Tobbser 13.05.2021 00:09

Hoi flyppo,

leg doch mal ein Lineal an die Steinkanten bei beiden Bildern. Hier wird, wie Jürgen schon schrieb, Verzeichnung korrigiert. Das kann man natürlich auch mit anderthalb Kilogramm mehr Spezialglas hinbekommen, aber das kauft dann (fast) keiner mehr und braucht auch (fast) keiner. Spannend ist die Frage habe ich im unteren Bild trotzdem noch die angegebene Brennweite und im Sinne des TO, wie viel % wird wegschnitten und gezerrt. Ich messe mit dem Lineal ca.in der Horizontalen 5% in der Mitte bis 10% in den Ecken un in der Senkrechten 2,5% in der Mitte bis 5% in den Ecken.

Liebe Grüsse
Tobias

Gerhard-7D 13.05.2021 00:12

Zitat:

Zitat von jsffm (Beitrag 2201263)
Gespeichert wird immer die ganze Sensorgröße, erst bei der Nachverarbeitung wird evtl. was abgeschnitten, wenn Verzeichnung korrigiert werden muss.

Hallo,

ich habe nochmal bei Digitalkamera.de nachgesehen, da wird z.B. bei der A77V folgendes angegeben:

CMOS-Sensor APS-C 23,6 x 15,8 mm (Cropfaktor 1,5)
24,7 Megapixel (physikalisch) und 24,3 Megapixel (effektiv)
Pixelpitch 3,9 µm
Fotoauflösung
6.000 x 4.000 Pixel (3:2)


Ist es nicht so, dass tatsächlich ein kleiner Randbereich der Sensorfläche entfällt, da dieser für die Korrektur des Antishake Systems als "Puffer" gebraucht wird ?

Oder wie erklären sich diese (sogar 3) unterschiedlichen MPix angaben ?

lg. Gerhard

Porty 13.05.2021 01:03

Beim Antishake wird der Sensor verschoben. Das was Du beschreibst, macht man bei Video von Bild zu Bild. Während der Belichtung eines Bildes geht das nicht, da müsste man ja während der Belichtung die Pixel auf dem Sensor umadressieren.

TONI_B 13.05.2021 08:04

Zitat:

Zitat von maceis (Beitrag 2201255)
Hintergrund ist, dass ich für eine spezielle mikrofotografische Einrichtung die reale Endvergrößerung ausrechnen möchte.

Wenn du es in einem wissenschaftlichen Kontext genau haben willst, musst du ohnehin eine reale Kalibration durchführen: ein Objekt mit genau bekannter Größe wird fotografiert und daraus wird dann der Abbildungsmaßstab in Pixel pro mm oder µm berechnet.

Es gibt für alle Anwendungen (kalibrierte) Maßstäbe und je nach geforderter Genauigkeit reicht beispielsweise schon ein Lineal aus. Danach gibt es geätzte Skalen auf Glas im Bereich von 1mm bis 100µm, die gar nicht so teuer sind.

maceis 14.05.2021 11:01

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Beiträge.
Die Bilderlinks kann ich leider nicht aufrufen.

Es geht bei mir nicht um wissenschaftliche Exaktheit, ich möchte es aus Eigeninteresse möglichst genau wissen.

Objektmikrometer habe ich.
Bezahlbare werden i. d. R. in China gefertigt und es gibt keine konkreten Angaben, über deren Genauigkeit.
Allein die Strichdicke macht beispielsweise bei einer Messlänge von 100 µm schon über 10% aus. Hinzu kommen, wenn auch geringe, Abbildungsfehler wie z. B. chromatische Aberrationen.

Teilweise wird auch mit menschlichen Blutzellen kalibriert, die eine bekannt Größe haben, aber auch hier gibt es eine geringe Spreizung.

In dem Artikel, den ich im Hinterkopf habe, hieß es, dass die Randpixel nur für die Berechnung der Korrektur von Fehlern am Rand und ähnliches verarbeitet werden. Das in der RAW Datei abgesicherte Bild sei etwas kleiner, als die absolute Sensorgröße.

Mich würde interessieren, welche physikalische Größe die 6.000 x 4.000 Pixel der RAW Datei in der Sensorebene haben.

Viele Grüße
maceis

usch 14.05.2021 11:59

Wie Toni schieb: Selber nachmessen. Und zwar am besten, indem du auf einer optischen Bank eine Messskala direkt auf den Sensor projizierst, denn sonst hast du zusätzlich noch die Toleranzen von Objektivbrennweite und Auflagemaß drin.

wus 14.05.2021 12:35

Zitat:

Zitat von maceis (Beitrag 2201451)
Mich würde interessieren, welche physikalische Größe die 6.000 x 4.000 Pixel der RAW Datei in der Sensorebene haben.

Wenn diese Angaben
Zitat:

Zitat von Gerhard-7D (Beitrag 2201271)
CMOS-Sensor APS-C 23,6 x 15,8 mm (Cropfaktor 1,5)
24,7 Megapixel (physikalisch) und 24,3 Megapixel (effektiv)
Pixelpitch 3,9 µm
Fotoauflösung
6.000 x 4.000 Pixel (3:2)

stimmten, genau und komplett wären, der mit Pixeln versehene, aber nicht mit abgespeicherte Randbereich rundum gleich breit wäre, es nicht noch einen zuätzlichen schmalen, elektronisch gar nicht benützen Randbereich gäbe, der aus Gründen der limitierten Fertigungspräzision aber sicher nötig ist (die Sensoren werden ja in großer Anzahl auf Wafern gefertigt, die dann in die einzelnen Sensoren zersägt werden), könnte man das aus diesen Angaben ja ausrechnen.

Leider sind sie das aber nicht, zumindest nicht im Fall der α77 (deren Sensor wahrscheinlich der gleiche ist wie der der α6400). Die α77 JPGs haben 6000 x 4000 Pixel, also genau 24 MP. Ihre RAWs haben laut Faststone Image Viewer 6024 x 4024 Pixel, was ausmultipliziert aber nicht 24,3, sondern nur 24,24 MP ergibt.

Der Crop Faktor ist auch nicht genau 1,5. Wenn man es nachrechnet kommt man auf 1,5254 (horizontal) und 1,5190 (vertikal).

Um die genaue Größe des netto verwendeten Sensorbereichs ohne optische Bank auszumessen bräuchte man m.E. nicht nur ein Objekt mit sehr genau bekannter Größe (Maßstab), sondern auch ein Objektiv mit extrem genau bekannter Brennweite und Nodalpunktlage. Letzteres gehört leider nicht zu den Angaben die Hersteller von Consumerobjektiven machen. Und auch die Brennweitenangaben stimmen nicht immer genau, ganz im Gegenteil gibt es hier nicht so selten deutliche Abweichungen. Und natürlich müsste man bei dieser Messung auch extrem genau arbeiten!

Das alles macht diese Messung nicht gerade trivial. Und das ist noch milde ausgedrückt.


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