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burli 11.12.2018 13:41

Mehr Licht bei gleicher Blende?
 
Hallo,
mir ist jetzt schon mehrfach aufgefallen, dass mein 50mm f/1.8 Objektiv von Meike bei Blende 5.6 anscheinend mehr Licht einfängt als das Kit Objektiv bei 50mm Brennweite und Blende 5.6

Ich habe schon mehrfach die gleichen Aufnahmen mit beiden Objektiven gemacht und hatte mit gleicher Belichtungszeit bei dem Meike Objektiv immer die kleineren ISO Werte.

Gerade habe ich eine Aufnahme im Innenraum gemacht und hatte mit dem Kit Objektiv ISO5000, bei dem Meike nur ISO4000.

Liegt das am größeren Durchmesser der Linsen oder ist die Angabe der Blende nicht so genau?

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

nobody23 11.12.2018 14:04

Tja es gibt den f-Wert und den t-Wert.
f = Blende
t = Transmission


Im Filmbereich werden Objektive meist mit dem t-Wert angegeben. ;)

burli 11.12.2018 14:27

Und woraus ergibt sich der t Wert?

Die Blende sollte in beiden Objektiven ja eigentlich gleich groß sein. Der Blendenwert errechnet sich aus der Brennweite und dem Blendendurchmesser. So kenne ich es zumindest von astronomischen Teleskopen. Nur nennt es sich da Öffnungsverhältnis. Brennweite/Öffnung

Oder ist das bei Fotoobjektiven anders?

zandermax 11.12.2018 14:58

An jeder Kante von Luft zu Glas hast du eine Teilreflexion. Dadurch geht ein gewisser Teil des Lichtes verloren.

Man 11.12.2018 15:18

Zitat:

Zitat von burli (Beitrag 2036994)
....oder ist die Angabe der Blende nicht so genau?...

Das würde ich hier vermuten.

Kitobjektive haben häufig keine durchgängig (von der kleinsten bis zur größten Brennweite) identische Blende, sondern eine variable Blende von z.B. 3,5 bis 5,6.

Die her gemessene Differenz von 1000 ISO (4000 ISO bei der Festbrennweite, 5000 ISO bei dem Zoom) entspricht ungefähr 1/4tel Blende = so fein kann die Kamera nicht einstellen (in der Regel sind Sprünge von 1/2 oder 1/3tel Blende bei der manuellen Blendeneinstellung möglich).
Dazu kommt, dass der Bildwinkel trotz identischer Blendenangabe nicht zwingend identisch sein muss. Objektive müssen nur bei unendlich die angegebenen Brennweiten erreichen, bei geringeren Entfernungen tendieren insbesondere Zooms in der Regel zu einer geringeren effektiven Brennwiete.
Das machen Festbrennweiten übrigens auch (wenn auch meist nicht so deutlich), es kann z. B. sein, dass ein 90mm Makroobjektiv bei 25cm Entfernung nur effektiv rd. 70 mm Brennweite hat.

Ich halte solche geringen Differenzen für normal.

vlG

Manfred

WildeFantasien 11.12.2018 15:23

Zitat:

Zitat von burli (Beitrag 2037004)
Und woraus ergibt sich der t Wert?

Die Blende sollte in beiden Objektiven ja eigentlich gleich groß sein.

Ist das so? Warum Vignettieren unterschiedlichen Objektive bei gleicher Blende dann anders? Und welchen Unterschied macht der Durchmesser der äußeren Linse?

Du sprichst kein triviales Thema an.

Bedenke selbst Glas lässt nicht alles Licht durch.

Je mehr Glas verbaut wurde, umso weniger Licht geht durch. Eine Oberflächenvergütung schluckt auch Licht. Dann gibt es noch unterschiedliche Qualitäten von Glas.

Warum sich mit weniger Licht zufrieden zu geben? Um beim Teleskop zu bleiben: Lieber etwas weniger Licht, dafür höhere Farbreinheit.

PS:
Schau dir bei Youtube mal die „Die große Objektivreihe“ von Krolop & Gerst an. Dort wird alles Mögliche besprochen, und auch mit Mythen und Halbwissen aufgeräumt. Ist echt interessant. :top:

burli 11.12.2018 16:46

Zitat:

Zitat von WildeFantasien (Beitrag 2037012)
Schau dir bei Youtube mal die „Die große Objektivreihe“ von Krolop & Gerst an. Dort wird alles Mögliche besprochen, und auch mit Mythen und Halbwissen aufgeräumt. Ist echt interessant. :top:

32 Teile mit teilweise über 20 Minuten. Uff. Aber ich schau mir das mal nach und nach an. Danke

TONI_B 11.12.2018 17:06

Zitat:

Zitat von WildeFantasien (Beitrag 2037012)
Eine Oberflächenvergütung schluckt auch Licht...

Nicht wirklich! Ohne Oberflächenvergütung wird an einer Glas-Luft-Fläche, je nach Brechungsindex des Glases und Wellenlänge des Lichts 4-8% reflektiert. Mit einer Vergütung sind es nur mehr 0,01-1%. 1% bei nur einer MgF2-Schicht. 0,01% bei einem vielschichtigen Aufbau. Bei schrägem Einfall wird es noch dramatischer D.h. eine Vergütungsschicht hilft dass mehr Licht ins Objektiv kommt.

peter2tria 11.12.2018 17:44

Heißt also:
Je weniger Linsen im Objektiv und je besser diese vergütet sind, um so näher ist t an f.

t ist wichtig, wie viel Licht am Sensor ankommt.
f ist wichtig, wie groß der Bereich der scharfen Abbildung ist.

steve.hatton 11.12.2018 17:54

Schau Dir den 15 Beitrag der Serie an.


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